Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer

Frankfurt ISG, RTA 54, fol. 268r–290v (Berichtsprotok. v.d.Hd. Lambs); ÜS fol. 268r: Communia uff dem tag zu Nurnberg anno etc. 43 gehalten.

[268r] Mercurij, ultima Januarij: Die kgl. Mt. und die ksl. commissarien Pfgf. Friderich und Naves haben die proposition deß reichstags [Nr. 43] in schriften verlesen und daruber vermelden lassen: Wiewol die stende ire rhathe und gesanten noch nit alle alhie, so vermöchte doch der neher nurenbergisch abschiedt [RTA JR Bd. XIII, Nr. 198], daß die anwesenden zu schliessen haben sollten, und dan diß werck der hilf wider den Turcken keinen verzuck erlaiden möchte, hette ir Mt. die proposition lenger nit verzihen konden etc. Ferner wurde auch angezeigt, wie der ksl. Mt. oratorn, der H. Granvell, deßgleichen Kgn. Marien gesanten bey irer Mt. und den ksl. commissarien umb verhoer vor gemeinen stenden angesucht. Daruff were ir Mt. und die commissarien urbittig, sich der stund mit den stenden zu vergleichen etc. [268v] Demnach haben die stende der proposition abschrift begert und erhalten und der kgl. Mt., auch den commissarien heimgestelt, den obgemelten zu irer verhoer stunde zu benennen.

Daruff die kgl. Mt. widerum anzeigen lassen: Dieweyl die brabandischen mit irer werbung gefaßt, were ir Mt. und den commissarien gelegen, sie nach essens zwischen ainen und zwayen zu horen. Eß stelte auch die kgl. Mt. in der stende bedencken, ob nit dieselbe botschaft uff das hauß zu deduciren sein sollte. Uff welches von den stenden bedacht, wo dieselben gesanten werbung zu thun hetten von wegen der nidern erblender, welche dan dem Reich underworfen weren, so wolten die stende fur solch deduciren gepetten haben1, dieweyl eß im Reich nit also herkhomen, daß man die reichsstende oder dessen angehorigen, sonder allein die frembden potentaten pflegt zu deduciren etc.

[269r] Nachmittag, als die kgl. Mt. widerum uff dem hauß und bey ir gemeiner stende gesanten versamlet gewesen, hat ir Mt. anzeigen lassen, wie sie glaublich bericht, daß sich etlich personen in namen etlicher stende, von denen sie keinen bevelch, in den reichsrhat inschleiffen [= unberechtigt hineindrängen] solten. Deß wolt ir Mt. die stende vorwarnet haben, damit sie daruff gutte achtung hetten, auch sunst alle reichshendel und waß in den rheten gehandlet wurde in hochster gehaim halten wolten etc.

Demnach haben die brabandischen gesanten, H. Weyrich von Krichingen und Dr. Viglius, von wegen der Kgn. Marien contra Gulch ein lange, heftige clagschrift [Nr. 202] ubergeben und verlesen lassen, davon copey hernach den stenden und dem gulchischen gesanten bewilligt und zugelassen worden etc.

[269v] Lunae, 5. Februarij: Ist der H. Granvella in praesentia regis in gemainer reichsversamlung gehort worden, und sein werbung in schriften [Nr. 197] ubergeben und verlesen lassen, davon die stende, auch der gulchisch gesant, abschrift begert und erlangt.

Lunae, 12. Februarij: Ist in gemeiner reichsversamlung verlesen worden ein supplication H. Wolffen Dieterichs von Pfird, seiner und anderer noch außsteender besoldung halben [Nr. 127]. Daruff von den stenden bedacht und den stetten furgehalten, daß die supplication abzuschreiben und volgens beratschlagt werden solte, waß daruff zu thun. Haben die sthet zu antwurt geben, daß die supplication abgeschrieben werde, seye inen nit zuwider. Wollen sich auch volgens irer meinung und bedenckens, soferr man sie wolle horen, daruff auch vernemen lassen.

[270r] Lunae, 19. Februarij: Ist per Jonam anzeigt worden, wie von den stenden bedacht und fur gut angesechen, daß von etlichen verordnet wurden, von den kreißinnemmern und andern rechnung zu horen, damit dieselbigen alhie in die leng nit aufgehalten und der uncosten abgestelt wurde etc.2

Item, eß hette auch Pfird uff sein vorig suppliciren [Nr. 127] angehalten und begert, ime zu helfen. So hetten die osterichischen gesanten umb verhoer angesucht, deßgleichen die brandenburgischen kfl. gesanten, daß man von inen relation und bericht anhoren, auch die rechnungen entpfangen wolte etc.

Johan von Hilchen dedit supplicationem [fehlt]. Ist verlesen worden.

Daruff von den protestirenden stenden beschlossen, daß die osterichischen und brandenburgischen mochten gehort werden. Der uberigen puncten halben wusten sie sich vor erledigung der puncten irer supplication nit inzulassen etc. Dabey eß auch plieben.

[270v] Eodem die nachmittag sein erstlich deß Kf. zu Brandenburg gesanten gehort worden. Dederunt litteras credentiae [Nr. 46], darnach die relation und bericht in schriften [Nr. 128]. Ist alles verlesen worden.

