Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer
Frankfurt ISG, RTA 54, fol. 205r–258r (Reinschrift des Sitzungsprotok. v.d.Hd. Lambs in Protokollheften), fol. 295r–296v (Sitzungsprotok. v.d.Hd. Lambs auf Folioblättern); ÜS: Anno etc. 43 Nurnberg. ÜS v. späterer Hd.: Tagebuch des Hieronymus zum Lam über den reichstag zu Nürnberg 15431.
Nähere Angaben zu Inhalt und archivalischer Provenienz der im Protokoll erwähnten Aktenstücke sind in Kap. VIII (Verhandlungen der Schmalkaldischen Bundesverwandten) und im Abschied der Schmalkaldischen Bundesstände (Nr. 418) zu finden.
Lamb verfasste das Protokoll der Sitzungen der Schmalkaldener ursprünglich auf Folioblättern, die er fortlaufend auf beiden Seiten beschrieb. Für Korrekturen ließ er am linken Rand jeweils ein Fünftel des Blattes frei. Wahrscheinlich übertrug er noch während des Reichstags die Protokollnotizen von den Folioblättern in die Protokollhefte und vernichtete die Vorlage danach, denn die Folioblätter vom 6. Jan. bis zum 24. April sind nicht erhalten. Die Protokollhefte präsentieren sich in folgender Form: Es sind fünf Hefte, bestehend aus je vier Folioblättern, in der Mitte der Länge nach gefaltet und gebunden und somit 16 Seiten umfassend, sowie ein sechstes Heft, ebenso gefaltet und gebunden, jedoch nur aus drei Blättern oder 12 Seiten bestehend. Lamb redigierte den Text seiner Aufzeichnungen kaum und es ist davon auszugehen, dass die hier abgedruckten Protokollhefte, welche die Zeit vom 6. Jan. bis zum 25. April2 umfassen, nahezu identisch sind mit den vor Ort in den Sitzungen entstandenen Folioblättern3. Für die Endphase des Reichstags von 25. bis 28. April existieren lediglich die in den Sitzungen entstandenen Mitschriften auf Folioblättern. Auf Grund der Turbulenzen zu Ende des Reichstags und des Schmalkaldischen Bundestages blieb dem Frankfurter Gesandten wahrscheinlich keine Zeit mehr, die in großer Eile niedergeschriebenen Notizen in die Protokollhefte zu übertragen. Lambs Aufzeichnungen bilden die Basis für die von Sekretärshand geschriebene, gut gegliederte Frankfurter Schlussrelation (Nr. 401); die Relation entspricht den Protokollaufzeichnungen zum Teil wörtlich oder geht über diese hinaus. Deshalb wird für die Zeit von 20. bis 28. April hauptsächlich die Frankfurter Schlussrelation herangezogen und auf den Abdruck der eigenhändigen Notizen Lambs verzichtet, wenn diese keine zusätzlichen oder abweichenden Informationen liefern.
Obwohl Lamb den größten Teil des Protokolls in die Protokollhefte ins Reine schrieb, ist der vorliegende Text nicht als endgültige Reinschrift zu betrachten. Dagegen spricht das Faktum, dass das Protokoll nicht in Kanzleischrift, sondern in der schwer lesbaren Kurrentschrift Lambs erhalten ist. Bei Erwähnung der in der Mainzer Kanzlei eingereichten bzw. während des Reichstags entstandenen Schriftstücke zeichnete Lamb am linken Rand des Protokolltextes stets ein Quadrat ein, in das später die Nummer des entsprechenden Aktenstücks eingetragen werden sollte. Wahrscheinlich bestand die Absicht, von einem Kanzleischreiber eine Reinschrift nach der Vorlage Lambs erstellen zu lassen, wozu es jedoch – mit Ausnahme der Schlussrelation (Nr. 401) nicht kam.
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Ist inen geantwurt, dieweyl diß ein gemeine sach, die nhun alle verainigten stende mitbelanget und aber dieselben noch in kleiner anzal alhie, solte der gesant unbeschwert sein, der sachen ain kleinen stillstandt zu geben. So der stende mehr khommen, wolte man der sachen mit allem vleiß nachtrachten. Und khonnen auch mitler zeyt nit underlassen, in disen und dergleichen sachen, die recusation belangen, ein sondern ausschuß forderlich zu verordnen, zu bedencken und zu beratschlagen, wie dissen hendeln und beschwernussen bestendiglich und mit grundt in gemein zu begegnen sein mochte etc. Hallisch gesant nams zu danck ane, wolte es seinen herren zuschreiben. Beth doch, die sach zu fordern, quod periculum esset in mora.
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Der schriften halben solte die sach angestelt werden biß zu ankhunft der andern stende gesanten. Sein zum ausschuß verordnet Saxen6, Hessen, Lunenburg, Wirtemperg, Straßburg, Augspurg, Franckfurt und Hall.
10., 11. et 12. Januarij: Ist der verordnet ausschuß zuhauf gangen, von welchem bedacht worden: Erstlich, waß uff deß cammergerichts verwerfen disser stende recusation mit appelliren oder sunst furzunemmen. Zum andern, waß uff derer von Hall furpringen zu thun. Und [
Und soviel daß erst belangt, wurde bedacht, daß ad cautelam solte durch disse stende von dem vermeinten verwerfen appelliret werden und solichs auß bewegenden, rechtmessigen ursachen, die derhalben von etlichen angezaigt. Und wiewol eß der mehrer theil als fur gut angesehen, hat eß doch den sachsischen nit wollen gefallen. Ist die ersten zwen tag also ersitzen plieben.
Bey dissem wurde auch erregt, dieweyl der actus der recusation auß mangel deß bevelchs und sunst etlicher stende und sunderlich der sthet halben nichtig oder ye disser bevelich zweyfelhaftig sein mochte, daß dan vonnotten sein wolte, daß die beschehen recusation durch alle stende und ainen yeden in sonderhait ratificirt [
Derer von Hall halben wurde fur gut angesehen, daß Sachsen und Heßen an die Gff. zu Hohenlohe und andere schreiben solten, inmassen derhalben auch ein schrift hernach begriffen worden [Nr. 259].
