Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Nr. 720 Mgf. Kasimir von Ansbach-Kulmbach an Kf. Friedrich III. von Sachsen – Antwerpen, 21. April 1517 (dinstag nach quasimodogeniti)

Nr. 721 Ladungsschreiben Ks. Maximilians an Reichsstände – Antwerpen, 23. April 1517

Nr. 722 Ks. Maximilian an den Reichskammerrichter Gf. Sigmund zum Haag – Antwerpen, 24. April 1517

Nr. 723 Ks. Maximilian an Kammerer und Rat von Regensburg – Antwerpen, 27. April 1517

Nr. 724 Bm. und Rat von Nürnberg an Bm. und Rat von Schweinfurt – Nürnberg, [7.–9.] Mai 1517

Nr. 725 Instruktion Ks. Maximilians für Kf. Joachim I. von Brandenburg zu einer Werbung bei den Kff. Albrecht von Mainz, Richard von Trier, Hermann von Köln und Ludwig von der Pfalz – Astra, 10. Mai 1517

Nr. 726 Bm. und Rat von Nürnberg an Bm. und Rat von Windsheim – Nürnberg, 15. Mai 1517 (freytag St. Sophientag)

Nr. 727 Bm. und Rat von Nürnberg an Lienhard Groland (Nürnberger Ratsherr) – Nürnberg, 19. Mai 1517 (eritag nach vocem jocunditatis)

Nr. 728 Bf. Gabriel von Eichstätt an Bf. Lorenz von Würzburg – Eichstätt, 22. Mai 1517 (freitag nach dem hl. auffertag)

Nr. 729 Fh. Michael von Wolkenstein (Tiroler Landhofmeister) und Zyprian von Serntein (ksl. Kanzler) an Jakob Villinger (ksl. Schatzmeister) und Johann Renner (ksl. Kammersekretär) – Innsbruck, 26. Mai 1517

Nr. 730 Bf. Lorenz von Würzburg an Bf. Gabriel von Eichstätt – ohne Ort, 26. Mai 1517

Nr. 731 Der ksl. Kanzler Zyprian von Serntein an Jakob Villinger (ksl. Schatzmeister) und Johann Renner (ksl. Kammersekretär) – Innsbruck, 26. Mai 1517

Nr. 732 Ks. Maximilian an Reichsstände – Düren, 31. Mai 1517

Nr. 733 Fh. Michael von Wolkenstein (Tiroler Landhofmeister) und Zyprian von Serntein (ksl. Kanzler) an Jakob Villinger (ksl. Schatzmeister) und Johann Renner (ksl. Kammersekretär) – Innsbruck, 2. Juni 1517

Nr. 734 Meister und Rat von Hagenau an Bm. und Rat von Frankfurt a. M. – Hagenau, 5. Juni 1517 (fritags noch dem hl. pfingsttag)

Nr. 735 Der Hauptmann der Städte im Schwäbischen Bund (Ulrich Artzt) und die versammelten Gesandten der Bundesstädte an Bm. und Rat von Frankfurt a. M. – Ulm, 6. Juni 1517 (sampstags vor trinitatis)

Nr. 736 Ludwig Martorf (Frankfurter Ratsherr) an den Rentmeister zu Wiesbaden – [Frankfurt a. M.], 9. Juni 1517 (dinstags nach trinitatis)

Nr. 737 Pfalzgf. Johann II. von Pfalz-Simmern an Pfalzgf. Friedrich von Pfalz-Simmern, Domdechant zu Köln – Simmern, 10. Juni 1517 (mitwoch nach trinitatis)

Nr. 738 Ulrich Artzt, Hauptmann der Städte im Schwäbischen Bund, an Bm. und Rat von Nürnberg – Augsburg, 11. Juni 1517 (unsers lb. Herrn fronleichnams tag)

Nr. 739 Dietrich Spät an Hg. Ludwig X. von Bayern – ohne Ort, 12. Juni 1517 (fritag nach korporis Kristi)

Nr. 740 Pfalzgf. Friedrich von Pfalz-Simmern (Domdechant zu Köln) an Velten von Heyer, Landschreiber zu Kreuznach – Mainz, 13. Juni 1517

