Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer
Würzburg StA, Wzbg. RTA 21, fol. 1r–16v1 (Berichtsprotok. mit marg. Inhaltsangaben).
Das Protokoll deckt die gesamte Dauer des Reichstags ab und berichtet u.a. über die Reise der Gesandten von Würzburg nach Nürnberg und wieder zurück. Der Verlauf des Reichstags wird an Hand der Versammlungen des Reichsrates und der dort vorgelegten und verhandelten Aktenstücke in groben Zügen nachgezeichnet. Zeremonielle Begebenheiten, wie der Einzug Kg. Ferdinands mit seinen beiden Söhnen in Nürnberg am 17. Jan. 1543, die Eröffnung des Reichstags am 31. Jan. oder das Begräbnis des in Nürnberg verstorbenen Reichstagskommissars Bf. Christoph von Augsburg am 19. April, werden eindrucksvoll geschildert.
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Mittwochen, den 27. Decembris, zohen die rethe mit sovil obgemelten pferden und gesinde von Schwartzach auß bis gein Hoestett an die Aysch, aber Philips Zoller, so zu Schwartzach mit seinem pferde gefallen, ist dahindten pliben.
Donnerstags, den 28. Decembris, [
Freytags, den 29. Decembris, haben unsers gnedigen herren von Wirtzburgs etc. rethe den gewaldt [Nr. 52a] durch iren cantzleiverwanten3 dem maintzischen secretario uberantworten und sich hiemit anzeigen lassen fol. 34.
Sampstags darnach, den 30. Decembris, schickten die rethe etliche pferde wyderumb aus Nurmberg gein Wirtzburg anheims. Und behielt H. Martin von Ussigkheim, thumbher etc., 3 pferde, einen knecht und knaben, hoffmaister 1 pferdt, einen knecht und ainen balbierer; cantzler ein pferdt und knaben, einen reittenden potten, einen khuchenmaister, Pauls Marstaller, cammerschreiber, und einen cantzleischreiber. Ditz tags ist unserm gnedigen herren von Wirtzburg etc. das erst schreiben auß Nurmberg bei Michel Schleenriettlein, beypotten, uberschickt worden.
1. bis 16. Jan. 1543: Beschreibung der ein- und ausgehenden Korrespondenzen der würzburgischen Räte.
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Mittwochen nach Marcelli, den 17. Januarij, ist die röm. kgl. Mt., unser allergnedigster herr, sampt zweien jungen fursten und herren, ir Mt. sonen Maximiliano und Ferdinando, ongevarlich mit 100 gerusten pferden, halb schutzen und spiesser, mit rotten und gelben feindlein an spiessen alhie zu Nurmberg abents umb 6 hore herlich mit tromettern und hörpaucken frölich eingeritten.
Und seind erstlichs irer kgl. Mt. vorgezogen die nurmbergische soldner und darnach irer Mt. schutzen, reutter und das hoffgesindt, deßgleichen etlicher fursten und herren bottschaften und gesanten; nach denselbigen der höerbaucker und die trumetter mit guldin fannen und schwartzen adlern darinnen. Darnach volgendten die obgenannte zwen junge herren mit irem hoffgesinde, uff die des Hl. Röm. Reichs erbmarschalck von Bappenheim, fueret das bloß schwerdt allernechst vor der röm. kgl. Mt. Ir kgl. Mt. ritten auf einem weyßen zeltner5 in ainem schwartzen samet, hernach ritten die spiesser mit liechten helmlinen und armzeug, fuerten an [
H. Mertin von Ussickhaim, thumbherr etc., und Dr. Georg Farner, cantzler, wirtzburgische rethe und gesante, haben auch auf die kgl. Mt. gewartet und gegengezogen, dan hoffmaister war an seinen bainen schwach.
Alsbald nun die kgl. Mt. in die veste komen, haben die herren von Nurmberg ir Mt. durch drey personen des raths mit einem wagen suißten [= süßen] getrancks und zweien wägen weins, auch vyer wägen mit habern, alle mit rottem tuch und nurmbergischen wappen verdeckt, verehren und schencken lassen7.
