Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer

A Köln HistA, Bestand 50 (Köln und das Reich), A 219, fol. 127v–138r (Kop.)2.

B Nürnberg StA, Reichsstadt Nürnberg, RTA 655, (Kop.)3.

C Köln HistA, Bestand 50 (Köln und das Reich), A 223, fol. 154r–155v (zum Reichstag), fol. 44rv (zu Stand, Stimme und Session), fol. 291r (zum Städtetag), (Kop.)4; AS fol. 2r: Kurtzer und summarischer extract gemeiner erbarn frei- und reichsstett registratur derselben im Hl. Reich herbrachten standt, stymm und session, auch reputationem und alt herkhommen besagendt. Aus dem ersten theil der registratur gezogen durch Hermann Schiesser, stattschreiber zu Speyr und der erbarn stett registratorn der reinischen banck.

Reichstag zu Nurnberg anno etc. 15435.

Diese acten seindt ordenlich und volkhommen in ainem buch zusamen beschriben.

Wiewoll nach vermöge deß jungsten nurmbergischen abschiedts [1542 Aug. 26] dieser reichstag hieher gehen Nurnberg auf den 14. Novembris deß vergangnen 42. jars bestimbt gewest, so ist doch derselb allererst im Januario dises 43. jars angangen. Allda die kgl. Mt. sambt den ksl. commissairen am letzten tag bemelts monats Januarij den stenden proponiert [Nr. 43] und nemblich mit weileuftiger ausßfürung, nochmals die richtigmachung der zugetragnen mengl hiebevor bewilligter hilf, auch ain continuation derselben hilf diß jar auß und dann erstattung deß winterlegers, so ir Mt. dem Reich zum besten auf ir darlegen und costen underhalten, begert, mit allerhandt erbieten ferrer inhalts solcher proposition.

Alß nuhn solche proposition in gemain abgeschriben worden, hat sich alßbaldt thailung under den stenden in der beratschlagung zugetragen, denn die stende der augspurgischen confession oder protestation verwandt haben sich in kheine bewilligung ainiger ferrern hilf noch auch ainiger tractation begeben wöllen, zuvor und ehe der religion, auch friden und rechtens halb notwendige fursehung und inen genugsame sicherung geschee, wie sie dann deßhalben alsobaldt 2. Februarij ain lange schrift in vil pletter verfast [Nr. 152], darinn solches alles stattlich und weitleuffig außgefürth, der kgl. Mt. und ksl. commissarien, auch gemainen reichsstenden ubergeben.

Hieruff haben damals die kgl. Mt. und ksl. commissarien mündtliche [Nr. 153] antwort gegeben und sie solche schrift an andere stende auch wöllen gelangen, deren bedenckhen horen und sich daruff aller gebür vernemen lassen, wie dann volgendts bescheen und nach gehabter beratschlagung, die ire kgl. Mt. und ksl. commissarien mit den stenden der alten röm. religion gepflogen [Nr. 154], erstgedachten stenden der augspurgischen confession ain schriftlich antwort gegeben worden: Resümee von Nr. 155.

Aber die augspurgischen confessionverwandten stende haben dagegen volgends ain lang replicschrift ubergeben: Resümee von Nr. 157.

Daruff furter die kgl. Mt. und ksl. commissarien düpliert [Nr. 158], diese stendt tripliciert [Nr. 159] und also beyderseits hinc inde etliche wechselschriften gegenainander usque ad sextuplicam [Nr. 163] ergangen, wie dieselben in hieneben signierten plettern zu finden. Und darauß zu sehen, welchermassen beder thail sein mainung discudiert, auch gleichwoll etwas weitter fürschlege von der kgl. Mt. bescheen, die aber den protestierenden auß angezeigten ursachen unannemblich sein wöllen.