Nr. 741 Beratung des Speyerer Domkapitels über den Mainzer Reichstag – Speyer, 16. Juni 1517

Nr. 742 Hg. Johann von Sachsen an Kf. Friedrich III. von Sachsen – Weimar, 17. Juni 1517 (mitwoch nach St. Veitstag)

Nr. 743 Bm. und Rat von Nürnberg an Jakob Heller, Bm. von Frankfurt a. M. – Nürnberg, 17. Juni 1517 (mitwoch nach Viti)

Nr. 744 Johann von Schönberg an Pfalzgf. Johann II. von Pfalz-Simmern – ohne Ort, 18. Juni 1517

Nr. 745 Niklas Ziegler (ksl. Sekretär) an Bm. und Rat von Köln – Frankfurt a. M., 19. Juni 1517

Nr. 746 Weisungen Ks. Maximilians für den kursächsischen Rat Hans von Berlepsch zu einer Werbung bei Kf. Friedrich III. von Sachsen – [Frankfurt a. M., 20. Juni 1517]

Nr. 747 Johann Renner (ksl. Kammersekretär) an Kf. Friedrich III. von Sachsen – Frankfurt a. M., 21. Juni 1517

Nr. 748 Bm. und Rat von Frankfurt an Meister und Rat von Hagenau – Frankfurt a. M., 22. Juni 1517 (montag nach Albani)

Nr. 749 Pfalzgf. Johann II. von Pfalz-Simmern an Pfalzgf. Friedrich von Simmern, Domdechant zu Köln – Simmern, 25. Juni 1517 (donerstag nach nativitatis Johannis)

Nr. 750 Kf. Joachim I. von Brandenburg an Ks. Maximilian – Mainz, 29. Juni 1517 (Petri et Pauli)

Nr. 751 Bm. und Rat von Nürnberg an Jakob Heller, Bm. von Frankfurt a. M. – Nürnberg, 3. Juli 1517 (freytag nach visitationis Marie)

Nr. 752 Der Rat von Nordhausen an den Rat von Mühlhausen – Nordhausen, 3. Juli 1517 (freitags nach visitationis domine virginis Marie)

Nr. 753 Bm. und Rat von Worms an die Reichstagsgesandten von Speyer und Frankfurt a. M. – Worms, 10. Juli 1517 (fridag nach Kiliani)

Nr. 754 Bm. und Rat von Köln an Ks. Maximilian – Köln, 30. Juli 1517 (penultima Julii)

Nr. 755 Ks. Maximilian an Kf. Friedrich III. von Sachsen – [Augsburg], 9. August 1517

Nr. 756 Johann Renner (ksl. Kammersekretär) an Kf. Friedrich III. von Sachsen – Augsburg, 11. August 1517