Donnerstags, den 18. Januarij, hat Heinrich Truchseß, hoffmayster, H. Giengern Dr. und kgl. Mt. vicecanctzlern, ain schreiben, von unserm gnedigen herren von Wirtzburg etc. an die röm. kgl. Mt. außgangen, die entschuldigung seiner Gn. nit personlichen erscheinung halber belangendt [Nr. 14] etc., behendigt und ine, Gienger [
Sampstags, den 20. Januarij, ist vorgedachter Hainrich Truchseß, hoffmaister, zu der röm. kgl. Mt. auf die veste gangen und ir Mt. sachen halber etc. selbs personlich angesprochen8. Vormittag kam ein beibot, Henlein genant, von unserm gnedigen herren von Wirtzburg etc. mit ainer schrift9 und dem bambergischen außschreiben, den khraißtage belangendt, wie dan bei der khraißhandlung10 sollichs alles registrirt.
Sontags, den 21. Januarij, haben die rethe Michel Henffler [= Henfling], silberpotten, mit ethlichen schriften, nemlich was der hoffmaister bei kgl. Mt. außgericht und uff dem khraißtage allhie zu Nurmberg beschlossen worden, auch einer maintzischen und straßburgischen, beder chur- und fursten, schriften zu unserm gnedigen herren von Wirtzburg etc. abgefertigt. Dits tags ist ein schrift aus der röm. kgl. Mt. cantzlei, an unsern gnedigen herren von Wirtzburg etc. gehorig, darinn ir Mt. hochgenanten unsern gnedigen herren hieher gein Nurmberg auf den reichstage personlich erfordern [Nr. 25] etc., den rethen zukomen. [
Montags, den 22. Januarij, ist Jorg Tuncher, nurmbergischer beibot, mit der dritten schrieft sampt der instruction etc. von Aschach widerumb komen. Dits tags ist auch bepstlicher Hlt. pottschaft, Iheronimus Verallus, episcopus Casertanus, nunctius apostolicus, alhie ankomen und „Zum Montschein“ am Vischbach eingezogen.
Dinstags, den 23. Januarij, haben die rethe obgenanten Jorgen Tuncher mit der 4. schrieft sampt kgl. Mt. außschreiben und Ebaldi [!] brieven [aus Trient] zu unserm gnedigen herren gein Aschach abgefertigt. Heut zu abents ist ankhomen der duchleuchtig, hochgeborn furst und her, H. Friderich Pfgf. bei Rhein und Hg. in Bayrn, ongevarlich mit 40 pferden.
Donnerstags, den 25. Januarij, schickt unser gnediger her von Wirtzburg etc. den rethen gein Nurmberg noch zwen wägen mit wein. Dits tags seindt die zwen junge herren, Maximilianus und Ferdinandus, allhie ongevarlich mit 16 schlitten umbgefaren.
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Sampstags, den 27. Januarij, hat H. Johann von Naves etc., röm. ksl. Mt. vicecantzler und zu disem reichstage verordenter commissari, den wirtzburgischen hoffmaister beschickt und sprach mit ime gehalten.
Montags, den 29. Januarij, ist des Hl. Röm. Reichs erbmarschalck Wolff von Bappenheim zu den reichsstenden und derselbigen bottschaften und gesanten umbher gangen, inen zum [
Mittwochen, den letzten [31.] Januarij, uff vorbeschehen des Reichs erbmarschalcks ansagung, wie gemelt, seindt der Kff., Ff. und gemeiner stende bottschaften, räthe und gesanten (doch ausserhalb der protestirenden, dan inen zum ampt der hl. meß nit angesagt worden) bey der röm. kgl. Mt., unserm allergnedigsten herren, auf der veste frue umb siben hore erschinen und daselbst mit ir Mt. in die cappellen12 gangen. Die kgl. Mt. ist sampt iren zweien jungen sönen und herren und den zweien ksl. commissarien, Hg. Friderichen Pfgf. bei Rhein etc. und H. Johann von Naves zu Messantz etc., obenauf in der cappellen, aber der stende bottschaften und gesanten, als von wegen der Kff. Maintz, Pfaltz, Brandenburg, seindt unten in der cappellen auf der rechten und dan der Bf. von Hildeshaim personlich, darnach bambergisch etc., wirtzburgisch etc. gesanten auf der lincken seiten, wie preuchlich, gestanden.