Item sein gehort worden die hungerischen und osterichischen gesanten. Dederunt literas credentiae et duas instructiones [Nr. 98a, Nr. 99a–b]. Ist alles verlesen worden.

Martis, 20. Februarij: Sein die brabandischen in der mastrichtischen sache gehort worden. Haben iren bericht und anzaig in schriften [Nr. 302a] ubergeben und verlesen lassen, davon die stende copey genommen.

[271r] Mercurij, ultima [28.] Februarij: Ist in gemeiner versamlung deß schreibens halben, so durch ein schweitzerischen botten dem mentzischen cantzler behandigt worden [Nr. 198], anzaig beschehen, wie daß in protocollo protestantium [Nr. 86c] bey dissem tag zu finden. Daruff sich die stende verglichen, dieweyl man soviel vermerckte, daß solich schreiben von dem Kg. auß Franckrich khomen, daß sie eß zuvor der kgl. Mt. und dem ksl. oratori anpringen wolten, wie auch alsbald geschehen etc.

Eodem die nachmittag wurd anzeigt: Die prieff weren uf daß heuttig bedencken durch etliche verordnete der kgl. Mt. anpracht worden, die hette sich dessen gnedigst bedanckt und mochte laiden, daß die stende dieselbigen eroffneten, und zweyfelt nit, die stende würden sich daruff der gepur zu halten wissen. Deßgleichen were bey dem H. Granvell auch beschehen, der hette sich gleicher gestalt vernemen lassen. Demnach ist der prieff erprochen und verlesen worden [Nr. 198], helt de dato Magnigeste, 9. Januarij anno etc. 42 (more gallico)3.

[271v] Item H. Conrath von Bemelberg dedit supplicationem [fehlt]. Ist verlesen worden.

Item Michel [!] Scholl, haubtman, dedit supplicationem [fehlt]. Ist verlesen worden, belangt den rheinischen kraiß.

Hieruff ist bedacht, daß der franzosisch brieff zuforderst der kgl. Mt. und dem H. Granvellen anpracht, und volgens bedacht werden solte, ob der abzuschreiben oder waß daruff weyther zu thun etc.

Aber belangen die forderungen der haubt-, bevelchs- und kriegsleuth: Nachdem die stende der augspurgischen confession gewilligt, inhalt deß protocols protestantium bey dissem tag [Nr. 86c], so solte zu anhorung derselben rechnungen ein ausschuß verordnet werden etc.

Jovis, 1. Martij: Sein die sthetgesanten in die gemein versamlung der stend erfordert und inen anzaigt worden, wie die chur- und fursten bedacht, zu anhorung deß obern feldthaubtmans, auch anderer deß Reichs bestelten bevelchhaber rechnungen ein außschuß zu verordnen, wie dan die fursten auß inen albereyt [272r] geordnet. Darzu mochten die sthet die iren altem geprauch nach auch ordnen. Und were bedacht, so man die rechungen gehort, daß man dan dieselben bestelten, soviel dern personlich alhie, hinzihen lassen solte, den uncosten zu verhuten, mit der vertrostung, so sich die stende uff ire supplicationes und der rechnungen halben verglichen, auch von den kraißinnemmern rechnung und bericht entpfangen wurden, daß man sich dan gegen inen mit antwurt und sunst der gepur vernemen lassen wollte. Doch mochten sie hirzwischen ain sollicitatorem oder zwen hie lassen etc. Und solte disser ausschuß biß Sambstag [3. März] nehstkhunftig zuhauf khommen und die sachen angreiffen.

Daruff gaben die sthetgesanten antwurt: Dieweyl der ausschuß erst biß Sambstag solte zuhauf khomen, so nemen sie disses furhalts ein bedacht, und weß sie sich daruff wurden entschliessen, daß wolten sie in die mentzisch cantzley anzeigen, welches man also zugelassen und dabey plieben.

[272v] Martis, 6. Martij: Zeigt der maintzisch cantzler an, wie die kgl. Mt. die verordneten der stende, so etlich maln bey irer Mt. gewesen, gesterigs tags beschickt und denselben aigner person muntlich angezeigt, wie gleichwol die ksl. und ir kgl. Mtt. nit im prauch gehabt, sich mit yemant mit scheltworten oder schriften einzulassen, achteten auch, eß wolte inen irem standt nach nit gezymmen, aber ir Mt. hette nicht underlassen khunden, den stenden uff daß schreiben deß Kg. auß Franckrich [Nr. 198] widerum der warhait bericht zu thun. Daß hette ir Mt. in ein schrift gestelt und, dieweyl darin meldung beschehe, waß der babst und die ksl. Mt. deß concilii und disser sachen halber miteinander in schriften gehandlet, wie dan solichs im truck außgangen, item eines schreibens eins francosischen ambasiators zu Constantinopel an auch ein francosischen ambasiator zu Venedig außgangen, item eins schreibens deß Kg. auß [273r] Franckrich an die Schweytzer und dan eins schreibens, daß uff nehstem alhie gehaltenem reichstag einer von Nurnburg auß an den Kg. auß Franckrich gethan – bey dissem sagt der cantzler, daß daruß zu vernemen, waß die Teutschen vor leuth under inen hetten etc. –, so ubergeb ir Mt. dieselben abtrucke und der uberigen schreiben copeyen, mit dem gnedigen gesinnen, daß uff heut die stende zusammenkhommen und solichs anhoren wolten etc.4

Ist demnach alles verlesen und daruff beschlossen, daß man dessen allen abschrift nemen und volgens disse sach und deß H. Granvels proposition [Nr. 199] berathschlagen wolte. Aber soviel die verlesen schrift belangt, so uff nehstem reichstag von hinden an den Kg. in Franckrich außgangen [Nr. 199, Beilage 7], wolte man dieselb alsbald volgens tags beratschlagen.