Anmerkungen

1
 Zu den Vorbereitungen für die Reise Kg. Karls nach Spanien vgl. Wiesflecker, Kaiser Maximilian 4, S. 381f.
2
 Sowohl die Zeit- als auch die Ortsangabe sind unzutreffend. Laut Ladungsschreiben (Nr.721) sollte der Reichstag am 15. Juni beginnen und in Mainz stattfinden.
3
 Spät galt zunächst als Vertrauter Hg. Ulrichs von Württemberg, wurde dann aber wegen der Ermordung seines Verwandten Hans von Hutten durch den Hg. zu dessen größtem Feind. 1515 unterstützte er Ulrichs Gemahlin Sabine bei ihrer Flucht nach München. Aus Rache ließ Ulrich Anfang April 1517 die Spätschen Besitzungen brandschatzen. Vgl. Brendle, Reich, S. 38, 53; Grube, Landtag, S. 104f.; Metz, Oberster Herr, S. 176; Hanna, Mänade, S. 117.
1
 Erwähnt bei Kattermann, Markgraf Philipp, S. 28, Anm. 46.
2
 Dass auch Bm. und Rat von Nürnberg zum Reichstag geladen wurden, geht aus folgendem Eintrag in den Ratsverlässen unter dem Datum 9. Mai 1517 (sabato post jubilate) hervor: In acht zu haben, den angesatzten reichstag auf 15. Junii gein Meinz zu besuchen und darneben die hilflich anzal bereyt zu machen. Solhs 14 tag davor furlegen, wie sich ain rat darin halten woll: Bm. Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Ratsverlässe Nr. 609, fol. 11a. – Über das gleichfalls nicht vorliegende Ladungsschreiben an Bm. und Rat von Frankfurt a. M. heißt es im Bürgermeisterbuch unter dem Datum 4. Mai 1517 (feria secunda post dominicam jubilate): Als ksl. Mt. ein mandat [Nr. 721], das man uf den 15. tag Junii zu Menze erschyne,[zugesandt hat,] rat [halten] und auch des furigen mandats, zu Wormbs mit der hilf uf denselben tag zu erschynen; daneben: Registrata. Frankfurt a. M., IfStG, Bürgermeisterbücher 1517, fol. 1a. Eintrag im Ratschlagungsprotokoll: Ratslagung uf mitwochen nach pfingsten [3.6.17] […]: Als unser allergnst. H., der röm. Ks., gebeut,[dass wir] uf den 15. tag Junii mit unserm anzal folk erschynen sollen in Worms und zu Menz, dem gehorsam sin. Ebd., Ratschlagungsprotokoll 1517–1533, fol. 3a.
a
 Die Anrede ist jeweils handschriftlich in eine freigelassene Lücke eingetragen. Im Folgenden sind die sich aus den unterschiedlichen Anredeformen ergebenden grammatikalischen Konsequenzen bei der Kollationierung nicht berücksichtigt.
b
–b In Exemplaren an Städte: durch euer volmechtig botschaft on wider hindersichpringen neben der gedachten hilf, wie obstet, gewisslichen erscheinet.
1
 Ein dem Brief beiliegendes Verzeichnis nennt folgende Adressaten des ksl. Ladungsschreibens: Bf. [Johann] zu Regenspurg, gemaine stat [Regensburg], H. haubtman [Thomas Fuchs],[Abt Erasmus von] St. Heimeran,[Äbtissin Agnes von] Obermünster,[Äbtissin Agnes von] Nidermunster [folgt gestrichen: Lantzhut], N. [= Johannes Thomson] abt des gotshaus [= Schottenklosters] zu Regenspurg, Bf. [Wiguläus] zu Passaue, N. N. Gff. zu Ortenberg, Bf. [Philipp] von Freising, Pfalzgf. [= Hg.]Ludwig [von Bayern], brobst [Gregor] zu Perltzgaden [= Berchtesgaden], Bf. [Leonhard] zu Salzburg, Bf. [Berthold von] Kembse [= Chiemsee], abt [Andreas] von Waltsachsen, Bf. [Gabriel] von Eystet, Gf. Sigmund zum Hag, Stauffern [zu Ehrenfels] allen. Auf einem weiteren Blatt ist vermerkt: In abwesen des hochwirdigen und hochgebornen F., unsers gn. H. Hg. Johannsen, administrator zu Regenspurg etc., ist seinen Gn. durch Linharten, statsöldner zu Regenspurg, ain mandat von röm. ksl. Mt., den zuge gein Wurms betreffent, auf heut freitags nach jubilate Ao. etc. 17 [8.5.17] uberantwort worden. Darunter Vermerke der Regensburger Kanzlei von verschiedenen Händen über die jeweils am 8. Mai erfolgte Aushändigung des Ladungsschreibens an Abt Erasmus von St. Emmeram, Äbtissin Katharina von Obermünster und Äbtissin Agnes von Niedermünster.