Alß nuhn die augspurgischen confessionverwandten stende uff solcher irer mainunge unbewegt bestanden, datzwischen aber die zeit verloffen und, in ansehung das die ding der türckhenhilf halb (dieweil je mehr und mehr zeittungen von sein, deß Turckhen, mechtiger ankhunft einkhommen) khein verzug leyden wöllen, durch die kgl. Mt. ernstlich umb fürnemung dises hauptpuncten der türckhenhilf ansuchen bescheen, hat sich daruff allerhandt weittere bearbeitung, wie man doch bemelte augspurgischen confessionsverwandten stende auch in die tractation und bewilligung der hilf bringen möchte, zugetragen. Und sonderlich ist den 24. [!]6 Marti bemelten confessionsverwandten stenden in gemainer versamblung von wegen der andern, nemblich der alten religion verwandten stende, ain lange erzelung gescheen: Resümee von Nr. 166.

Daruff aber die stende der augspurgischen confession nach genommenem bedacht volgender tag ain lange antwort durch den sechsischen cantzler (wiewol die zuvor in schriften verfast und wol acht pletter gehalten) mündlich gegeben und reden lassen: Resümee von Nr. 168, uff welches durch die stende der alten religion repliciert, dagegen die stende der augspurgischen confession mit der khurtze priora repetiert [Nr. 169].

Dabey ist es bliben und also nach langer disceptation (darüber zwen gantzen monat verflossen) durch die stende der alten babstischen religion allererst am 30. Martij zu beratschlagung uff die proposition gegriffen und nach etlicher gehabter consultation haben sie sich ainer antwort oder mainung, der kgl. Mt. und ksl. commissarien ungeferlich dahin zu geben, entschlossen: Resümee von Nr. 92.

Daruff hat die kgl. Mt. und ksl. commissarien volgender tagen geantwort und sich resolvirt, alß nemlich seyen sie nochmals auf laistung ainer stattlichen hilf oder aines gewissen zuzugs beharrt, auch darneben mittel furgeschlagen, wie ires erachtens die stende der augspurgischen confession auch in die bewilligung zu bringen, uff welches die stende weitter sich erkhlert.

Und ist darnach ferrer particular und andere handlunge mit den stenden der augspurgischen confession gepflogen, inen auch allerhandt conditiones und mittel fürgeschlagen, daruff sie desto ehe die hilf auch bewilligen sollten oder khundten. Also haben dieselben letzlich etliche puncten oder capita gestelt und ubergeben, mit dem erbietten, who dieselben also zu erlangen und im abschiedt deßhalben fürsehung beschehe, das sie alsßdann urbittig, in dem hauptpuncten der hilf und anderm sich auch inzulassen [Nr. 171].

Uff welches die kgl. Mt. und ksl. commissarien inen mundlich geantwort, und nachdem ir begere nit dermassen allerdings einzuräumen noch bey den andern stenden erheblich sein wöllen, sich erbotten, sie mit genuegsamer nebenassecuration zu versehen [Nr. 173].

Aber die stendt bemelter confession haben dagegen in schriften repliciert und vilerhandt ursachen angezeigt, warumb inen mit solcher particular assecuration nit geholfen, so die andern stende nit auch expresse darein willigen und das inen, den rätten, sonderliche irem empfangnen bevelch zugegen, sich darinn zu begeben oder die anzunemen nit gebürlich, mit weitter außfürung laut solcher schrift [Nr. 174].

Das also mit inen, den augspurgischen confessionsverwandten stenden, uber vilfeltige handlung und fürschlege khein vergleichung getroffen werden khunten, derowegen dann nochmals die andern stende mit beratschlagung der hilf und anderer ding fürgeschritten und sich abermal aines langen schriftlichen bedenckhens, darinn ain neue hilf, zuezug, besetzung der fleckhen und anders sambt zugehöriger notturft bewilligt und beratschlagt, vergleichen, welchs sie der kgl. Mt. und ksl. commissarien volgends ubergeben [Nr. 94].