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Nach volnprachten ampter ist die kgl. Mt. sampt den ksl. commissarien und den kfl., auch andern bottschaften und gesandten rethen und irem hoffgesinde (des ir Mt. ain gutte anzall von treffenlichen leuthen alda gehapt) der grossen khelte halber zu fues von der veste hinab uff das rathhauß gegangen, darauf dan der protestirenden stende bottschaften und gesanten zuvor gewesen und irer Mt. gewarten.
Volgendts, als nun welche nit gewalt hetten oder zum reichsrathe nit verordnet etc., abzutretten und still zu sein durch den erbmarschalck, so mit dem plosen schwert vor der kgl. Mt. gestanden, außgeruft worden, hat die röm. kgl. Mt., die in irem zuberaitten kgl. stul gesessen, durch irer Mt. vicecantzlern, Dr. Georgien Giengern, ain cleine vorrede thun und volgendts den Neuner, irer Mt. secretarien, die propositionschrift [Nr. 43] lesen lassen. Und nach verlesener proposition ist ir kgl. Mt. widerumb aufgestanden und sampt den ksl. commissarien und dem hoffgesinde widerumb zu fueß auf die veste [
Nachmittag umb ein hore ist die röm. kgl. Mt., gleicher gestalt wie vormittag beschehen, widerumb auf dem rathhauß erschienen und der Kgn. Marien etc., regentin in Niderlanden, bottschaften schriftlich credentz [Nr. 45, Anm. 1] und lange werbung [Nr. 202] und furtrege neben den ksl. commissarien, auch der andern reichsstende bottschaften und gesanten angehoret. Und hat solliche audientz von ein hore ane biß zu funf horen gein abents geweret. Mittlerweil ist auch die kgl. proposition [Nr. 43] abzuschreiben verlesen worden. Michel Henffler, silberpott, kam dits tags mit der vierten schrift von Wirtzburg etc. oder Aschach.
Donnerstag, den ersten Februarij, ist der Kgn. Marien etc., regentin in Niderlanden, werbung und furtrag [Nr. 202] zu schreiben verlesen worden.
Freitags Purificationis Marie, den 2. Februarij, haben die rethe Haintz, potten, mit der funften schrieft und der kgl. proposition [Nr. 43] zu [
Sampstags, den 3. Februarij, ist der protestirenden lange supplication [Nr. 152] im reichsrathe vormittag und dan nachmittag umb ein hore abzuschreiben verlesen worden.
Montags, den 5. Februarij, hat die röm. kgl. Mt. samt den ksl. commissarien und der reichsstende bottschaften und gesandten der röm. ksl. Mt. generaloratorn, H. Niclasen Perenot, H. zu Granvelle, audientz geben. Und ist solcher furtrage latine [Nr. 197] im reichsrathe, auch volgends nachmittag umb 1 hore zu schreiben verlesen worden.
Donnerstag nach Cinerum, den 8. Februarij, haben die rethe Micheln Henfflern, silberpotten, mit der 6. schrift und der Kgn. Marien [Nr. 202], deßgleichen H. Granvells [Nr. 197] furtregen und der protestirenden supplication [Nr. 152] zu unserm gnedigen herren von Wirtzburg etc. abgefertiget.
Freytags, den 9. Februarij, [
Sambstags, den 10. Februarij, ist den rethen ein gebundt oder packetbrieff von Ewalden, secretarien, auß Trient, die furter unserm gnedigen herren von Wirtzburg etc. zuzuschicken, alhie durch der Welser factor zukomen.