Deß dritten puncten halben wurd bedacht, daß alle beschwernuß deß fridens und rechtens halben [in] ein schrift formlich und gruntlich gestalt, a–mit ansehung, wie sich die handlung mit dissen stenden nhun uff etlichen vielen tagen zugetragen hetten–a, welche hernach zu anfang deß reichstags alsbald nach beschehener proposition der kgl. Mt. und gemeinen reichsstenden furpracht worden. Und disse stende [
Den 11. Januarij obgemelt hab ich auch im ausschuß auß entpfangnem bevelch und uff ir schreiben furpracht, waß inen uber die recusation in causa braunschwicensi und dan in der sachen, die Konigspach belangen wider den teutschen mayster, begegnet, mit beger, inen, weß sie sich darin solten halten, [
Sein nochmals bedacht worden, wie eß in causis procuratorum am cammergericht, item mit den appellationen, commissionen, den sachen, darin an dem cammergericht lis contestirt were und wo die gemeinden in den stetten citirt wurden, gehalten werden solte etc. Und waß deßhalben bedacht, ist volgens in ein schrift gestelt worden, den stenden zu einer erinnerung und damit eß darinnen allenthalben bey dissen stenden gleich gehalten werden moge etc.
13. Januarij: Sein die stende beyeinander gewesen. Sein verlesen etliche gestelte notteln, nemlich obgemelte protestation, ratification und revocation [Nr. 263], item die revocation an die procuratores [Nr. 264] und dan deß gewalts [Nr. 261] und einer sondern instruction [Nr. 262] uber daß alles, und alsbald von den gesanten, doch den mehrer theil, und sonderlich von [
Verlesung mehrerer Aktenstücke betr. die Folgen der Eroberung des Herzogtums Braunschweig-Wolfenbüttel. Daruff bedacht, dieweyl der stende gesanten noch nit in voller anzall beyeinander, auch dergleichen andere mehr sachen vorhanden, daß dan disse handlungen uff ein andere zeyt geschoben und dißmals die notwendigen puncten vor handt genommen werden solten etc.
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Item Gf. Wilhelm [von Fürstenberg] begert, auch in die einigung ingenommen zu werden etc. Daß solte gehort werden.
Item eß were auch bedacht, daß man sich vergleichen solte, waß man fridens und rechtens halben yetz uff dissem tag bey der kgl. Mt. suchen solte. Daruber hette sich der ausschuß auch bemuhet, were aber darmit noch nit fertig, hette aber einhelliglich bedacht, daß vonnotten, daß disse stende fur einen man stunden und sich in kein handlung inliessen, sie hetten dan disser beyder puncten halben zuvor ire notturft erhalten etc.
Ist auch verlesen worden, welchermassen etlich privatpersonen, der braunschwigischen sach consortes, so in der recusation nit begriffen, derselben recusation adheriren sollen etc. [Nr. 267], mit einer sondern instruction daruff etc. und einer gewalt.
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Gf. Wilhelms begeren halben ist zuletst die antwurt gefallen, daß H. Jacob dem graven solte schreiben, deßhalben ein sondern und volmachtigen bevelchhaber hieher zu schicken. Und daß mitler zeyt ain yeder gesanter seiner herschaft deßhalben auch schreiben und forderlich bevelch außpringen solte etc.
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Mercurij, 24. Januarij: Propositio. 1. Sachsen zaigt an, wie von dem churfursten schreiben khomen, darin vermeldet, daß die sachen in proximis terminis der acht standen, welches aber beschwerlich. Derhalben vonnothen, zum forderlichsten bey der kgl. Mt. umb abschaffung solcher proceß anzuhalten etc. Solte demnach beratschlagt werden, waß deßhalben zu bitten. Ist verlesen worden L[ic.] Helffmans missiva, deßhalben an den churfursten außgangen9. 2. Solten die oberlendischen sthet uff die werbungen und kriegsrustung, so yetzunt her und dar weren, gutte khuntschaft legen. 3. Solte der schweinfortisch abschidt [1542 Nov. 15] ainmal auch fur die hant genommen werden. [
Ist der erst und 4. punct dem ausschuß zu bedencken bevollen. Deß dritten halben bedacht worden, daß der schweinfortisch abschiedt nhun auch fur die handt zu nemmen und etlich puncten durch die gelerten im ausschuß beratschlagt werden solten. Deß zweyten puncten halben solte ein yeder gesanter seinen herren schreiben, deßhalben gutte acht und erkhundigung zu haben etc.
Eodem die nachmittag ist der ausschuß beyeinander gewesen und sich deß ersten puncten halben ainer mainung verglichen, wie die kgl. Mt. zu ersuchen sein solte, welche auch alsbald uff daß bapyr pracht [Nr. 151], doch darbey bedacht worden, daß inhalts muntlich furgetragen und nit in schriften ubergeben werden solte. Welches alles hernach den ubrigen gesanten der stende also auch gefallen.
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Eodem die nachmittag sein die stende beyeinander gewesen. Ist per Saxen und Hessen proponiert, daß sie in gutte erfarung khomen, daß die kgl. Mt. sich vernemmen lassen, daß die rustung und werbung Landenbergers11 und deß von Gemmingen im namen und von wegen der ksl. und ire[r] Mt. nit beschehen, darab wol zu vernemen, daß eß den bayerischen herren oder Hg. H[einrich] von Braunschwig zuguttem furgenommen wurde etc. Darumb were durch den ausschuß bedacht, daß ein yeder gesanter solichs seiner herschaft an jungst anzaigen solte, damit dieselben solchen lauf, soviel muglich, mochten verhindern. Und ferner, daß auch gut, so der lauf an solte gen, daß dan die beyden oberhauptleuth von den stenden bevelch hetten, mit rhat etlicher stende uff denselben fall etlich reutter – etwan einhundthert benante sumen – anzunemmen und an die ort zu legen und zu verordnen, do durch sie solcher lauf mochte verhindert werden. Und were bedacht, daß der Kf. zu Sachsen in solchem solte handlen mit rhat deß Hg. zu Lunenburg und der sthet [
Sachsen und Hessen zaigten zuletst widerumb an, daß gut, daß der reytter halben yetzundt hie geschlossen wurde und die gesanten sich hierin so eines kleinen in betrachtung der noth mächtigten [= sich die Befugnis herausnehmen], damit diesen stenden nichts versaumpt wurde etc. Tandem ist der reutter halben beschlossen worden, daß der eng ausschuß gesterckt und disser punct darin baß bedacht und erwogen werden solt.