Eodem die nachmittag sein noch mehr khuntschaften5, item ein schreiben der Schweytzer an die stende, deß cammergerichtsproceß der underhaltung halben gegen etlichen orten, [273v] als Basel etc., außgangen [Nr. 104a], verlesen worden etc. Aber dißmals bin nit ich, sonder H. Ogir bey gemeiner versammlung gewesen.

Mercurij, 7. Martij: Sein der H. Naves und der kgl. Mt. vicecantzler vor gemeiner versamlung erschienen und weythere khuntschaft ubergeben, mit beger, dieselben zu verlesen, wie auch alsbald beschehen.

Und nach verlesung derselben zeigten sie an, dieweyl sich auß dissen und andern vorigen khuntschaften scheinlich erfinde, in waß rustung der turckisch tyran were und dan die kgl. Mt. auch sehe, mit waß uncosten die stende vergeblich alhie legen, so ließ darnach ir Mt. sie gnediglich erinnern, sie wolten on weythern uffzug und sonderung einhelliglich zu der sachen, darum man hie were, greiffen etc.

[274r] Solis, 11. Martij: Zeigt der mentzisch cantzler an, die kgl. Mt. wolte volgens tags umb 7 uhren bey gemainen stenden etwaß lassen anpringen. Item, eß hetten sich die gulgischen gesanten angezeigt, begerten von ires hern wegen auch uff morgen verhor.

So hette der ausschuß, zu der bevelchs- und haubtleuth rechnungen verordnet, uff das neher der stende bedencken mit denselben weyther gehandlet, etlicher ding halben fragstuck gestelt und daruff von inen bericht begert, die solten zusampt berurter haupt- und bevelchsleuth antwurten daruff den stenden verlesen und, waß in solchem weyther zu thun, beratschlagt werden. Ist alles verlesen worden. Und letzlich der bevelchsleuth halben bedacht, dieweyl man disser irer antwurt und berichts noch nit wol zufriden und aller ding gesettigt sein khonte und derwegen inen [274v] dißmals mit entlicher antwurt und abfertigung nit begegnen möchte, damit aber uff dißmal der uncosten abgewent, so wolte man sie vor gemaine versamlung beschicken und mit inen handlen, daß sie sich anheimsch theten und etwan zwen sollicitatores hie liessen, die der sachen aufwarteten. Mitler zeyt solten von den kraißen die rechnungen angehort und genommen werden. Und daruff wolten die stende nach den wegen gedencken, wie sie, die bevelchsleuth, so viel muglich vergnuget und zufriden gestelt wurden etc., welches auch den stetten wol gefallen, doch mit dem anhang, wan man der bezalung reden wolte, daß dan die gleichait gehalten und nit die gehorsamen und dieienen, so ire kisten aufgericht und dem speyerischen abschiedt gelebt, hierin ferer beschwert, sonder disse schulden uff die, so den gemainen pfennig behalten und keine truhen aufgericht, geschoben wurden etc.

[275r] Lunae, 12. Martij: Sein die ksl. commissarien bey gemeiner versamlung gewesen. Hat Pfgf. Fridrich personlich anzeigt, die stend und gesanten wusten sich zu erinnern, auß waß ursach disser reichstag angesetzt. Nhun hette die kgl. Mt. denselben personlich ersucht und zu beforderung der sachen, darumb er furgenommen, an irem vleiß nichts erwinden lassen. Eß legen aber die stende hie nhun ein lange zeyt und were in dem haubtpuncten noch uff dissen tag nichts gehandlet worden, ungeachtet, waß grosser gefar, schadens und verderbens dem gantzen Reich uff dem verzug disses wercks stunde etc., mit etwaß weyther außfurung disser beschwernuß etc. Demnach were der kgl. Mt. und irer, der comissarien, gesinnen und bith, die stende wolten nhunmehr den puncten der turckenhilf on weytern uffzug und sonderung einmüttiglich und samptlich fur die handt nemen etc.