1
 Bei der Datumsangabe Datum nach Johannis ante portam latinam Ao. etc. 1517 [6.5.17] fehlt der Wochentag. Der im Archivale folgende Brief ist datiert auf samstag nach St. Johanstag ante portam latinam [9.5.17.]. Demzufolge dürfte das vorliegende Schreiben vom 7., 8. oder 9. Mai stammen.
2
 Dazu der Eintrag in den Ratsverlässen unter dem Datum 9. Mai 1517 (sabato post jubilate): Den von Sweinfurt schreiben, man woll ein aufsehen haben, wie sich die Ff. und ander stend in besuchung dits angesatzten reichstags halten werden und sover aim rat mer waz ankomen, hirin zu wissen not, woll man inen zuschreiben: ratschreiber [Lazarus Spengler]. Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Ratsverlässe Nr. 609, fol. 11a.
1
 Ein Ort namens Astra ist in den Niederlanden nicht zu identifizieren. Möglicherweise ist Breda gemeint, wo sich Ks. Maximilian laut Kraus, Itinerarium, S. 314 am 10. Mai 1517 aufhielt.
2
 Mit Schreiben aus Bergen op Zoom vom 29. April 1517 teilte Ks. Maximilian Kf. Ludwig von der Pfalz mit, er habe gehört, dass dieser und die drei anderen rheinischen Kff. sich am 10. Mai (negstkünftigen suntag cantate) treffen wollten. Da er gerne sähe, wenn auch Kf. Joachim von Brandenburg, der vor etlichen Tagen zu ihm gekommen sei, an dieser Zusammenkunft teilnähme, ersuche er Kf. Ludwig, ihm zu Ehren und Gefallen, auch der merklichen notturft nach mitzuhelfen, dass sie auf den 24. Mai (suntag exaudi) verschoben werde. Er wolle Kf. Joachim entsprechend früher abfertigen, damit er zu dem Treffen kommen könne und des hl. Reichs obligen mit vleiss zu handln verhelfen soll. Er habe in diesem Sinn auch an die anderen Kff. geschrieben. Orig. Pap. m. S. (p.r.p.s.; a.m.c.m.p.; Gegenzeichnung: [Hans] Finsterwalder; Präs.vermerk: Praesentavit dornstag abent nach jubilate [7.5.17]): München, HStA, Kasten blau 103/4d, fol. 64; Kop.: Ebd., fol. 70a. Kf. Ludwig antwortete mit Schreiben aus Heidelberg vom 8. Mai 1517 (fritag nach jubilate), da der (Kurfürsten-)Tag in Oberwesel kurz bevorstehe und er selbst und die anderen rheinischen Kff. bereits mit Reisevorbereitungen beschäftigt seien, könne die Zusammenkunft wohl nicht mehr abgesagt werden, zudem unser zusamenkomen us merglicher noturft des Rinstrams zolle, monz und derglichen halb, die in groß abnemen komen, gemeinem nutz zu gut nit wol lengern verzug hat mogen leiden,anberaumt worden sei (vgl. Nr. 914, Anm. 1). Er werde jedoch zuhause oder in der Nähe anzutreffen sein für den Fall, dass der Ks. wolle, dass er zu ihm oder zu Kf. Joachim nach Oberwesel komme. Ebd., fol. 68a u. b, Konz. – Mit Schreiben aus Heidelberg vom 7. Mai 1517 (dornstag nach jubilate)informierte Kf. Ludwig EB Albrecht von Mainz über das Ersuchen des Ks. Da er selbst sich nicht darüber klar sei, wie man darauf antworten solle, bitte er um die Meinung EB Albrechts, glaube allerdings, der Ks. wäre ungehalten, wenn man seinem Wunsch nicht entspräche. Ebd., fol. 66a, Konz. – Am 22. Mai 1517 (freitag nach