Sontags Invocavit, den 11. Februarij, ist Cuntz Heß, silberpott, mit der funften schrift von unserm gnedigen herren von Wirtzburg alhie ankhomen.
Montags, den 12. Februarij, hat man vormittag rath gehalten und nachmittag H. Wolffen Dietterichs von Pfirdt supplication [Nr. 127] zu schreiben verlesen. Dits tags haben die rethe der kgl. Mt. secretarien Neuner auß bevelhe unsers gnedigen herren von Wirtzburg etc. mit funf aimer franckenweins verehret.
Dinstags, den 13. Februarij, ist H. Mertin von Ussickhaim, thumbher etc., in seinen gescheften gein Wirtzburg verritten. Nachmittag wurde raeth gehalten.
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Donnerstags, den 15. Februarij, haben die rethe Cuntz Hessen, silberpotten, mit der 7. schrieft sampt den nechst oberzelten brieven zu unserm gnedigen herren von Wirtzburg abgefertiget. Vormittag hat Balthasar von Rechenberg sein lehen von den rethen allhie empfangen.
Freitags, Sampstag, Sonntag [16. bis 18. Febr.] ist kein rath gehalten worden, dan die kgl. Mt. und die ksl. commissarien haben mit den protestirenden stenden gehandelt und inen auch ein schriftliche [
Montags nach Reminiscere, den 19. Februarij, hat man vor- und nachmittag rath gehalten. Es sein auch nachmittag der niderosterreichischen landen credentz und instruction [Nr. 99a–b], auch der Hungern scripta [Nr. 98a] im reichsrathe sampt des Kf. Mgf. Joachim, obersten vheldthauptmans, allerlei und vil schriften [Nr. 128] verlesen worden.
Dinstags, den 20. Februarij, ist vor- und nachmittag rath gehalten worden. Alsbaldt der Kgn. Marien etc., regentin in Niderlandt, bericht auf der Vrentzen erben supplication wider die statt Mastrich [Nr. 302a] verlesen. Dits tags sein der obbemelten niderosterreichischen lender [Nr. 99a–b], auch der Hungern credentzschriften und instruction [Nr. 98a] sampt des Kf. Mgf. Joachims, obersten vheldthauptmans, schriften [Nr. 128] zu schreiben verlesen worden.
Donnerstags, den 22. Februarij, ist vormittag in sachen der Vrentzen erben und die statt Mastrich belangendt rath gehalten worden. Und auf den abent kam Pauls Stoffel, beipot, mit der 6. schrift von unserm gnedigen herren von Wirtzburg.
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Montags nach Oculi, den 26. Februarij, ist der protestirenden replica [Nr. 157], so sie der kgl. Mt. und den ksl. commissarien bevor ubergeben, den catholischen stenden nachmittag zu hoff auf der veste zugestellt und behendigt worden14.
Dinstags, den 27. Februarij, vormittag sein im reichsrathe schriften, als des cammergerichts bericht [Nr. 303], Hg. Heinrichs von Braunschweigs [Nr. 247], des Bf. von Hildesheim [Nr. 248]und Bf. von Naumburgs [Nr. 300a–b]und nachmittag der protestirenden replica [Nr. 157]zu schreiben verlesen worden.
Mittwochen, den 28. Februarij, ist der kgl. Mt. und der ksl. commissarien antwurt auf der protestirenden supplication [Nr. 155] und des cammergerichts bericht [Nr. 303] zu schreiben dictirt worden. [
Donnerstag, den ersten Martij, ist H. Valentins Bf. zu Hildesheim supplication und clagschrift [Nr. 248] etc. zu schreiben dictirt worden. Vor- und nachmittag hilte man rath. Es haben auch die rethe auf heut die 8. schrift sampt der obereinnemer des frenckischen kreiß rechnung abschide15 etc., der kgl. Mt. antwurt, den protestirenden auf ir supplication gegeben worden etc. sampt andern schriften bei Hansen Seheman, einspennigen, unserm gnedigen herren von Wirtzburg etc. gein Aschach zugeschickt.