[275v] Uff dissen furtrag tratten die protestirenden stende ab und underretten sich, weß sie sich hieruff wolten vernemen lassen, dieweyl zu vermuten, die stende deß andern theils wurden allen unglimpf uff disse stende legen. Und wurde bedacht, daß sie ein kurtze erzelung thun solten deßienen, so sie biß anher fridens und rechtens halben gesucht, mit vermeldung, warumb ire herren und obern nit erachten khonten, daß on dieselbigen ainig hilf wider den Turcken bestendiglich und mit frucht geleistet werden mochte. Und daß disse stende zu der hilf gantz willig, auch der und keiner andern ursach diß suchten, dan daß die hilf desto statlicher und gewisser geleystet werden mochte etc. Und hetten nochmals darfur, daß sie dan auch zum vleyssigsten gepetten haben wollten, so ein ausschuß von beyderseyts stenden geordnet wurde, von den puncten deß fridens [276r] und rechtens zu reden, darin die stende sich vertraulich ainander eroffneten und miteinander handleten, eß solten die beyden uff gutte weg pracht und daß mißtrauen hinweggenommen werden etc. Und do dan soliche puncten erledigt, daß dan ire herren und obern zu aller gleichmessigen und treglichen hilf gantz willig und bereyt weren. Wo aber daß nit beschehen solt, khonten sie auß mangel bevelchs sich sunst in keiner handlung mehr einlassen. Do auch auß dem, daß disse puncten dißmals alhie nach notturft nit erledigt wurden, uber nacht einig unruwe, beschwernuß oder weytherung ervolgen solte, daß Got gnediglich verhuten wolte, so wolten disse stende dessen vor Got, der ksl. und kgl. Mtt. und aller welt entschuldigt sein etc.

Demnach gingen disse stende widerum in die stub zu den andern stenden und fanden den mentzischen cantzler bey den stetten, die [276v] bey den verainigten stenden in disser sachen nit stunden. Den[en] hette er dem geprauch nach angezaigt (als ich bericht worden), wie die andern stende bedacht weren, den ksl. commissarien zu antwurten, daß sie von anfang alweg willig gewesen, die sachen, darum disser tag angesetzt, fur handt zu nemen und zu beratschlagen; were an inen nie kein mangel gewesen, auch noch nit. Eß hetten sich aber disse stende on ir verursachen von inen abgesondert, daß sie nit gern gesehen. Darum solte die kgl. Mt. und die commissarien sie entschuldigt haben und mit dissen stenden handlen, daß sie sich nochmals inlassen wolten. Wo aber daß bey inen ye nit zu erhalten, so weren doch sie willig, der kgl. Mt. proposition zu beratschlagen etc. Disser anzeig hetten aber dieselben sthet ein bedacht begert. Daruff ging der cantzler sampt andern verordneten von inen und ward noch viel underred zwischen den chur- und fstl. rheten gehalten.

[277r] Zuletst aber gaben die stende deß andern theils, der sthet derhalben ferner unersucht und unverhort, den ksl. commissarien (wie zu vermuten) obgesetzt antwurt, doch nit offentlich, sonder ad partem et in curam. Demnach liessen sich die protestirenden stende irer antwurt und bedachts als obvermelt lauth und offentlich vernemen. Daruff Hg. Friderich widerum anzaigt, die kgl. Mt. hette disse stend der baiden puncten fridens und rechtens dermassen resolvirt, daß sie dessen billich benugig sein solten etc. Darum wolte sich die kgl. Mt. und die commissarien versehen, disse stende wurden der pillichait nach darmit zufriden sein und sich in den gemeinen sachen mit andern stenden einlassen etc.

Also vermelten die stende widerum, die kgl. Mt. und die commissarien hetten zuvor von disen stenden gnugsam vernommen, warumb disse stende berurter resolution nit gesettigt sein mochten, darumb wusten [277v] sie nochmals anders nit zu thun, hetten auch kein andern bevelch. Derhalben bethen sie, inen nichts zu verdencken. Wo aber disse puncten notturftiglich erledigt, wolten sie sich nochmals aller gepur halten und erpöten sich nochmals zu dem ausschuß etc.

Hg. Friderich hinwider: Die kgl. Mt. und sie, die commissarien, khonten auch berurter puncten halben weyther nit gen, dan sie albereyt gethan, hetten auch kein andern bevelch. Darumb wolten sie sich noch versehen, disse stende wurden ires erpietens und der resolution zufriden sein etc.

Protestirende: Ut supra proxima. Sie hetten keinen andern bevelch etc.

Also schieden die commissarien ab und plieb dißmals dabey.

Post haec sein die gulchischen gesanten gehort worden. Haben ubergeben ein gegenbericht [Nr. 204] uff der Kgn. Marien beschehen anclagen, item drey clagen – eine ires herren, deß hertzogen [Nr. 205a],[278r] die ander deß hertzogen mutter [Nr. 205b] und die drit der rittmeyster, so in Hungern gewesen und nitdestoweniger daheimen angegriffen worden [Nr. 205c] etc. –, item ein defension [Nr. 204, Beilage 1] uff der ksl. Mt. assertion. Ist alles vor- und nachmittag aussserhalb der defension verlesen worden.

Nachmittag hat der munsterisch gesant auch ubergeben ein verantwurtung seines herren [Nr. 206] deß beziegs und verdachts halben, so uff ine auß eines Frantzosen schreiben, in der Kgn. Marien ubergebnen clagschrift [Nr. 202] angezogen, erwachsen wollten etc. Ist verlesen worden.

Item hat der sophoisch gesant auch ein supplication ubergeben [Nr. 109]. Ist verlesen worden.

[278v] Martis, 13. Martij: Brandenburg Kf. bith bezalung und vergnugung oder sunst gepurlich antwurt uff hir ire beschehen anpringen. Erpeuth sich auch, im fall der notturft ferrern bericht zu thun.