ascensionis domini) schrieb Kf. Joachim aus Köln an Kf. Ludwig, er sei während seines Aufenthalts in den Niederlanden vom Ks. zum Mainzer Reichstag abgefertigt worden mit der Weisung, unterwegs den in Oberwesel versammelten (rheinischen) Kff. gemäß einer ksl. Instruktion (Nr.725) verschiedene Angelegenheiten vorzutragen. Da er nunmehr gehört habe, dass die Zusammenkunft bereits beendet sei, übersende er eine Abschrift seiner Instruktion mit der Bitte, Kf. Ludwig möge seine Antwort darauf dem Ks. durch dessen Boten übermitteln. Zettel: Auch geben wir euer lieben zu erkennen, das wir unsern weg nach Meinz von Coblenz gein Bacharach nemen werden und daselbs am midwoch oder donrstag vor pfingsten [27./28.5.17] ein nachtlager halten. Bitten fruntlich, euer lieb wol uns durch ir Ft. an dem ort sicherlich bringen lassen. Ebd., fol. 73, Orig. Pap. m. S. (Präs.vermerk: Praesentavit quarta post exaudi XVII [27.5.17]). Kf. Ludwig antwortete am 29. Mai 1517 (fritag nach exaudi) aus Heidelberg, auch die anderen in Oberwesel versammelten rheinischen Kff. hätten das Schreiben des Ks. (Nr.725, Anm. 2) erhalten und ihm daraufhin mitgeteilt, Franz von Sickingens Freunde und Gönner hätten sich nicht an sie gewandt, auch seien sie selbst nicht aus diesem, sondern aus anderen, dem Ks. bereits genannten Gründen zusammengekommen. Allerdings hätten sie ein (nicht vorliegendes) Schreiben Sickingens erhalten und es dem Ks. zugesandt. Er selbst werde gemäß der ksl. Aufforderung zum Reichstag nach Mainz zu kommen, sobald auch andere Reichsstände sich auf dem Weg dorthin befänden. Ebd., fol. 72a u. b, Konz.
1
 Den gleichen Bescheid gab Nürnberg mit Schreiben vom 25. Mai 1517 (montag nach exaudi) auf eine (nicht vorliegende) Anfrage von Weißenburg in Franken. Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Briefbücher des Inneren Rates Nr. 76, fol. 232b, Kop. Inhaltlich ähnlicher Eintrag in den Ratsverlässen unter dem Datum 5. Juni 1517 (sexta post Bonifacii): Den von Rotemburg willfaren, ir anzal zum zug gein Wormbs auch anzunemen und sy auf dem reichstag zu Menz zu verantworten: kriegsherren. Und inen solhs zuschreiben: ratschreiber [Lazarus Spengler].Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Ratsverlässe Nr. 610, fol. 16a. – Eintrag unter dem Datum 9. Juni 1517 (tertia post trinitatis): Den von Goslar, Northausen und Mülhausen ain aignen poten schicken und schreiben, daz ein rat zum reichstag gein Meinz schicken werd: ratschreiber. Ebd., fol. 20a. – Eintrag unter dem Datum 12. Juni 1517 (sexta post corporis Christi): Der potschaft zum reichstag gein Menz bevelhen, die von Dinkelspühel zu verantworten laut irs briefs: Bm. Ebd., Ratsverlässe Nr. 611, fol. 1a.
1
 Arzt der Gemahlin Ks. Maximilians, Bianca Maria Sforza (gest. 31.10.1510). Am 20. Juni 1511 wurde er zum ksl. Leibarzt bestellt. Vgl. Kostenzer, Leibärzte, S. 76f.; Unterholzner, Bianca Maria, Anhang S. 238.
2
 Zu den Vorbereitungen für die Reise Kg. Karls nach Spanien vgl. Nr.720, Anm. 1.
3
 Gemeint ist zweifellos Kg. Karls Bruder Ehg. Ferdinand. Der Grund für die Zuweisung des Königstitels bleibt unklar.
4