Desselbigen abents ist die gestelt schrift deß heuttigen muntlichen furtrags [Nr. 151] der kgl. Mt. vicecantzler uberantwurt worden.
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3. Die geistlichen in der stat Hildeßhaim werden irer zinß, gulten, gefell etc. entsetzt. Bith, die zu restituiren. Hat sunst mehr begert und zuletst den gantzen furtrag in schriften ubergeben [Nr. 248].
Solis, 28. Januarij: Hat Augspurg die ainigungsverwanten oberlendische sthet auch mittag zusammen erfordern lassen und inen durch Dr. Peutingern anpracht worden, waß bedenckens und mangels seine herren auch der recusation und derselben ratification halben hetten etc., wie er auch volgens solche seine werbung den gesanten in schriften [Nr. 270] ubergeben.
Daruff ime aber volgens tags mit ableinung seiner argumenten dermaßen begegnet, daß eß bey der zuvor beratschlagten ratification wol mochte und solte pleiben etc. Aber die uberigen puncten wurden von den stenden bedacht werden.
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Ist von inen begert worden, daß sie die angezognen schriften irem erpieten nach den stenden wolten ubergeben etc. Daß sie sich zu thun bewilligt.
Ist verlesen worden obgesetzt muntlich werbung, in ein schrift gestelt [Nr. 286], und dan zwo notteln deß vertrags13. Und daruff die sach dem ausschuß bevollen.
Martis, 30. Januarij: Sachsen proponirt deß ausschuß bedencken: 1. Daß davon zu reden, wie nhun disse stende in propositionibus solten zuhauf sitzen und uff waß maß. 2. Der pferdt halben zu verhinderung deß laufs, ob nit den hauptleuthen deßhalben bevelch zu geben. 3. Den dritten doppelnmonat belangen, daß derselbig erlegt wurde.
Ist ein schreiben der Kgn. Maria an den landtgraven verlesen worden, deß Landenbergers rustung und werbung halben.
Ist bedacht worden deß ersten halben, daß rhatsam sein solte, daß von denselben wegen und mitteln, wie sich disse stende bey der recusation auch in prophansachen schutzen, schirmen und daruff auch die verstentnuß richten etc., alhie geredt wurde. Und hat bey dissen puncten der ulmisch erregt, ob auch der prophansachen halb ainige verglichung und verstentnuß aufgericht [
Deß andern halben ist von hessischen anzaigt worden, daß iren hern fur gut ansehe, daß den sthetten Straßburg, Augspurg und Ulm bevollen und gewalt geben wurde uff den fall, do der lauf mit Landenbergern anginge, ein gegenlauf alsbald zu machen und in die 8000 knecht zu einer fursorg und verwarnuß anzunemmen etc.14, welches aber in der umbfrag den merern theil nit fur gut angesehen, der ursach, daß solich rustung bey meniglich ein seltzam ansehen haben wurde und veleicht auch vielen ursach geben, dargegen widerum zu trachten, man hette dan zuvor gewisse khuntschaft, daß Landenbergers werbung dissen stenden zuwider furgenommen und daß derwegen uff dasselbig weyther und bessere khuntschaft zu legen sein solte etc. Dieweyl aber in solchem der verzug auch hochnachtheilig und nit gut sein wurde, haben der merer theil bedacht, daß die oberhauptleuth die kriegsrhet zum forderlichsten an ein ort, daß der stat Nurnberg und diessem reichstag gelegen, beschreiben und mit deren rhat handlen und furnemmen solten, nachdem sich die sachen anliessen und der stende notturft wurde erfordern. Und waß mitler zeyt von dissen stenden deß Landenbergers [
Deß dritten puncten und deß dritten doppelnmonats halben haben sich fast alle gesanten vernemmen lassen, sofer der erst und ander doppelmonat von allen stenden vermog der verfassung erlegt und also pilliche gleichait gehalten werde, weren ire herren und obern den dritten, doch allein zu einem furrhat und sofern es auch alle stende thetten, zu erlegen willig etc., welches von den hessischen nit zum besten aufgenommen, mit vermeldung, daß eß beschwerlich, wo etwan einer oder zwen mit irem erlegen seumig, daß darum die uberigen zu erlegen sich auch waigern solten. Eß wurde auch seinem gnedigsten hern als einem haubtman beschwerlich sein, dessen also zu gewarten etc. [
Ultima [31.] Januarij: Haben die verainigten stende die andern, so der augspurgischen confession verwant, zu inen erfordert und denen die gestalt schrift fridens und rechtens halben [Nr. 152] verlesen lassen, mit beger, daß sie dieselbig mit wolten uberantwurten helfen. Daruff haben die brandenburgischen und zweynbruckischen gesanten inen dieselbig gefallen lassen und sich erpotten, die in nammen irer fursten und herren mit zu uberantwurten helfen. Aber Hg. Moritzen gesanten, auch die sthet Regenspurg, Nurnberg und Schweinfurt haben der schrift copey und bedacht begert. Pommern hat ime die schrift auch lassen gefallen und in ubergebung derselben gewilligt, doch vorbehaltlich der handlung, die ire herren bey den verainigten stenden hetten etc., de quo protestantur. Aber der recusation halben und daß dieselbig also furgenommen werde, hetten ire herren kein wissen gehabt und inen darin deßhalben keinen bevelch geben mogen. Darum wusten sie sich derselben nit anhengig zu machen. Bethen, die stende wolten dessen also ingedenck sein. Sunst weren sie willig, die schrift mit zu uberantwurten helfen.