Item ist den leuthenanten Pfirdt, Bembelberg und Hilchen in gemeiner versamlung antwurt gegeben worden, daß man uff iren gegeben bericht und antwurt noch zu keiner entlichen abfertigung irenthalben khommen möchte, sonder zuvor der kraiß, auch anderer rechnung horen muste, damit dan dißmals der unnutz cost abgestelt. Solten sie anheimsch zihen und zwen sollicitatores hir lassen, wolten mitler zeyt die stende auch anderer rechnungen entpfangen und die weg suchen, daß sie bezalt werden solten etc., welcher antwurt aber obgemelte nit zufriden gewesen. Daruff bedacht, daß der ubrig ausschuß weyther mit inen handlen und [279r] bericht entpfangen solte, ob man veleicht noch zu ainer entlichen abfertigung mit inen khommen mochte.

Landtcommenthur zue Marpurg dedit supplicationem der vergangnen eylenden thurckenhilf halben [fehlt], ist verlesen worden. Begert, ferner rechnung von ime zu horen, ine seins dinsts zu erlassen und zu quittiren.

Von wegen H. Andreß Pflugen ist auch ein supplication furpracht und verlesen worden6.

Veneris, 16. Martij: Sein verlesen worden die rechnung und bericht, so die drey leuthenanten dem ausschuß weyther gethan [Nr. 130], item ein nottel einer urkhundt, die inen biß zu entlicher bezalung gegeben werden solte. Volgens sein verlesen worden Lgf. Johansen von Leuchtenberg, hauptman Schollen, Niclausen von Minckwitz und Francisci N. supplicationes[fehlen] umb ire ausstende besoldungen.

[279v] Saturni, 17. Martij: Gulich repetirt priora dicta et scripta exhibita. Zeigt volgens an, wie die letst gutlich handlung per partem adversam zerschlagen, mit vermeldung, waß die underhendler furgeschlagen, ir her sich bewilligt und erpotten und wie die Brabander alle ding abgeschlagen. Ubergibt daß alles auch in schriften [Nr. 208, Beilagen 1-6]. Ist verlesen worden. Und bith, daruff in der sachen ein solichs insehen zu haben, damit ir her restituirt und bey recht gehandhabt werden möge etc.

Meintzisch cantzler zeigt an, eß weren deß schwabischen und frenckischen kreiß kriegsrhet hir, hetten sich bey ime angesagt, mit anzeig, wie sie von der kgl. Mt. alher erfordert. Ob man dan irer etwaß wolte, weren sie vorhanden und bereyt.

Item cammerrichter und beysitzer hetten der mastrichtischen sachen halb geschrieben und bericht geschickt [Nr. 302c]. Ob daß yetzund zu verlesen oder nit, stunde zu bedencken.

Solis, 18. Martij: Ist deß cammergerichts schreiben und bericht [Nr. 302c] obgemelt verlesen worden.

[280r] Mercurij, 21. Martij: Haben die brabandischen uff der clevischen verantwortung replicirt [Nr. 210]. Ist verlesen worden.

Clivenses triplicarunt ore [Nr. 211], sein nichts gestendig. Bitten, inen uff ir rechtmessigs, erbar, pillich und uberflussig erpieten zu verhelfen und iren herren als ein fursten deß Reichs bey recht und der reichsordnung zu schutzen und handthaben oder sunst antwurt zu geben etc. Ist die sach als wichtig in bedacht genommen worden.

Waß diß tags in disser gulchischen sachen von den stenden bedacht und beschlossen, vide in protocollo protestantium in actis diei sequentis.

Jovis, 22. Martij: Haben etliche verordnete gemeiner reichstende der gulchischen sachen halb bey der kgl. Mt. und dem H. Granvell geworben [Nr. 212] und anpracht die mainung, wie sie in protocollo protestantium [Nr. 86c, fol. 237v] bey den handlungen disses tags zu sehen. Sollen die beyden solichs in bedacht genommen, doch die kgl. Mt. under anderm gesagt haben, die stende solten inen daß [280v] werck der hilf wider den Turcken hoher angelegen sein lassen, dan da were mehr gefar. Dan obgleich die ksl. Mt. dem Hg. zu Cleve ein landt angewonne [= abgewinne], khonte doch ir Mt. als ein guttiger, milter kayser ime dasselbig uber nacht widerum zustellen, darum were an dissem krieg so hoch nit gelegen. Waß aber der Turck ainmal an sich prechte, daß gebe er nymmer wider etc. Doch wolte ir Mt. die sach bedencken und sich mit gepurlicher antwurt vernemen lassen. Aber der H. Granvel solle gesagt haben, dieweyl sich die stende disser sachen dermassen annemen, so wurde sich die ksl. Mt. darin so gnedigst erzaigen, daß die stende dessen wol zufriden sein solten etc.

Lunae, 26. Martij: Waß deß tags den protestirenden stenden in gemeiner versamlung furgehalten worden, ist in protocollo protestantium [Nr. 86c, fol. 239v–240v] bey den handlungen diß tags zu finden.