 Gemeint ist der am 11. März 1517 geschlossene Bündnisvertrag zwischen Ks. Maximilian, Kg. Karl von Spanien und Kg. Franz von Frankreich, der in geheimen Zusatzartikeln eine erneute Aufteilung Ober- und Mittelitaliens zwischen dem Haus Habsburg und Frankreich vorsah. Er wurde allerdings von den drei Herrschern „mit innerem Vorbehalt geschlossen“. G. Wagner, Türkenkreuzzugsplan, S. 321 mit Anm. 21. Vgl. auch Wiesflecker, Kaiser Maximilian 4, S. 257, 380. Im ersten Vertrag von Cambrai vom 10. Dezember 1508 hatten sich Ks. Maximilian, Papst Julius II. sowie die Kgg. Ludwig von Frankreich, Ferdinand von Aragón, Wladislaw von Ungarn-Böhmen und Heinrich von England zum gemeinsamen Kampf gegen Venedig verbündet.
1
 Gemeint ist der Stempelaufdruck, mit dem viele ksl. Schreiben versehen wurden.
2
 Als Vertreter des Mainzer Domkapitels nahmen der Dechant (Lorenz Truchseß von Pommersfelden), der Scholaster (Ulrich von Schechingen) und der Domherr (Dietrich) Zobel am Kurfürstentag in Oberwesel teil. Würzburg, StA, Mainzer Domkapitelprotokolle 4, fol. 404a. Regest: Herrmann, Protokolle, S. 117.
3
 Vermutlich scherzhafte Umschreibung der Gicht, früher oft als Zipperlein bezeichnet.
1
 Siehe Nr.729, Anm. 3.
1
 Dazu die Einträge im Bürgermeisterbuch unter dem Datum 4. Juni 1517 (feria quinta post pentecosten Ao. CVcXVII): /16b/ Ksl. Mt. boten ein pferd uf des rats costen gein Aschaffenburg bestellen und letzen [= verköstigen]. – Als ksl. Mt., unser allergnst. H., schreibt und mandirt, das der rat sein angeslagen hilf zu roß und fuß /17a/ und auch des rats anwelde laut vorigs mandats [Nr. 721] zu schicken gein Worms und Menz etc., dem ksl. mandat zu leben und die freunde gein Menz zu verordenen und den redemeistern nach mittage von stunden an mit den reisigen knechten und was sunst von noten zu handeln bevelhen. Die freunde gein Menz: Jacob Heller, Clas von Rückingen; daneben: Registrata. Frankfurt a. M., IfStG, Bürgermeisterbücher 1517, fol. 16b–17a.
a
 Die Anrede ist jeweils handschriftlich in eine freigelassene Lücke eingetragen. Im Folgenden sind die sich aus den unterschiedlichen Anredeformen ergebenden grammatikalischen Konsequenzen bei der Kollationierung nicht berücksichtigt.
2
 Mit Schreiben vom 4. Juni 1517 teilten Bm. und Rat von Köln Niklas Ziegler mit, sie hätten gehört, der Ks. werde an diesem Tag nach Köln kommen. Ziegler möge mitteilen, um welche Uhrzeit die Ankunft erfolgen werde, damit sie den Ks. willkommen heißen könnten. Köln, Historisches A., Best. 20A A 49, fol. 69b–70a, Kop.
b
 Handschriftlich in eine freigelassene Lücke eingetragen.
c
 Handschriftlich in eine freigelassene Lücke eingetragen.
1
 Siehe Nr.729, Anm. 4.
2
 Durch Kg. Karl von Spanien vermittelter Friedensvertrag vom 3. Dezember 1516, in dem Ks. Maximilian und Kg. Franz von Frankreich vereinbarten, ihren Krieg zu beenden und sich über die Landverteilung in Italien zu verständigen. München, BSB, 2 P.lat. 8934#Beibd.2. Vgl. Schneller, Brüssler Friede; Wiesflecker, Kaiser Maximilian 4, S. 255f.
3
 Friedens- und Bündnisvertrag vom 13. August 1516 zwischen den Kgg. Karl von Spanien und Franz von Frankreich 1516. Vgl. Wiesflecker, Kaiser Maximilian 4, S. 252.
1