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Nach dissem sein die verainigten stende beyeinander plieben. Ist verlesen worden deß ausschuß bedencken der pommerischen sachen halben contra Denemarck [Nr. 287, Anm. 1]. Hat den stenden also gefallen, daß mit den gesanten lauth deß bedenckens gehandlet werden solte.
Weyther ist abermals anregung beschehen deß beschreibens der kriegsrhette, welches doch auß vielen ursachen nit hat wollen fur gut angesehen werden. Ist bedacht worden, daß derhalben noch ain tag oder 4 zu verzihen und der kgl. Mt. antwurt uff daß vorig disser [
Item ist von den hessischen anzaigt worden, wie Gf. Ludwig von Ottingen in die verstentnuß begeret. Daß solten die gesanten forderlich hinder sich schreiben und sich derhalben bevelchs erholen, damit hierin noch uff dissem tag mochte geschlossen werden.
Nachmittag ist etlicher gesanten von Metz schriftlich beger15 verlesen und dem ausschuß zu bedencken bevollen worden.
Item ist verlesen worden ein furschrift pro H. Wolff Dieterichen von Pfirdt, von dem Kf. zu Sachsen an die gesanten disser stende alhie außgangen, daß sie ime zu inpringung seiner ausstenden besoldung neben andern stenden wolten forderlich und behulflich sein. Daruff sich die gesanten vernemmen lassen, eß wolte sich ein yeder deßhalben in deß Reichs rhat der gepur zu halten wissen etc.
Demnach hat Wirtenperg daß beger, so durch sie der jungen herren, Hg. Heinrichs zu Braunschwig sone, halben hiebevor zu Braunschwig [1542 Sept.] und Schweinfurt [1542 Nov.] auch furgewant worden, erholet und lauth desselben von neuem gepetten etc. Daruff die stende geantwurt, eß weren dißmals viel der gesanten, so zu disser sachen gehorten, nit bey [
Veneris, 2. Februarij: Ist obangeregt schrift, den friden und daß recht belangend [Nr. 152], der kgl. Mt. durch ein verordneten ausschuß uberantwurt worden.
Saturni, 3. Februarij: Haben disse stende obgemelt supplication [Nr. 152], auch darin angezogne schriften16, in gemainem rhat der stende deß andern thails ubergeben und verlesen lassen, mit vermeldung, daß sie unerledigt und[un]erlangt der puncten, darin begriffen, sich in beratschlagung der hendel disses reichstags neben andern stenden inzulassen oder der thurckenhilf halben ychtzit zu thun nit wusten, mit beger, gemeine stende wolten daß behertzigen und die sachen deß fridens und unpartheyischen rechtens bestes vleiß allen dingen zugutten befordern helfen etc. Daruff dieselben stende dissen widerumb antwurten lassen, sie wolten solich schrifte lassen abschreiben, die mit vleiß beratschlagen und sich daruff mit gepurlicher antwurt vernemmen lasen.
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Lunae, 5. Februarij: Sein die verainigten stende beyeinander gewesen und die wirtenpergischen gesanten ires begerens der jungen herren, Hg. Heinrichs son, halben gehort worden. Und diße mittel gantz simpliciter et paucis[verbis] furgeschlagen, daß ermelten jungen herren daß landt widerum zugestalt, sie zusampt demselben in die einigung genommen und dissen stenden ir kriegscosten mit der zeyt und uff gelegne ziel widerum abgelegt werden solte etc., welche mittel dem ausschuß ferer zu bedencken bevollen worden17.
Weyther ist auch verlesen und dem ausschuß zu bedencken bevollen worden ain schrift der witfrauen18, auch Hn. Ernsten und Philipsen, beyder Hgg. zu Braunschwig, an die verainigten stende 2000 fl. halben, so Hg. Hainrich der sthat Braunschwig schuldig ist, darfur aber der stift St. Blasii in der sthat Braunschwig burg und selbs schuldner worden etc.
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Item ist durch die sachsischen auch anzaigt worden, wie der scheffenmayster – uff den fall, daß derselben von Metz begeren deß innemmens halben ye nit stathaben sollte – bith, nachdem er als ein freyer vom adel seine freyen gutter ausserhalb Metz uff dem lande habe, dernhalben er auch keinen hern erkhen dan die ksl. Mt., daß dan die stende auch ine in schutz und schirm aufnemmen wolten etc.20, uff welches bey den gesanten gleichwol allerley bedenckens gewesen. Und von etlichen erregt, daß etwan sich die stende beschwert hetten, solche privat- und eintzige personen vom adel einzunemmen etc., und daß eß sonderlich deß scheffenmaysters halben ein seltzams ansehen haben wolte, dieweyl er ein burger zu Metz etc. Doch zuletst dahin geschlossen worden, daß ime dißmals kein wilfarig oder abschlegliche, sonder zu antwurt gegeben werden solte, die gesanten hetten dißmals hieruff keinen bevelch etc. Und solten dannocht die gesanten solichs an ire herschaften gelangen lassen und sich bevelchs deßhalben erholen etc.
Pommern zaigt an: Nachdem sie verschienens sontags [1543 Febr. 4] uff ir anpringen antwurt entpfangen inhalts der schrift, davon oben meldung beschehen [Nr. 287] etc., daß sie doch derselben antwurt nach erwegung [
Ulm zaigt auß entpfangnem bevelch seiner herren an, wie ire sthat Ulm mit H. Antoni Fuckher, als H. zu Kirchperg und Weyssenhorn, irrungen und spen hette, derhalben sie vor jaren in rechtfertigung an dem cammergericht erwachsen. Doch weren darunder etliche commissiones, uff den Bf. von Augspurg gestelt, die sach in der gute hinzulegen außgangen, auch etlich mal handlungen furgenommen, aber entlich durch den Fuckher die gutte abgeschlagen und verhindert worden etc. Nhun faret aber der Fucker yetzunt vor dem recusierten cammergericht in der handlung dermassen fur, daß zu besorgen, die sthat Ulm möchte in kurtzem in die acht erklert werden etc. Daß wolten sie den stenden also anzeygt haben, dessen wissenschaft zu haben und zu bedencken, ob und waß deßhalben furzunemmen, der hoffnung und zuversicht, wo der sthat Ulm derhalben etwaß beschwerlichs begegnen solte, die stende wurden sie mit hilf, rhat und beystant nit verlassen etc. Ist dem ausschuß zu bedencken bevollen.