Item ist auch anzaigt worden, soviel die oberbevelchsleuth oder leutenanten belangte, [285r] befunde sich nach gutter erkhundigung, daß dieselben dißmals mit 6500 und etlichen fl. abzufertigen und also disser uncosten abzustellen sein mochte7. Demnach were fur gut angesehen, daß Nurnberg ersucht wurde, solich gelt zu erlegen und der bezalung zu erwarten, biß die vergleichung beschehe oder die ungehorsamen zu erlegung irer gepur angehalten und pracht wurden oder, so der keines ervolgte, daß inen dan solich summa an khunftigen anlagen abgezogen werden solte etc. Daß wolt man den stetten der ursach anzeigt haben, damit dieselben die iren auch ordnen mochten, wan man solichs bey Nurnberg wurde suchen etc.

[281v] Mercurij, 28. Martij: Mentzisch cantzler zaigt an, wie die verordneten gesterigs tag bey der kgl. Mt. der gulchischen sachen halb gewesen. Hette ir Mt. anzaigt, sie hette sich uff der stende beschehen ansuchen mit dem Granvel und den brabandischen gesanten underredt, die hetten irer Mt. ain schriftlich antwurt [Nr. 214] geben. Darvon wolt ir Mt. und den ksl. commissarien zu schreiben nit gepuren, darumb ubergeben sie solche antwurt den verordneten, dieselbig ferner an gemeine stende zu pringen. Waß aber ir Mt. zu hinlegung solches kriegs thun khunten, darzu wolte sie willig sein.

Weyther hette ir Mt. auch begert, die stende wolten zu der beratschlagung der turckenhilf on weythern verzug schreiten, in erwegung der teglichen khuntschaft, so khomen, und daß die sach keinen verzug mochte leiden.

Item, nachdem uff nehstem reichstag fur gut angesehen worden, ein schreiben deß Frantzosen halb an die [282r] Aidgnossen zu thun [RTA JR Bd. XIII, Nr. 124], daß dan die stende dasselbig yetzundt wolten furdern, dan der Frantzoß solte yetzt in practick sten, die aufzupringen. Danach ist der brabandischen antwurt verlesen, aber niemanten kein abschrift mitgetheilt worden, der ursach, dieweyl sie etwaß scharpf und zu der gutte bey den gulchischen wenig dinstlich sein mochten etc.

Waß aber hieruff von den stenden mit den gulchischen gesanten deß tags und hernach gehandlet worden, hab ich meinen herren in litteris de dato 1. Aprilis zugeschrieben etc.8

Jovis, 29. Martij: Waß diß tags ante prandium in gemeiner versamlung gehandlet worden, weiß ich eigentlich nit, dan H. Ogir darbey gewesen. Waß aber ante et post prandium mit den protestirenden und hinwider von inen gehandlet worden, ist in protocollo protestantium [Nr. 86c, fol. 241r] bey den acten diß tags zu suchen.

[282v] Jovis, 5. Aprilis: Ist durch den m[ainzischen] c[anzler] anzaigt worden: Der gulchischen sach halb hette die kgl. Mt. uff daß nehst anpringen der stende den verordneten angezaigt, daß der H. Granvel und die brabandischen gesanten ir Mt. zu antwurt geben, sie hetten weythern bevelch nit sich inzulassen dan uff die mittel, davon sie sich albereyt hetten vernemen lassen etc.

Item, nachdem auch verschiener tag widerum ein schreiben von dem Kg. in Franckrich an gemeine reichstende ankhommen, welches die stende an die kgl. Mt. gelangen lassen und ir Mt. darbey fur ir gutbeduncken angezaigt hetten, daß solich schreiben nit angenommen, sondern dem botten also unerprochen widerum zugestelt wurde, dohin zu tragen, doher es khome etc. Daß hette die kgl. Mt. zu gnedigem danck angenommen und ir der stende [283r]   bedencken wol gefallen lassen etc.

Item die leuthenanten hielten umb abfertigung an etc.

Item, nachdem auch die vergleichung der truchen und deß gemeinen pfennings alher geschoben, so solte dieselbig fur handt genommen oder zum wenigsten von den innemmern relation und bericht genommen werden.

Schletstat hette ein supplication ubergeben [fehlt], ist aber nit verlesen worden.

Waß obgesetzter puncten allenthalben hernach bedacht und beschlossen worden, waiß ich nit. Bin darbey gescheft halben nit plieben.

Doch ist volgens sontags, den 8. Aprilis, der gulchischen sach halb bey der kgl. Mt. von den stenden ernstlich widerum angesucht [Nr. 220] worden.

[283v] Lunae, 9. Aprilis: Ist verlesen worden deß H. Granvels und der brabandischen antwurt [Nr. 222] uff daß nehste der stende suchen. Hat sonderlichs nichts neus gehabt dan dissen anhang, daß der ksl. orator und die brabandischen verhofft hetten, die stende solten die begert hilf wider Gulich erkhent haben, so wolten sie erst viel vor ine bitten etc. Und dieweyl disse schrift etwaß scharpf, ist sie nit abzuschreiben gegeben, noch auch den gulchischen mitgetheilt worden.