Freitags, den 2. Martij, schickten die rethe Haintz Hirn, reittenden potten, mit der 9. schrift zu unserm gnedigen herren gein Aschach. Dits[tags] hielt man rath, auch wardt des Bf. von Naumburgs clagschrift [Nr. 300a–b] zu schreiben verlesen.
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Montags nach Letare, den 5. Martij, nachmittag ist der außschus, so zu anhorung der khriegsleuthe rechnung verordnet, als meintzisch, pfaltzgrevisch, wirtzburgische, baierisch und etlich von wegen der graven und herren, auch der stett bottschaften und gesante etc. zu der röm. kgl. Mt. auf die vest gangen.
Dinstags, den 6. Martij, vor- und nachmittag hielt man rath. Es warden auch etzlich schriften, nemlich ein copei, so der Frantzhoß den Aydgenossen zugeschriben, item ein verretters brieff, so von Nurmberg auß den Frantzhosen zukomen etc., item ein „Exemplar Paulini oratoris etc.“ und „Confutatio comissariorum caesareae Mtis ad litteras regis Galliae“16zu schreiben verlesen worden.
Mittwochen, den 7. Martij, ist vor- und nachmittag rath gehalten und etlich zeittungen, lateinisch zu schreiben, verlesen worden [Nr. 135]. [
Donnerstags, freytags, sampstags [8. bis 10. März] hat man rath gehalten. Zu abentz ist Cuntz Ulrich mit der 8. schrift allhie ankhomen.
Sonntags Judica, den 11. Martij, ist rath gehalten und etlich schriften, als der kgl. Mt. antwort auf der protestirenden replica [Nr. 158], der protestirenden duplic [Nr. 159], röm. kgl. Mt. antwort daruff [Nr. 160] und dan der protestirenden triplic [Nr. 162] dictirt worden.
Montags, den 12. Martij, haben die rethe Cuntz Hessen mit der 10. schrift und einem sack vol brieven und zeittungen zu unserm gnedigen herren abgefertiget. Es ist auch des Hg. von Gulchs gegenbericht [Nr. 204] auf der Kgn. Marien, regentin im Niderlandt, furträge und clagschriften dits tags im reichsrathe verlesen worden.
Dinstags, den 13. Martij, [
Mittwochen, donnerstags, freitags [14. bis 16. März] rath gehalten. Ist der hoffmeister in seinen gescheften gein Wirtzburg verritten.
Sampstags, den 17.17 Martij, hielt man rath, auch wurden alsbaldt etlich schriften, die gulchischen handlung belangendt, latheinisch und theutsch verlesen [Nr. 208].
Sonntags Palmarum, den 18. Martij, ist vorgemelte gulchische underhandlung18 vormittag zu schreiben verlesen und nachmittag rath gehalten worden. Es kam auch Heintz Hirn, reittender pott, mit der 9. schrieft von unserm gnedigen herren etc. Dits tags sein Hg. Ludwig von Baiern und Hg. Heinrich von Braunschweig widerumb hinweg verritten19.
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Mittwoch, den 21. Martij, haben die rethe Cuntz Ulrichen mit der schrift hinweck zu unserm gnedigen herren von W[irtzburg] abgefertigt. Es ist auch vormittag der Kgn. Marien etc. gesanten gegenbericht [Nr. 210] auf nechst ubergeben clevischen schriften [Nr. 204] im reichsrathe und nachmittag zu schreiben verlesen worden.
Donnerstag, den 22., Sampstag, den 24. Martij, rath gehalten.
Am hl. Ostertag, den 25. Martij, ist der hoffmaister wider von Wirtzburg hie ankomen.
Montag, Dinstag [26. und 27. März] rath gehalten. Verritt der cantzler gein Wirtzburg.
Mittwoch, Donnerstag, Freitag [28. bis 30. März] rath gehalten. Auch kam den rethen noch ain wagen mit wein von Wirtzburg.