Und ist gleichwol diese, zugleich wie auch alle andere hieobgemelte schriften, deren sich die stende der alten babstischen religion verglichen, vor dem, ehe dieselben der kgl. Mt. und ksl. commissarien ubergeben, den stetten gleicher profession, das ist denen, so der augspurgischen confession oder protestation nit verwandt (dann die uberigen stett durchauß iren mitverwandten confessionsstenden anhengig bliben) fürgehalten und abgelesen worden. Dieweil inen aber uber ir begere khein abschrift darvon gedeihen wöllen und sie auch sonst dem alten brauch zugegen von Kff., Ff. und stenden auß den beratschlagungen geschlossen und graviert worden, haben sich dieselben, deren gleichwol auch wenig gewesen7, nichts sonders einlassen wollen, sonder sich solcher begegneter außschliessung bey der kgl. Mt. und ksl. commissarien etlich mal beclagt [Nr. 102], auch sonst dabeneben ire beschwerdten diser neuen hilf und anders halb in ainer schrift ubergeben [Nr. 103], wie von dem allem bey registratur standts, stimb und session weitter bericht zu finden und seindt solche der stett ubergebne schriften an und in beyverzeichneten plettern zur notturft zu befinden.

So hat die kgl. Mt. und ksl. commissarien sich auf obgemelte der stendt letzere antwort [Nr. 94]oder bedenckhen volgender tag weitter resolviert [Nr. 96], auch darneben ain schrift ubergeben, fridt, recht und andere puncten belangendt, wie dieselben in abschiedt zu bringen sein sollten etc. [Nr. 179]. Daruff ferrer endliche vergleichung zwischen irer Mt. sambt den ksl. commissarien und den stenden der alten religion getroffen, auch der abschiedt darauf verfast und den 23. Aprilis vor allen stenden offentlich publiciert und abgelesen worden.

Und wiewoll solcher abschiedt weitleiffige außfuerung thut, welchermassen alhie gemaine stende die ferrer hilf wider den Türckhen, auch zuzug, besatzung der fleckhen und anders bewilligt haben sollen, so ist doch derselb gar nit in wirkhlichkeit noch auch in truckh khommen, dann, wie oben nach lengs gemelt, der augspurgischen confessionverwandten stendt, auch gemeine stett denselben gar nit, auch sonst vil stende ungern darein gewilligt. Es ist aber der geschriben abschiedt [Nr. 404] bey disen actis zu finden.

Ferrers so ist gleich baldt zu anfang dises reichstages von wegen frauen Marien, Kgn. in Hungern, ksl. Mt. gubernantin der Niderlanden etc., in namen ksl. Mt. durch ain geschickhte stattliche legation vor gemainen stenden ain lange schriftliche und scharpfe verantwortung, bericht und anzaig wider den Hg. von Gülich, mit anziehung, wie das derselb deß Kg. von Franckhreich pundtgenoß und das er irer Mt. wider billichkheit das hertzogthumb Gellern vorhalte etc., fürbracht worden [Nr. 202].

So hat unlangs hernach der H. von Granvela, orator caesaris, ain lateinisch oration vor den stenden gethan [Nr. 197], darinn gleicher gestalt dieser hertzog, auch der Kg. von Franckhreich heftig angezogen, und das sich derselb könig mit dem Turckhen in pundtnuß begeben haben solle, mit beger, sie bayde für feinde deß Reichs zu erkhennen etc.8

Und dann hernach zu einer andern zeit hat gemelter Granvela weitter bericht und anzeig obbemelter deß Frantzosen pundtnuß mit dem Türckhen gethan[Nr. 199], mit fürbringung etlicher gezifferten [= chiffrierten] documenten und schriften, darauß soliches zu befinden.

Sovil nuhn Gülch belangt, haben desselben hertzogen gesandten ainen gegenbericht [Nr. 204] gemainen stenden fürbracht, dagegen die kayserischen wider gehört [Nr. 210]. Und letzlich die kgl. Mt., ksl. commissarien und gmaine stende (dabey auch die stett die iren gehabt) underhandlung zwischen bayden thaillen fürgenommen, vilerhandt mittel und wege fürgeschlagen, die aber alle unerheblich gewest, denn die ksl. Mt. strackhs haben wöllen, das der hertzog Gellern und der [!] grafschaft Zutphen abtretten und die ierer Mt. inraumen sollte, welches Gülich nit thun wöllen. Darüber es fürter noch dises jarß zum khrieg khommen, darinn die ksl. Mt. den hertzogen mit dem schwerdt zu irem willen bracht. Und ist die handlung, so also dieser sachen halb uff gegenwurtigem reichstag ergangen, in beyverzeichneten plettern zu finden.

