Kredenz des Landschaftsausschusses und der Gesandten der Stände des Fürstentums Steyr auf dem Ausschusslandtag in Wien für Hans Ungnad und Gf. Georg von Montfort, ihre Gesandten zum nächsten Reichstag, Wien, 1540 Januar 5, Wien HHStA, MEA RTA 7 Konv. II, fol. 108r–109v (Ausf.): Mit Einverständnis Kg. Ferdinands haben sie neben den Ausschüssen der anderen erbländischen Landstände Hans Ungnad und Gf. Georg von Montfort auf den nächsten Reichstag abgefertigt, der mainung, das sy die sorglich, geverlich und augenscheinig not und obligen, darinnen die niderosterreichischen und furstlich grafschaft Görtz, unsere vätterländer, auch die cron Hungern und ander des Turckhen gwaltigen und tirannischen furnemen und handlung halben, welche nit allain dieselben, sonder gantze teutsche nation und gemaine cristenhait belangen, bisheer gestanden, auch noch beschwerlicher gegenwurtig steen, eurn
kfl.,
fstl. Gn.,
G. und frundtschaften furtragen und umb genedigiste, gnedige fruntliche und nachtperliche hilf, beystandt und cristliche expedition bitten und anrueffen sollen.
Bitten, den Gesandten wie ihnen selbst Glauben zu schenken und sich also in bedenckhung der höchsten, grössten und geverlichisten not, darein die gantz cristenhait (wo der durch notturftig und statlich einsehung hilf und gegenwher der cristenlichen fursten und sonderlich eur
kfl.,
fstl. Gn.,
G. und frundtschaften als den stenden des
hl. röm. reichs nicht furkhomen) mit der zeit fallen wurde, mit genedigister, gnediger und tröstlicher hilf und fruchtperlicher abfertigung zu erzaigen, wie dann euer
kfl.,
fstl. Gn.,
G. und frundtschaft zu errettung und erhaltung unsers heilligen cristenglaubens, derselben namen und wesen, und in ansehung der höchsten notdurft gnedigist, gnedig, fruntlich
und nachtperlich zu thuen genaigt sein und wir uns zu eur
kfl.,
fstl. Gn.,
G. und frundtschaft ungezweifelt getrösten.
Die Landschaften der Erblande und sie werden dies alle Zeit verdienen. Geben zu Wien, den fünften tag Januarij anno etc. im 40. –
Vgl. auch die mut. mut. gleichlautende Kredenz des Landschaftsausschusses des Erzherzogtums Österreich unter der Enns für Georg von Wolfenreuth zu Emmerberg und Christoph von Ertzing, Wien, 1540 Januar 5, Wien HHStA, MEA RTA 7 Konv. II, fol. 105r–106v (Ausf.). Für den Regensburger Reichstag wurden neue Kredenzen ausgestellt, vgl. Kredenz der Stände des Erzherzogtums Österreich ob der Enns für Christoph von Losenstein und Georg von Bergheim; Linz, 1541 Januar 12; Wien HHStA, MEA RTA 7 Konv. II, fol. 101r–102v (Ausf.): Mit Konsens Kg. Ferdinands haben sie neben den Ausschüssen der anderen ErblandeChristoffen von Losenstein und Georgen von Bergkhaim zu Wierthung und Roseckenn
zum Reichstag nach Regensburg abgefertigt mit dem Auftrag, ihre bisherige und noch immer akute, durch die Türken verursachte, nicht nur die Erblande, sondern auch die ganze dt. Nation und die Christenheit betreffende Notlage und des mer, das der Turck nun yetzund seines kriegsvolck bis in die 20.000 starck in Hungern hat, die dann auf sechs meil wegs under Pesst ankomen und seiner des Turcken personlichen ankunft daselbs in Hungern, wie des die kuntschaften antzaigen, kurtzlich gewart, darzustellen und um Hilfe und Beistand zu bitten.