Hessen ließ zwen missiven vorlesen, ein der sthat Hall an die gesanten disser stende, belangen etliche khuntschaft der yetz vorsteenden rustungen und werbungen, [
Eßlingen zaigt an, wie daß recusiert cammergericht in zweyen sachen wider sie furfar und neulich erkhantnuß gethan habe: Nemlich in sachen der underhaltung seyen uff die erklerung der peen dem fiscal weyther proceß wider sie erkhent, und dan in sachen der sthat Eßlingen contra Wilhelm Rauschers wittib. Haben sie neulich geurtheilt, daß in erster instantz wol geurtheilt, aber darin appellirt, die sach ad priorem iudicem gen Rotweyl remittirt und Eßlingen in expensas condamniret etc. Nhun seye zu besorgen, Rotweyl wurde sich der sachen widerum annemmen und, so ein sthat Eßlingen nit comparier, dieselbig irem proceß nach bald in die acht urtheilen etc. So werden auch an dem cammergericht proceß und executorial der expens halben außgen etc., welche beyde hochbeschwerlich. Bith rhat. Ist dem ausschuß bevollen.
Veneris, 9. Februarij: Ist den gesanten von Metz die antwurt verlesen und uff ir beger derselben schriftlich copey gegeben worden vor dem geordneten ausschuß21.
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Eodem die nachmittag sein die pomerischen vor dem ausschuß widerum erschienen und anzaigt, daß sie die entpfangen antwurt iren herren zuschicken wolten, der hoffnung, die wurden deren gesettigt sein und inen, den gesanten, daruff bevelch geben, sich in disser stende rhat widerum zu begeben etc. Dieweyl aber ir habender [
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Wurde gemeinlich bedacht, daß der bischoff nit wol außzuschlagen, doch were zu erwegen, daß eß mit bischoffen und weltlichen fursten als erbherren zweyerlay mainung hette, dan wo dem bischoff nit allein die capittel, sonder auch die lantschaften in solchem zuwider sein solten, daß dannocht dissen stenden hierin allerley zu bedencken sein wolte etc. Und daß derwegen gut sein sollte, von dem marschalck notturftigen bericht zu entpfangen, wie sich die capittel und landtschaften deß evangelii halben erzaigten und hielten etc. Und ob er in die einigung genommen werden solte, daß doch solichs allein der religion halben beschehen und nichts anders damit ingezogen noch darunder gemaint werden solte etc.
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Item werde von den sachsischen auch erregt, wie noch die schulden deß lants Braunschwig und andere mehr puncten, berurt landtschaft belangen, furhanden weren, derwegen ir bedencken, daß rhatsam sein sollte, dieselben nhun ainmal durch den ausschuß zu beratschlagen etc., welches den gesanten gemainlich wol gefallen. Doch haben der sthat Braunschwig gesanten angezaigt, nachdem die furnemsten der sachsischen sthet, [
Eß ist anzaigt worden, wie Gf. Wilhelm von Furstenberg ein bevelchhaber uff vorige antwurt hie hette, daruff sich die gesanten ires erlangten bevelchs den merern theil vernemmen lassen, welche alle sich fast dahin erstreckt, daß gedachter graff nit außzuschlagen, doch daß sein Gn. undersagt wurde, daß sie sich deß Kg. in Franckrich dinst bey disser ainigung wolte enthalten, damit dissen stenden daruß kein vertriß oder anhang entstunde etc. Und daß auch der bevelchhaber verhoret wurde, mit waß condition und maß [
Eodem die nachmittag sein diß stended obgemelter puncten halben widerum beyeinander gewesen und sich der beschluß wie obgesetzt ererst verglichen.
Daruber aber hat Luneburg begert uff sein vorig zu Braunschwig und Schweinfort beschehen ansuchen25 erklerung zu thun oder sich uffs wenigst daruff vornemen zu lassen, ob noch uff disser verhandlung ein entliche antwurt gefallen sollte oder nit etc.
Straßburg zaigt an, wie ire herren von dem cammergericht abermals mit neuen proceßen uff die acht gestelt, in causa der underhaltung beschwert wurden. Begerten zu bedencken, waß deßhalben zu thun etc.
Einbeck repetiert Hg. Philipsen von Braunschwig halben sein vorig alhie gethane anzaig und beger, deßgleichen von wegen der sthat Einbeck umb nachlaß der anlag etc.26
Ist alles dem ausschuß zu bedencken bevollen und fur gut angesehen worden, daß die sachsischen sthet auch einen zu dem auschuß deß landts Braunschwigs handlungen halben ordnen solten etc.
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Item ist verlesen worden deß ausschuß bedencken, waß deß Bf. von Munster innemmens halben ein yeder an seine herren solte gelangen lassen27. Et placuit.
Item deß ausschuß bedencken, wie die stende der recusation halben fur einen man sten und welcher gestalt den stenden, so daruber beschwert, hilf und beistandt geleistet werden solte etc. [Nr. 272]. Et placuit, doch hinder sich zu pringen etc.
Item ein furschrift, so Minden an die sthat Bremen und auch eine an ein parthey, belangen verhinderung oder hemmung etlicher schiff umb neuer und ungewonlicher aufgelegter zöll willen. Et placuit etiam.