So hat der Kg. von Franckhreich uff disem tag zway schreiben an gemaine stendt gethan, deren das erst [Nr. 198] nit anderst dann uff der kgl. Mt. bewilligung von den stenden erbrochen, in welchem der könig sich verantwort, das er mit dem Türckhen in kheiner pundtnuß und die ksl. Mt. heftig anzeucht, wie sie ime zwen seiner legaten9 contra ius gentium niderwerfen und erwirgen lassen etc. Das ander ist dem potten unerbrochen wider zugestelt, dieweil man sovil befunden und darfür gehalten, das der könig deß Türckhen pundtgenoß were.

Item die hungerisch pottschaft, deßgleichen ein außschuß der österreichischen und ander konigischen lande haben bey gmainen stenden cleglich werbung und anbringen irer belestigung vom Türkchen gethan, mit bitt und anruffen umb hilf etc. [Nr. 98–99].

Item Mgf. Joachim von Brandenburg Kf. etc. hat bey gmainen stenden ain stattliche verantwortung gethan der unguetlichen beschrayhung und zulag, so irer kfl. Gn. von wegen des vergangenen türckhenzugs getragner feldhauptmanschaft, alß ob darinn von iren kfl. Gn. etwas vernachlast sein sollte etc., zugemessen.

Item es seindt auf disem tag etlicher kraiß, alß deß frenckischen, bayerischen und reinischen, rechnungen deß gemainen pfennings halben gescheen [Nr. 413, Nr. 415–416] darauß befunden, das man inen gemeiniglich etlicher thausendt fl. mehr, dann sie in alles eingenommen, schuldig bliben etc.

Item H. Wolff Dieterich von Pfirdt, vergangens jarß gewesener leyttenandt, hat umb etliche außsteende belohnung seines getragnen ambts halben supplicirt [Nr. 127], wie dann andere mehr bevelchsleyth dergleichen auch angehalten. Denen ist etlichermassen, doch nit so hoch alß sie begert, betzalung geschehen, auch die zerung zu Nurnberg für sie betzalt, darzue dann ain sondere anlag gemacht, ut ibidem [Nr. 130, Nr. 132].

So haben camerrichter und beysitzer ain entschuldigung und verantwortung gegen der protestirenden stende irenthalb gescheener verunglimpfung gethan und den stenden in schriften [Nr. 303] uberschickht, die in gemain abgeschriben worden.

Item der Bf. von Hildeßhaim hat ain clagschrift seiner entsetzung vor den smalkaldischen ainungsstenden fürbracht [Nr. 248].

Finis.

Standt, stymm und session10: Reichstag zu Nurmberg anno etc. 43.

Hie wurt nachmals von richtigmachung der mengel bewilligter hilf, auch continuation derselben des jars aus und erstattung des winterlagers gehandlet. Die stett sundern sich, hangen jedwederseits religion iren mitverwandten stenden an. Werden den unprotestirenden stetten der obern stende bedencken und beschluß pro more eröfnet, wollen sich aber aus etlichen ursachen nit einlassen noch umb verwaigerter abschrift willen in bemelter stende beschluß bewilligen, sunder protestiren dagegen [Nr. 102]. Der abschiedt [Nr. 404] wurt ausserhalb der stett verglichen und inen allein zu abhörung desselben angesagt, protestiren aber samptlichen darwider sehr stattlich und ausfurlich, ut patet ex instrumento protestationis [Nr. 408].