Sampstags, den letztern Martij [31. März], rath gehalten.
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Montags, den 2. Aprilis, rath gehalten. H. Mertin von Ussickheim verritt gein Wirtzburg.
Dinstag, den 3. Aprilis, schickten die rethe den Pfannenstill mit 12. schrift gein Wirtzpurg. Ist auch rath gehalten worden.
Mittwochen, den 4. Aprilis, sein zwo schriften der protestirenden [Nr. 171] und Wolffen Ditterich von Pfirdts [Nr. 127] etc. im rathe verlesen worden.
Donnerstag 5., Freitag 6., Sampstag 7., Sonntag 8., Montag 9., Dinstag 10., Mittwoch 11. [April] rath gehalten. Dits tag ist der catholischen stende rathschlag und gutbeduncken, die turckenhilf belangendt [Nr. 94], zu schreiben dictirt worden.
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Sonntags Jubilate, den 15. Aprilis, ist nachmittag der röm. kgl. Mt. und der ksl. commissarien bedencken etlicher artickel halben [Nr. 175] zu schreiben verlesen worden. Frue gegen tage ist der hochwirdig furst und herr, H. Christoff Bf. zu Augspurg, mit todt allhie zu Nurmberg verschiden etc.
Montags, den 16. Aprilis, hat man vormittag des pfennigmeisters Wolffgang Schutzbars etc. relation sein rechnung belangendt [Nr. 125] und dan nachmittach der röm. kgl. Mt. und der [
Dinstags, den 17. Aprilis, haben die rethe nach den pferden gein Wirtzburg geschriben, deßgleichen Schmalen, den einspennigen knecht, mit der 14. schrieft gein Aschaw zu unserm gnedigen herren abgefertiget. Es wardt auch rath gehalten.
Mittwochen [18. April] rath gehalten.
Donnstag, den 19. Aprilis, rath gehalten. Vormittag hat man hochgedachten verstorbenen Bf. zu Augspurg mit einer loblichen procession von St. Gilgen[= St. Egidien] closter auß biß fur das Frauwenthor belaittet, nemlich trug man vorher 8 spenkertzen, darnach ein creutz, hernach volgten der röm. kgl. Mt. singerey, deßgleichen ir Mt. caplan, volgendts ir Mt. edelknaben bei 16, mit brennenden grossen windtlichtern, darnach das funus, welchs sechs vom adel getragen. Es sein auch des verstorbenen bischofs cammerknaben mit windtlichtern und angehenckten gemallten wappen vor, neben und nach [
Freitag, den 20. Aprilis, ist der Kff., Ff. und gemeiner stende botschaften und gesanten bedencken, etliche artickel in abschide zu setzen [Nr. 177], abzuschreiben verlesen worden. Nachmittag wardt der abschiede (doch zur correctur) zu schreiben angefangen und verlesen. Und der protestirenden stende secretarien und schreiber hieß der maintzisch cantzler alle abtretten. Rath gehalten.
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Sontags Cantate, den 22. Aprilis, rath gehalten.
Montags, den 23. Aprilis, vormittag hielt man rath. Nachmittag ist die röm. kgl. Mt. ongevarlich umb 3 hore von der veste herab ins rathhauß geritten und alda den abschiede [Nr. 404] publiciren lassen. Und als der abschiede verlesen gewesen, wolten die protestirenden ir protestation [Nr. 409] vor ir Mt. abermals, wie zuvor von inen oft beschehen, gethan haben, aber ir Mt. sein aufgestanden und widerumb auf die vest geritten. Dits abents ist ein beschlossene schrift auß kgl. Mt. cantzlei, an unsern gnedigen herren von Wirtzburg gehorig, den rethen zukomen.
Dr. Philips Ayrer thet sein lehenpflicht.
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Mittwochen, den 25. Aprilis, seint die rethe biß gein Tettelbach verruckt.
Donnerstag, den 26. Aprilis, sein sie mit allem irem gesindt zu Wirtzburg glicklich (Gott sei lob) ankhomen.
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