Hessen zaigt an, wie ir her inen geschrieben, daß er mit Hg. Moritzen viel handlung gehabt, bey der verain zu pleiben, aber noch zur zeyt anders nicht erlangen mögen, dan daß er sich bewilligt und erpotten, im fall daß ein standt disser verstentnuß beschwerdt wurde, [
Bethen, man wolte zu den rechnungen der ordinarien und kleinen beyanlagen ein ausschuß verordnen, damit sie einmal gehoret wurde etc.
Deßgleichen begerten sie, die stende wolten sich auch der haubtrechnung deß braunschwigischen zugs halben ainmal erkleren und vernemmen lassen.
Item zaigten an, die bayerischen herrn hetten sich angepotten, der jungen herrn, Hg. Heinrichs sone, halben mit dissen stenden handlung zu pflegen, und weren bereyt, so man inen zeyt ernennet, sich deßhalben vernemmen zu lassen etc.
Ist alles dem ausschuß zu bedencken bevollen worden. Item ist auch verlesen worden deß ausschuß bedencken, wie [
Solis, 18. Februarije: Ist verlesen worden deß ausschuß bedencken der wirtenpergischen und bayerischen furgeschlagnen gutlichen handlungen halben. Et placuit. Ist auch ein ausschuß zu solcher verhor der bayerischen verordnet worden, nemlich Sachsen, Hesen, Lunenburg, Straßburg und Braunschwig.
Item ist Gf. Wilhelms zu Furstenberg gesanter deß begerten innemmens halben gehort worden. Hat angezaigt, nachdem der graff eines geringen vermugens und ime derhalben beschwerlich, sich zu den jerlichen und andern anlagen anschlagen zu lassen, dieweyl er aber ein kriegsman und mit den kriegsleuthen wol bekhant, so wolte er der verstentnuß schuldig und verpflicht sein im fall der notturft und, so er darum gemanet wurde, ein anzal knecht aufzupringen und den stenden in irem costen [
Ist auch bedacht worden, daß man volgens tags die schriften, so in Wolffenbuttel funden worden, zum theil solte anhoren.
Lunae, 19. Februarij: Sein obgemelte schriften zum theil verlesen worden. Item ist verlesen worden copey einer missiven, so die Kgn. Maria an den Bf. von Munster uff desselben entschuldigen deß frantzosischen und gulgischen kriegs halben geschrieben [Nr. 206, Beilage].
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Saturni, 24. Februarij: Ist deß ausschuß bedencken, wie der kgl. Mt. uff ir gegebne antwurt fridens und rechtens halben zu repliciren were, verlesen worden [Nr. 156] Et placuit.
Lunae, 26. Februarij: Ist obgemelt replick [Nr. 157] der kgl. Mt. ubergeben worden.
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Disses wolte man heut in gemainer versamlung (darzu die stende beruffen werden) den stenden anzaig thun. Und khonte er, der cantzler, anders nit erachten, daß solich prieff von dem Kg. auß Franckrich an die reichstende geschrieben weren etc. Und wurde von den churfurstlichen bedacht, daß dieselben brieff von den stenden nit eroffnet noch verlesen (dieweil gedachter konig der ksl. Mt. offner feindt), sonder zuforderst der kgl. Mt.[
Volgens ist durch die sachsischen weyther anzaigt worden, wie der landtgraff seinen rheten alher geschrieben und under anderm vermeldet, daß er die schickung gen Metz zu befordern willig.
So hette der ausschuß etlich puncten, die ime bevollen, beratschlagt. Und erstlich die schickung an Hg. Moritzen belangen, die schriften und allen bericht, so vorhanden, besichtigt, aber darunder die ursachen und [
Item were bedacht, daß zu der rechnungen der kleinen anlagen ein ausschuß verordnet wurde, deßgleichen zu den haubtrechnungen deß braunschwigischen zugs.
Gf. Wilhelms halben were bedacht, dieweyl die gesanten den mehrer theil bevelch hetten, der sich dahin erstreckte, daß der graff eingenommen und angelegt und ime darbey sonderlich außgetruckt werden solte, wo er sich mit dinsten oder andern handlungen on wissen und rhat disser stende beladen oder inlassen wurde und ime etwaß beschwerlichs daruber begegnete, daß man ime desselbigen halben zu kheiner hilf verpflicht oder verpunden sein wolte etc. So solte man solichs seinem, deß graven gesanten anzaigen, sich mitlerweyl, biß die uberigen disser stende gesanten alle bevelch auch bekhomen, von ime, dem graven, bevelchs daruff haben zu erholen etc.
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Item Gf. Ludwigs von Ottingen deß jungern innemmens halben weren etlich ursachen befunden worden, dardurch der bewegt worden, solche suchung zu thun, die hetten die stende noch nit gehoret. Solten verlesen werden und sich die stende daruff vernemmen lassen etc.
Item belangen deß Kf. von Brandenburg, Wolff Dietherichs von Pfirdt, Johan Hilchens, Conradt von Bemelbergs ansuchen und forderungen etc. Hette der ausschuß bedacht, dieweyl man berichtet, daß der verzug solcher handlung allen dissen stenden mit grossem unglimpf zugemessen werden wolte, daß dan disse stende wol mochten on nachthail irer ubergebnen supplication willigen, daß ein ausschuß verordnet wurde, der die rechnungen von deß Reichs bestalten und die deß Reichs brieff und sigel hetten anhort und entpfinge, in betrachtung, daß solches eytel vergangne handlungen und auß dem bewilligten speyrischen abschiedt [1542] vlossen, auch bekhante schulden weren etc. [
Item uff die anprachten beschwernuß der stat Eßlingen hette der ausschuß sein bedencken in schriften [Nr. 85, Anm. 6] verfast, solte verlesen werden etc., wie auch beschehen.
Resolutio: Ist aller puncten halben deß ausschuß bedencken approbirt und der kleinen anlagen halben bedacht worden, daß zu denselben rechnungen 4 personen, zwo von fursten und 2 von stetten, verordnet werden solten. Außerhalb der haubtrechnung halben hat die stende fur besser angesehen, daß zu denselben noch zur zeyt kein ausschuß verordnet, sondern darvon in gemainer versamlung der gesanten, so darzu gehorten, zuvor geredt werden solte etc. Dobey eß auch plieben.