Und seint gleichwol die stett etlichermassen zu den sachen gezogen und gehort und also fur ein reichsstandt zugelassen etc. Sie seint bei der proposition und allen gemeinen furträgen, im ausschuß der leutenanten und kriegsleut rechnung zu hören und dann underhandlung zwischen ksl. Mt. und dem Hg. von Gulch zu pflegen, item die relation der kraißtruhen halb zu horen und andern gemeinen sachen beizuwonen. Der stende bedencken [Nr. 92] wurt den stetten geöfnet, das irig [Nr. 103] denselben uff erhaltenen bedacht widerumb communicirt, so bisweilen bei den obern stenden platz gewinnet. Item ire schreiber schreiben wie anderer stende gemeine schriften und diß alles in puncto begerter hilf, ascilicet, cum de dativo agitur, admittunt civitates daturum illis deliberatio et in eorum sententiam pedibus iturum–a.

Stettäge: Stetthandlung zu Nurmberg anno etc. 43 neben dem reichstag.

Alhie werden der stett zusammengesuchte acten sampt deren außzugen furbracht und aus solchen durch der stette Straspurg und Franckfurt advocaten11 ein gemeiner auszug und statlicher rhatschlag, so getruckt worden12, gemacht und verfast und sunsten dis puncten halb allerhandt rhatsamlich erwogen etc.

Zu auslosung und abbezalung etlichs unruwigen gesindtlins von leutenanten und bevelchsleuten, so im zug zu Hungern gewesen, wurt, wie von andern stenden also auch, under den stetten ein contribution – doch dardurch unbegeben des speirischen abschiedts und in dergleichen ungleichmessige anschlege nit zu bewilligen – gemacht [Nr. 417, Art. 2].

Der statt Eßlingen abermals erregte beschwerden wider Wirtemberg [Nr. 85, Anm. 2] werden uff schirsten stettag verschoben.

Statt Speyr: Ein anmanungsschrift an Pfaltz umb antwort mitgetheilt [Nr. 89a, Anm. 15].

Mulhausen halben in Dhuringen soll uff mittel und weg gedacht werden, wie dieselb wider zum Reich zu bringen.

Deßgleichen auch nachzudencken, wie die sperrungen der profiant, so von fursten gegen den stetten furgenommen werden und uberhand nemmen wollen, abzuwenden.