Eodem die nachmittag: Gulich erscheint vor gemeiner versamlung, wie ime durch M[ainzer Kanzler] angezeigt. Die kgl. Mt. het uff ferner ansuchen der stende mit dem ksl. orator und den brabandischen gesanten weyther gehandlet, die sich aber vernemen lassen, daß [sie] weyther nit bevelch hetten, dan sie albereyt gehort [284r] weren. Darum, so die gulchischen gesanten sich anderer furschleg und mittel vernemen lassen wurden, die deß orators und der brabandischen bevelch etwaß gemesser, wolte ir Mt. gern daß best thun etc. Domit aber die gulchischen sehen, daß an den stenden kein mangel, wolten sie ein ausschuß ordenen, der nach weythern mitteln gedencken solte, ob die sach hingelegt werden möchte etc.

Daruff die gulchischen nach gehabtem bedacht widerum anzaigten, sie versehen sich, die stende wurden ir erpieten fur gnugsam achten, hetten nit vermaint, daß der ksl. orator und die brabandischen daruber uff irer meinung solten verharret sein. Bethen nochmals, sie uff ir erpieten bey recht und deß Reichs ordnung zu hanthaben. Nemen daß erpieten deß ausschuß halber an und begeren, die sach zu fordern. Wollen sich in der sachen aller gepur erzeigen. Ist der ausschuß verordnet worden.

[284v] Eß ist auch uff dißmal und etlich vorige täg der leuthenanten halben allerley gehandlet und anzeigt worden, bey dem ich nit alweg gewesen, daß ich auch hernach nit alles gruntlich erfaren khonden. Entlich aber bin ich bericht, die sach seye mit inen dermassen abgehandlet und beschlossen worden, nemlich dieweyl Nurnberg die zumuttung deß verlegens abgeschlagen, haben die kfl. rhet gebilligt, daß ire gnedigsten herren sich verschreiben sollen fur 1350 fl., so inen9 fur die zerung alhie gegeben, und dan fur 25 500 und etlich fl. laut irer vor aussteenden besoldung lauth irer rechnungen, dergestalt daß inen iarlich von 100 funf zu pension gegeben werden sollen10, biß die gantz summa volliglich entrichtet wirt. Daruff H. Conrat von Bemelberg sein und H. Johan Hilchens theil, ime zu bezalen, uff sich genommen.

Jovis, 12. Aprilis: Mentz zeigt an: Nachdem die kfl. rhet sich bewilligt, ire herren den leuthenanten umb derselben aussteende [285r] besoldung und zerung zu verburgen, daruff etliche verschreibungen verfaßt und inen zugestelt worden, darin hetten sie noch etlich mengel, und sonderlich der von Bemelberg. Die solten verlesen und anzeigt werden.

Item, so begerten die gulchischen, deßgleichen die Vrentzen contra Mastricht, ire sachen zu fordern etc.

[285v] Solis, 15. Aprilis: Waß deß tag der obern bevelchs- und kriegsleuth halben angezaigt worden, hab ich den herren zugeschrieben in litteris quintis, datum 16. huius11. Deßgleichen mit Gulch. Ist in der mastrichtischen sach relation beschehen und, waß der außschuß in der sachen befunden und bedacht, in schriften [fehlt] verlesen worden. Weyther ist verlesen worden deß geweßnen pfenningmaysters der eylenden turckenhilf ferner rechnung und bericht [Nr. 125].

Veneris, 20. Aprilis: Ist ubergeben und verlesen worden ein verzaichnuß deßienen, so der kgl. Mt. uff deß winterlegers underhaltung gangen [Nr. 136], und darbey begert worden, irer Mt. solchen costen zu entrichten. Und lauft die summa dises costens uff 197 480 fl. und 15 kr.

Item ist verlesen worden ein schrift, von der Kgn. Marien gesanten ubergeben, darin sie entschuldigen, warumb der burgundisch kraiß [286r] zu der nehsten turckenhilf nichts gethan [Nr. 106]. Erpieten sich zu ainem verstandt und leydenlicher maß einer hilf, sich mit dem Reich zu vergleichen etc.

Und zaigt der mentzisch cantzler weyther an: Deß Kf. zu Brandenburgs begeren und ausstands halben were bedacht, daß seine kfl. Gn. zu bitten, stilzusten und gedult zu tragen, biß die vergleichung gemacht und der ausstandt von den ungehorsamen inpracht. Solte alsdan darvon seine kfl. Gn. bezalt werden.

Item, so were die breussisch acht zwischen desse teutschen ordens gewesenem hohen meyster und Mgf. Albrechten zu Brandenburg allen fridenlichen wesen zuguttem und damit diß werck der hilf wider den Turcken desto minder verhindert wurde, uff ein iar suspendirt [Nr. 301h]. Darwider aber der gesant des gewesenen hohen meysters offentlich protestirt [Nr. 301g].

In der mastrichtischen sach hette man befunden, daß die Frentzen nit bevelch hetten, sich von aller wegen zu vertragen. Daruff were bedacht, daß dieselben solten entweders alle consortes oder von [286v] aller wegen bevelch uff den angesetzten tag der visitation pringen zu gutlicher handlung und, da die gutte zerschlagen, daß dan die commissarien und visitatores bevelch haben solten, cammerrichter und beysitzern zu bevellen der partheyen forderlichs rechtens und umb execution zu verhelfen etc. [Nr. 302f].