Und deß Bf. von Munster halben hat sich befunden, daß noch wenig gesanten bevelch bekhommen etc.
Aber die ursachen, warumb Gf. Ludwig von Ottingen in die verstentnuß genommen zu werden begert, sein dißmals nit verlesen worden.
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Veneris, 2. Martij: Ist bey obgemelten stenden deß ausschuß bedencken der rechnung halben verlesen worden und inen gefallen. Eß ist auch bedacht worden, obgleich Wirtenperg und Pommern sich hierin abgesondert hetten, daß doch nitdestoweniger denselben gesanten solche antwurt auch angezaigt, zuvor und ehe sie den sachsischen und hessischen rheten gegeben wurde, welches auch also beschehen.
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Hg. Jorgen zu Braunschwigs gesanter29 dedit in gemainer versamlung literas credentiae [Nr. 56a] und thette daruff von wegen seines herren deß eroberten landes Braunschwigs halben ein furtrag und begeren, wie dessen volgens den gesanten ain schriftlich verzaichnuß [Nr. 56b–c] ubergeben. Ist die sach deme ausschuß zu bedencken bevollen.
Hessischen zaigten an, wie Hildeßhaim bey inen gewesen und furgeben, wie er bericht, daß disse stende sich in verträg deß lands Braunschwigs halben inlassen solten. Nhun hette Hg. Hainrich sich etwa vernemmen lassen, wie er zwey hertzogthum, daß alt und neu Braunschwig, innen hette. Soferr dan hierdurch solt verstanden werden daßjenig, so Hg. Heinrich von seinem, deß bischofs, stift ingehabt und dasselbig in solche underhandlung auch mitgezogen werden, so wolte er in dieselbig underhandlung keinswegs gewilligt, sonder darwider protestiret haben. Item hette auch [
Item ist die underhandlung, so die bayerischen rhet mit etlichen verordneten disser stende deß land Braunschwigs halben gepflogen, in ein schrift [Nr. 244] gestelt, verlesen worden. Daruff bedacht, daß die handlung, wie sich verloffen, hinder sich zu pringen und sich daruff bevelchs zu erholen sein. Und damit solichs gleichformig beschehe, daß dessen ain nottel und form gestelt werden solte. Und solten die bayerischen rhette dißmals dermassen beantwurt werden, daß die handlung nit abgeschlagen, sonder aufgehalten wurde etc.
Item ist volgens auch anregung beschehen der puncten fridens und rechtens halben. Haben sich die gesanten vernemmen lassen, sie wolten bey der supplication [Nr. 152] und replick [Nr. 157], derhalben von dissen stenden ubergeben, pleiben etc. Daruff man der ursach getrungen, dieweyl her und dar allerley sag gewesen, als ob disse stende der sachen hierin nit ainig, sonder sich trennen wurden etc.
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Lunae, 5. Martij: Ist der kgl. Mt. duplick obgemelt verlesen und alsbald in gemeiner versamlung ungeverlich beratschlagt worden. Haben Mgf. Jorgen gesanten vermeint, daß disse stende derselben pillich zufriden sein und sich der kgl. Mt. erpietens settigen lassen solten. Die wirtenpergischen, augspurgischen und ulmischen haben begert, dieweyl die sach wichtig, daß man inen wolte vergunstigen, der kgl. Mt. replick31 an ire herren zu pringen. Die uberigen haben fur daß best angesehen, daß disse stende bey hievor ubergebener supplication [Nr. 152] und replick [Nr. 157] plieben, ausserhalb Regenspurg. Zaigt an, er hette derhalben kein sondern bevelch.
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Item ist verlesen worden die antwurt, so den bayerischen rheten gegeben worden, und dan ein gestelte form [Nr. 244], wie ein yeder gesanter disse handlung an seine herren gelangen lassen solte etc.
Jovis, 8. Martij: Rex dedit quadruplicas [Nr. 160].
Veneris, 9. Martij: Ist obgemelt quadruplick verlesen und beratschlagt worden [Nr. 161]. Nachmittag disser stende quintuplick [Nr. 162] verlesen, approbiert und alsbald der kgl. Mt. furpracht worden, daruff sie iren bedacht genommen.
Saturni, 10. Martij: Rex in propria persona ad nostras quintuplicas respondit. Daruff disse stende sich alsbald auch widerum vernemmen lassen und uff irer vorigen meinung plieben. Daruff die kgl. Mt. die sach abermal zu ferrerm bedacht genommen, [
Eodem die in gemainer versamlung die sachsischen angezaigt, wie die verordneten disser stende deß tags den bayerischen rhetten der braunschwigischen sachen halb die antwurt, deren sich die stende verglichen [Nr. 244, fol. 217r zum 10. März], gegeben. Die hetten sich vernemmen lassen, sie weren deren zufriden, wolten die an ire herren pringen und ferner handlung gewertig sein, sich auch versehen, disse stende wurden sich in die sach dermassen schicken, daß man mochte spuren, daß sie zu ruwe und fried lust hetten etc.
Item ist deß Bf. von Munster innemmens halben ein umbfrag gehalten worden, welche gesanten deßhalben von iren herschaften bevelch entpfangen etc., bey welcher Lunenburg, Hall, Lindaw, Hamburg, Maidenburg, Goßlar, Braunschwig und Einbeck angezaigt, sie hetten deßhalben noch keinen bevelch, es wurde aber solich innemmung iren herren nit zuwider sein noch ainig bedencken haben. Ulm vermeint, man solte die sach noch ein weyl lassen ansten biß zu außgang deß reichstags, damit man mitler zeyt sehe, ob der bischoff den frantzosischen krieg vorwent oder [
Augspurg pracht fur, eß mochten sich etlich privati hinder den steten oder andern herschaften uber die recusation an dem cammergericht der braunschwigischen kriegshandlung halben inlassen wollen. Daruff die frag, waß deßhalben on nachthail der recusation von den oberkheiten zugelassen werden möchte oder nit. Und wiewol sie hievor ainmal uff solche frag von dem ausschuß ain bescheidt entpfangen, begerten sie doch, man wolte in gemeiner versamlung darvon reden etc. Am andern, so hetten ire herren und der spital ein pfarlehen, daß möchte veleicht bald ledig werden; gedechten ire herren, dasselbig nach ordnung disser religion zu versehen. [
Ulm regt auch widerum an mit dem Fucker uff ir vorigs beschehen suchen; vermainen, der Fugher, als ein burger zu Augspurg, solte nach beschener recusation auch stillsten und an dem cammergericht nit furfaren etc.