 Mit Schreiben vom 9. Juni 1517 (dinstag nach trinitatis) antworteten Bm. und Rat von Frankfurt a. M., sie hätten am 4. Juni ein auf den 31. Mai 1517 datiertes Schreiben des Ks. aus Düren (Nr.732) erhalten, in dem dieser sie zum Erscheinen auf dem Reichstag und zur sofortigen Entsendung ihres Kriegsvolks nach Worms auffordere. Sie hörten auch, dass der Ks. rheinaufwärts ziehe. Kf. Joachim von Brandenburg sei bereits in Mainz und warte auf den Ks. und den Beginn des Reichstags. Bei ihm befinde sich EB (Albrecht) von Mainz. Deshalb könne man davon ausgehen, dass der Reichstag zustande kommen werde. Frankfurt a. M., IfStG, RTA Bd. 32, fol. 23, Konz.; Teildruck: Janssen, Frankfurts Reichscorrespondenz, Nr. 1152. Dazu der Eintrag im Bürgermeisterbuch unter dem Datum 9. Juni 1517 (feria tertia post dominicam trinitatis): Meister und rate zu Hagenauwe in namen und us befelhe gemeyner stette der landfogtey Hagenau schreiben und bitten, sye zu verstendigen, ob der reychstag, so ksl. Mt., unser allergnst. H., uf den 15. tag Junii geyn Menze angesetzt hat, eyn furgang gewynne etc.: den von Hagenauwe lut der notel antwort geben. Frankfurt a. M., IfStG, Bürgermeisterbücher 1517, fol. 19a.
1
 Mit Schreiben vom 13. Juni 1517 (sambstags nach corporis Christi) antworteten Bm. und Rat von Frankfurt a. M. auf die am 12. Juni (fritag nach corporis Christi) eingetroffene Anfrage, heute um elf Uhr sei ein ksl. Furier erschienen, um für den Ks., Mgf. Kasimir (von Ansbach-Kulmbach) und Hg. Wilhelm von Bayern, die diese Nacht oder spätestens morgen eintreffen würden, Herberge zu bestellen. Die Kff. Joachim von Brandenburg und (Albrecht) von Mainz warteten hier seit etwa 14 Tagen auf den Beginn des Reichstags, sodass davon auszugehen sei, dass dieser zustande kommen werde. Frankfurt a. M., IfStG, RTA Bd. 32, fol. 21a, Kop. Dazu der Eintrag im Bürgermeisterbuch unter dem Datum 13. Juni 1517 (sabato post trinitatis): Als hauptman und ratsbotschaften der stet des bunds zu Schwaben, yetzt zu Ulm versamlet, schreiben und sye zu verstendigen, wo ksl. Mt. sy, auch ob der reichstag zu Menze ein furgang hab, Ulrich Artzt von Augspurg, hauptman, uf iren costen zu verstendigen und keynen botenlone sparen etc.: den boten ein tag verhalten. Frankfurt a. M., IfStG, Bürgermeisterbücher 1517, fol. 22a.
1
 Das Schreiben ist nur mit „Ludwig“ unterzeichnet, ein Nachname wird nicht genannt, doch kommt unter den Frankfurter Ratsmitgliedern dieser Zeit in erster Linie Ludwig Martorf in Frage. Der ebenfalls ungenannte Name des Wiesbadener Rentmeisters ist nicht zu ermitteln.
1
 Mit Schreiben aus Simmern vom 16. Juni 1517 (dinstag nach corporis Christi) dankte Pfalzgf. Johann Pfalzgf. Friedrich für die übersandten Informationen allerhand ksl. Mt. gelegenheit anzeugen, dernhalb uwer lieb vor gut ansehe, uns personlich gein Menz zu erheben. Da er sich derzeit zwar nicht persönlich auf den Weg machen kann, aber dennoch gehorsam sein will, hat er seinen Rat Meinhard von Koppenstein (d. Ä.) bis zu seinem eigenen Eintreffen nach Mainz entsandt mit dem Auftrag, sich dort mit Pfalzgf. Friedrich zu besprechen und ksl. Mt. halb, wes noit sin will, auch usrichten. Bittet darum, Koppenstein zu raten, ob gut, sich by ksl. Mt. verordenten anzuzeigen und vernemen laß, das er unser ankonft teglich wart. München, HStA, Kasten blau 103/2c/3, fol. 184a, Kop.
1