Bitten, ihren Gesandten wie ihnen selbst Glauben zu schenken, die Gefahr zu bedenken, in die die Christenheit, wenn ihr von den christlichen Fürsten und besonders den Reichsständen nicht vorgebeugt wird, mit der Zeit geraten wird, und die erbetene Hilfe zu gewähren, worauf sie im Vertrauen auf die Hilfsbereitschaft der Reichsstände hoffen. Die Landschaften der Erblande und sie werden dies alle Zeit verdienen. Geben zu Lintz, den 12. Januarij anno etc. 41. –
Vgl. auch die mut. mut. gleich lautende Kredenz der Stände des Herzogtums Kärnten für Wolfgang H. zu Bergheim und Martin von Leutritz, Klagenfurt, 1541 März 6, Wien HHStA, MEA RTA 7 Konv. II, fol. 107r–107v (Ausf.) und die auf dem Laibacher Landtag versammelten Stände des Herzogtums Krain an die Reichsstände, Laibach, 1541 März 4, Wien HHStA, MEA RTA 7 Konv. II, fol. 103r–104v (Ausf.): Mit Konsens Kg. Ferdinands hat der Ausschusslandtag der fünf niederösterreichischen Erblande und der Grafschaft Görz als notwendig angesehen, dem Kaiser und den Reichsständen underthanigklich furtzupringen, wie der cristenhait und zuvor diser landt gfarligkhait gegen dem Turkhen so nahent, gfarlich und peschwarlich stuende, auch wie er sein graussam, pluetigen thatn in dem cristlichen volckh und mit verwuestung diser nagst anrainenden cristlichn landt taglich und unaufhorlich auß schwachm und unmuglichn widerstandt meren und mit syg furprechn thät und also mit der cristen petzwungen pluet ain cristlich landt nach dem andern notiget, dardurch solich verlassen cristn albeg mer pegier und mandlichait gewunen, sein reich zu erweitern, also wo im sein furnemen mit hilf des almachtigen nit zeitlich gewert, das er dem allerheilligisten namen Cristi zu uneer (davon wir den namen furn) nit allein dise landt, sunder eure
kfl.,
fstl. Gn.,
G. und freundschaft sambt derselben landt, leut und gemain teutsche nacion zu ewiger, vihischer, machometischer und abgetorischn
[sic!] dienstparkhait underthanig machn mocht und dardurch ain herscher und gepieter des gantzn erdpodens zu werden und wasmassen demselben mit harriger hilf zeitlich furtzukhumen wär, des eure
kfl.,
fstl. Gn.,
G. und freundschaft von derselben der landt gesanten, darundter der edl, gestreng riter,
H. Erasmum von Scheyer zu der Ainadt, unser mitverwanter, freundt und landtman von unß verordent ist, laut ainer gefertigten instruction sonst nach lengs gruntlich vernemen mugen. Hierauf unser gehorsamist und mit sondern hohen vleiß anrueffen und piten, eure
kfl.,
fstl. Gn.,
G. und freundschaft welle solch gemainer cristenhait, auch ir aigen und diser landt hochstes obligen und sonderlich, das er niembts nichts aigenß läst noch glauben helt, und dartzue den grossen zwang, den er gefangnen thuet, wer des erfarn hat, der pegert eher den tod dan sein zwang zu gedulden, genedigist pehertzigen und mit furderlichister cristlicher einsehung und harrigen hilf solich vorsteundt und gwartundt verderben und austilgen des cristenthumb durch retung diser landt, des doch nichts anderst ist als solchs verderben von iren aigen abwenden und sich selbst in merer sicherung stellen, auch solche cristenliche, harrige hilf pey andern cristlichn kunign gleichermassen pefurdern und verhelfen, das wirdet der almachtig euren
kfl.,
fstl. Gn.,
G. und freundschaft in langwiriger gluckhsaligkhait und regirung derselben landt und leut almachtigist erstatn und mit unsern underthenigen und gehorsamen dienstn ungesparts leibß und guets euren
kfl.,
fstl. Gn.,
G. und freundschaft yedem sonderlich in aller gepuer verdiennen. Datum Laybach, den 4. tag Marci anno etc. 41.
Vgl. außerdem die ständischen Vertreter Ungarns, der Steiermark, Kärntens, Krains und der Grafschaft Görz an Contarini, Neustadt, 1541 März 5, Dittrich, Regesten und Briefe, Nr. 587, S. 151: Bitte, den Papst zur Entsendung von Hilfstruppen zur Türkenhilfe zu bewegen.