Anmerkungen

1
Auf dem Augsburger RT 1551 beschlossen die Reichsstädte im Städtetagsabschied von 17./18. Febr. 1551 (RTA JR Bd. XIX, Nr. 309, S. 1630f.), alle auf den vergangenen Reichstagen angefallenen Unterlagen zur Reichsstandschaft in einem zentralen Städtearchiv zu sammeln. Diese Aktenabschriften, Aktenauszüge und Aktenreferate bilden die sogenannte Städteregistratur und wurden in zwei Truhen – eine in Augsburg, die andere in Speyer – verwahrt. In vielen städtischen Archiven befinden sich Kopien der Städteregistratur. Siehe dazu: G. Schmidt, Der Städtetag, S. 104f, S. 252f. Obwohl die nach Beendigung des RT zusammengestellten Akten der Städteregistratur kein Protokoll im engeren Sinn darstellen, werden die Aufzeichnungen zum Nürnberger RT bei den Protokollen abgedruckt, da sie einen Überblick über die aus städtischer Sicht wichtigsten Verhandlungsthemen enthalten und die Rolle der Städte im Rahmen des RT bzw. auf der gleichzeitig stattfindenden Städteversammlung verdeutlichen. Die in eckigen Klammern angegebenen Nummern verweisen auf die im Band abgedruckten Aktenstücke, auf welche die Städteregistratur Bezug nimmt. Der Wortlaut der Aktenstücke selbst wird in der Registratur nicht wiedergegeben.
2
Die meisten Akten der Alten Abteilung des Historischen Archivs der Stadt Köln waren bereits vor dem Einsturz des Archivgebäudes im März 2009 in Form von Sicherheitsfilmen dokumentiert, die in letzter Zeit nach und nach digitalisiert wurden. Im digitalen Historischen Archiv Köln (DHAK) werden die Digitalisate der Sicherungsverfilumngen online präsentiert. Darunter befinden sich auch Akten aus dem Bestand 50 (Köln und das Reich). Was die Überlieferung der Reichsstadt Köln zum RT 1543 betrifft – es handelt sich dabei um Bestand 50 (Köln und das Reich), A 92 – so ist Aktenverlust anzuzeigen, denn der betr. Faszikel war schon vor dem Einsturz des Archivgebäudes 2009 nicht auffindbar.
3
Die Städteregistratur ist in drei Themen mit je eigener Foliierung gegliedert: 1. Reichstag, 2. Akten zu Stand, Stimme und Session, 3. Städtetag.
4
Digitale Fassung online im Internet.
5
Der erste Teil der Städtregistratur mit der ASReichstag zu Nurnberg anno etc. 1543“ basiert auf der Textgrundlage A, da diese ausführlicher und aussagekräftiger als B und C ist.
6
Es handelt sich um die Rede des Mainzer Kanzlers vom 26. März 1543 im Reichsrat: Nr. 166.
7
Gemeint sind die altgläubigen Reichsstädte Worms, Speyer, Rottweil, Ravensburg und Hagenau samt den Städten der Landvogtei.
8
Die Augsburger Gesandten Jörg von Stetten und Dr. Lukas Ulstett berichteten an Hans Welser und Mang Seitz, Bgmm. von Augsburg, am 13. Febr. 1543 über die Weigerung der Reichsstädte, sich in Verhandlungen über die Werbung der burgundischen Gesandten oder über die Rede Granvelles einzulassen: [...] Es ist auch uff obgenannten tag in aller frey- und reichsstett rhat einhelligklich beratschlagt und beschlossen worden, das sich kein gesanter derselbigen in einiche reichshandlung uff kgl. Mt. und der ksl. comissarien, auch des H. Granvela und der Kgn. Maria bescheene furtrag und begern inlassen soll, es sey uns dann zuvor uff unser gethan suplicieren des fridens und gleichen rechtens halb von kgl. Mt. und den ksl. comissarien ain antwurt gevallen. [...]. In: Augsburg StadtA, Lit. 1543, unfol. (Ausf.). Hans Welser und Mang Seitz, Bgmm. von Augsburg, antworteten darauf am 14. Febr. 1543: [...] Zum funften ist wol zu erachten, uß waß bewegnus die bäbstischen stende die stett Speyr und Rotenburg zu sich ziehen und zu irem beschluß bewegen wöllen. Und wa die erbern stett diese ding nach irer gelegenhait erwegen, wurden sie dest baß zusamenhalten und kaine parteyen unter ine einwurzlen lassen. Sollichs wollend auch gebuerlich bei den stetten anregen und zur ainikait helfen ursach geben. Und ob sich die erbern stett gegen den von Speyr und Rottenburg der erzaigten bestendigkeit halb freuntlich und erbietlich erzaigen, das konnt unsers erachtens anders nit dann gut sein. [...] In: Augsburg StadtA, Lit. 1543, unfol. (Konz.).
9
Ermordung des französischen Gesandten Antoine de Rincon und seines Begleiters Cesare Fregoso am 3. Juli 1541 auf der Reise nach Konstantinopel. Siehe dazu: A. Kohler, Karl V., S. 256–258.
10
Der zweite und dritte Teil der Städteregistratur mit der AS „Standt, stymm und session“ sowie „Stettäge“ folgt der Textvorlage in B und C; A om.
a
–aB om. Im übertragenen Sinn ist die lateinische Passage des Satzes wie folgt zu verstehen: Nämlich, wenn über das zum Geben Gehörige (= Türkenhilfe) verhandelt wird, lassen die Städte zu, dass jenen (= den oberen Ständen) die Beschlussfassng überlassen wird und sie (= die Städte) deren Entscheidung folgen werden (wörtlich: in deren Fußstapfen treten werden).
11
Dr. Ludwig Gremp aus Straßburg, Dr. Hieronymus zum Lamb aus Augsburg.
12
Auszug aus den verschiedenen Gutachten einzelner Reichsstädte zu Session und Stimme, in: Frankfurt ISG, Reichssachen II, Nr. 960a (Druck). Siehe dazu auch den Abschied der Reichsstädte Nr. 417, Anm. 3.