 Auf die Vorbereitungen für die Ankunft des Ks. in Frankfurt a. M. und auf seinen dortigen Aufenthalt beziehen sich folgende Einträge im Bürgermeisterbuch: /22a/ 13. Juni 1517 (sabato post trinitatis): Item die frunde uf ksl. Mt. herberg zu verfertigen: Philips Furstenberger, Wicker Frosch, Conrad Weiß, Hans Stefan, Hans Kiß, Johan Stock, Jacob uf dem Romer. – /22b/ 13. Juni 1517 (sabato post corporis Christi post prandium): Als die ksl. Mt. itzt erschinen will, die ordnung wie vormals ansehen und darnach handelen und siner Mt. 100 achtel haber uf 6 wagen und zwey stuck win in drien fassen uf dryen wagen zu schenken. – 14. Juni 1517 (dominica post corporis Cristi): Als ksl. Mt., unser allergnst. H., die statstuer, so uf Martini Ao. XVcXIX [11.11.19] [fällig ist], begert, irer ksl. Mt., die statstuer zu entrichten, zusagen durch die frunde, so uf ksl. Mt. die vererung getan haben.Item den rechenmeistern befelen, die officianten ksl. Mt. zu vereren. Als die officianten ksl. Mt. von den juden ire recht begeren, desglichen die jungen edeling vererung begeren, den juden sagen, sich mit den beampten vertragen. – /23a/ 16. Juni 1517 (tertia post Viti): Die frunde, ksl. Mt. die statstuer zu lieberen, so uf das XVc und XIX. jare erschynen wirdet: Dr. Adam [Schönwetter], meister Friederich von Alzey, licentiat, Johan Frosch, Bm. Jacob Heller, Johan zum Jungen, Endres Hirden, statschriber. –/24a/ Ksl. Mt. sengery 6 flaischen mit win schenken. – /24b/ 18. Juni 1517 (feria quinta post Viti martiris): Ob man die knecht zu roß und fuß, so in die reiß geyn Wormbs zu reisen verordent sein, ksl. Mt. anzuzeigen, die frunde zu dem hofmeister [Wilhelm von Rappoltstein] verorden und die fußknecht durch die redemeister ufnemen. Frankfurt a. M., IfStG, Bürgermeisterbücher 1517, fol. 22b–24b.
1
 Mit Schreiben aus Frankfurt a. M. von diesem Tag teilte der Ks. Kf. Friedrich von Sachsen mit, er habe dessen Rat Hans von Berlepsch in den von ihm vorgetragenen Angelegenheiten eine Zeitlang aufgehalten, aber nunmehr abgefertigt, ihn zudem angewiesen, etwas von unsern wegen beruerend des reichstag an dein lieb zu bringen. Ersucht darum, Berlepsch Glauben zu schenken. Weimar, HStA, EGA, Reg. C Nr. 491, fol. 71, Orig. Pap. m. S. (p.r.p.s.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: [Johann] Renner). Teilregest: Kluckhohn, Reichstagsakten, S. 16, Anm. 2.
a
–a Am Rand hinzugefügt.
1
 Hierauf antwortete der Ks., wol war ist, das solche zicht [= Beschuldigung gegen den Domdechanten] ist in unserm offnem rat gegangen, do wier veert [= vormals] gen Hagenau sein kumen und darnach im Niderland und solchs mocht gebys an in gelangt sein. Wier haben sein person nye nichts gezigen. Ich wyl alzeit weiter ingedenk sein eures schreiben etc. Und antreffend eur haemreitens migt ier solchs tuen, wann unser neven, dy EBB [Hermann] zu Koll und [Richard von] Trier, wae die gen Menz ankumen wurden und uns alsdann ein antbort auf unsern furslag [evtl. Nr.772] van den stenden gegeben wurd, wie solchs der abschid van uns peyden gebest ist, alsdann mocht eur liebe euren haemryt nehmen, doch auf widerkunft wider zu uns gen Maenz auf St. Mychelstag [29.9.17] nach der hiersprunft. […] Geschriben myt unser hant des 4. tags Julii Ao. 1517 etc. Berlin, GStAPrK, I. HA, Repos. 10, Nr.5, fol. 9, Orig. Pap. m. S. (Vermerk: Ks. Maximilians eygen hand). Der eingangs erwähnte Aufenthalt Ks. Maximilians in Hagenau fand im Dezember 1516 statt (vgl. Nr.587, 613, 673). Der Briefwechsel belegt, dass Kf. Joachim von Brandenburg entgegen der Annahme von Männl, Vertretung, S. 21f., 41 sehr wohl persönlich am Mainzer Reichstag 1517 teilnahm.
1
 Zu seiner Person vgl. Jordan, Dr. Johann von Otthera; Kruppe, Türkenhilfe, S. 74f.