Item, so weren auch noch allerley supplicationes, die nit erledigt, vorhanden. Wo eß dan nit zu spath, dieweyl sich die sachen diß tags zu dem end schickten, mochte zu denselben ein ausschuß verordnet werden etc.

Lunae, 23. Aprilis: Post prandium circiter horam tertiam ist der reichsabschiedt in praesentia regiae Mtis und deß ksl. commissarien verlesen und publicirt [Nr. 404]. Und vor verlesung desselben durch der kgl. Mt. vicecantzler anzeigt worden: Nachdem altem geprauch nach der abschiedt disses reichstags verfertigt, so solte derselbig yetzt publicirt werden. Und [287r] wolte die kgl. Mt. die stende ersucht haben, denselben gehorsamlich anzuhoren und dem in allen puncten zu geleben, auch daruff fried gegeneinander zu halten und einander von hertzen und mit treuen zu mainen etc. Daß wolte ir Mt. in gnaden erkhennen und in guttem nymmer vergessen etc.

Nach verlesung deß abschieds ist die kgl. Mt. uffgestanden und deß protestirens nit erwarten wollen. Also haben protestationes in schriften ubergeben die gesanten der stende der augspurgischen confession [Nr. 409], die gesanten der frey- und reichsthet [Nr. 408], die gesanten der stende deß rheinischen kraiß [Nr. 410], gesanter deß probsts zu Elwangen [fehlt].

Muntlich protestirt: Gesanter Hg. Moritzen12, deß Bf. von Munster, Hg. Ottheinrichs [Nr. 411].

Die, die nit offentlich, sonder in den rheten darvor oder sunst protestirt haben, die ich nit weiß, under welchen auch die Pfaltz [287v] und Trier sein sollen etc.13

[288r] Gulchisch sach, obernleuthenanten und andere bevelchs- und kriegsleuth, wie die contentirt und abgefertigt [Nr. 130].

Anmerkungen

1
D.h. das Geleit der burgundischen Gesandten zum Rathaus soll unterbleiben.
2
Die Bildung eines allgemeinen Ausschusses zur Anhörung der Abrechnungen der Kreiseinnehmer scheiterte, weil das jeder Kreis für sich durchführen wollte, wie die sächsischen Räte am 27. Febr. 1543 an Hg. Moritz berichteten: siehe Nr. 371.
3
Mos Gallicanus (= stilus Gallicus): Jahresanfang ist nicht der 1. Jan., sondern der 25. März. Es handelt sich daher um den 9. Jan. 1543.
4
Kg. Ferdinand ließ Kopien der hier aufgezählten Aktenstücke, bei denen es sich um die Beilagen 1-7 zu Nr. 199handelt, zusammenstellen. Sie sollten die Entgegnung der ksl. Kommissare auf das Schreiben des franz. Königs mit Argumenten untermauern, die Anschuldigungen gegen das Haus Habsburg widerlegen und den Reichsständen die Kriegsabsichten Kg. Franz’ I. vor Augen führen.
5
Am 6. und 7. März wurden die Kundschafterberichte über das Vorrücken der Türken in Ungarn im Reichsrat verlesen: Nr. 135.
6
Die Forderungen des Musterherrn Andreas Pflug an die Reichsstände gehen auf die Türkenhilfe 1541 zurück und sind aus der in Speyer 1542 übergebenen Abrechnung Wolfgang Schutzbars ersichtlich; in: RTA JR Bd. XII, Nr. 68, hier S. 539. Siehe auch die Aufforderung Hg. Moritz’ von Sachsen an die Reichsstände, dem Musterherrn Andreas Pflug die ausstehende Besoldung zu bezahlen: Nr. 124.
7
Die mit Ergänzungen und Korrekturen versehene Abrechnung über die Vergütung der hohen Ämter (Nr. 133) enthielt eine Forderung von 6456 fl. 3 b. Dazu kam noch die Besoldung der Hauptleute Pfirt und Bemmelberg, insgesamt ungefähr 6500 fl.
8
Dr. Hieronymus zum Lamb und Ogier von Melem an Bgm. und Rat von Frankfurt, Nürnberg, 1543 April 1, in: Frankfurt ISG, Reichssachen II 962, unfol. (Ausf. v.d.Hd. Lambs).
9
Gemeint sind die Leutnants Pfirt, Bemmelberg und Hilchen.
10
D.h. eine Verzinsung von 5%.
11
Ogier von Melem und Dr. Hieronymus zum Lamb an Bgm. und Rat von Frankfurt, Nürnberg, 1543 April 16, in: Frankfurt ISG, Reichssachen II 962, unfol. (Ausf. v.d.Hd. Lambs).
12
Am 16. April protestierten die sächsischen Gesandten im Fürstenrat öffentlich gegen die Session der Gesandten Pfgf. Johanns II. von Simmern und der Gff. von Mansfeld. Siehe dazu den Bericht der sächsischen Gesandten Christoph von Carlowitz und Dr. Johann Stramburger an Hg. Moritz von Sachsen, Nürnberg, 1543 (April 17/18): Nr. 372.
13
Es sind keine schriftlichen Protestationen der Kff. von Pfalz und Trier erhalten.