Disse puncten sein alle dem ausschuß zu bedencken bevollen.
Lunae, 12. Martij: Waß diß tags mit und von den protestierenden stenden in gemeiner reichsversamlung sey gehandlet worden, ist in demselben protocoll commune [Nr. 86a, fol. 275r–278r] bey den handlungen dißes tags zu finden.
Eodem die Hall zaigt an, wie seine herren, auch Helprun, etlich gen Speyer, daselbst die ratification zu thun, abgefertigt. Die weren zu Speyer glaublich bericht worden, wie die kgl. Mt. dem cammergericht ernstlich geschrieben und bevollen haben solte, in [
Item Dr. Engelhart32 hette die missif, darin ine ein sthat Hall revocirt, gerichtlich ubergeben, dadurch were die verwurckt straff nach messigung gegen ime furbehalten worden.
Item der Fucker (wie seine herren glaublich bericht werden) hette ein gesanten an dem cammergericht gehabt und sich deß braunschwigischen kriegs halben entschuldigen, auch fragen lassen, ob er auch in der citation der gemeind der sthat Augspurg verstanden oder begriffen were etc. Ob oder waß ime aber daruff fur antwurt worden, khonte man nit wissen.
Item Hg. Heinrich richtet yetzt an, daß die gemeinden solten von den rheten begeren zu wissen, waß sie uff den braunschwigischen krieg [
[Hall] begert rhat, weß sich seine herren der ratification halben nochmaln halten solten, auch die uberigen puncten zu bedencken, waß die uff sich haben möchten etc.
Ist dem ausschuß bevollen.
Jovis, 15. Martij: Ist die antwurt uff Hg. Jorgen zu Braunschwig gesanten beschehen werbung, durch den ausschuß bedacht, verlesen worden [Nr. 252]. Item ein schrift an sthathalter und rhat zu Wolfenbuttel in eadem causa [Nr. 253].
Sachsen proponirt: Nachdem yetzt allenthalben in- und aussenthalb deß Reichs viel und grosse rustung und werbungen weren, so hetten der churfurst und landtgraff inen bevollen, solichs an die stende zu pringen und in ir bedencken zu stellen, ob nit gut sein solte, daß disse stende sich dargegen auch versehen und irer sachen acht hetten f–und uff unterhaltung etlicher bevelchsleuth etwaß reiten–f[= rechnen] etc. Wolten doch den gesanten nit bergen, daß durch den ausschuß auß gutten ursachen bedacht were, daß solichs noch zur zeyt und dieweyl man gut wissen hette, daß alle werbung im Reich der ksl. Mt. zu [
Item solte ein ausschuß zu den ordinarien und andern dergleichen anlagen geordnet werden. Ist beschehen.
Demnach ist Hg. Jorgen [von Braunschweigs] gesanter die antwurt [Nr. 252] gegeben worden. Daruff der gesant alspald replicirt: Soviel die forderung deß lands belangte, hette sich sein gnediger herr anderer und besserer antwurt versehen und verhofft, man solte ime daß landt zu seinem gepurenden theil ingeraumpt oder uffs wenigst die reichung deß begerten jargelts biß zu erledigung deß vorigen puncten nit geweygert haben etc. Bethe derhalben nochmals bessere antwurt. Und in solchem zu bedencken, wan die probstayen und andere gaistliche gefell mit der zeyt in andere weg verwent werden [
Item ist verlesen worden, waß Munster halben im ausschuß bedacht33.
Braunschwig thette anregung ires kriegcostens und derselben rechnung. Wurde inen etwas von den sachsischen in ain ohr geraunt, daruff sie dißmals still geschwigen und die sach ersitzen lassen etc.
Ulm ubergibt ein schriftlich relation, waß von irentwegen an dem cammergericht der recusation halben gehandlet und darneben zwo missiven Lic. Schwapachs. Bitten der stende rhat. Ist dem ausschuß bevollen.
Augspurg deß Fuckers halben contra Ulm und dieselbig irrung belangen: Hetten ire herren dem Fucker die sach furgehalten, daruff derselb ein schriftlichen bericht gethan, den ubergeben sie alsbald. Ist die sach dem ausschuß bevollen worden.
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Solis, 18. Martij: Gulchischen gesanten pringen ires hern beschwernuß fur und bitten, disse stende wolten sich in solchem von den andern nit sondern, sonder verhelfen, daß ir her als ein standt deß Reichs bey recht mochte pleiben etc. Daruff ein umbfrag gewesen, ob und wie man sich in disser sachen mit den andern stenden inlassen mochte etc. Ist letzlich dem ausschuß zu bedencken bevollen worden.
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Martis, 20. Martij: Ist deß ausschuß bedencken, wo und wie man sich der gulchischen sachen halb inlassen soll etc., verlesen worden [Nr. 209] et placuit.
Item sein die gesanten disser stende zu den andern stenden, ein yeder in seinen rhat, gangen, die kgl. proposition zu beratschlagen, und sich zuvor dessen verglichen, daß sie vor allen dingen ein yeder in seiner ordnung und session uff die puncten deß fridens und rechtens solten dringen, damit dieselben zuforderst fur handt genommen und, so daß von den stenden deß andern theils abgeschlagen, daß dan die gesanten disser stende abtretten solten etc.
Post prandium: Sachsen referirt, wie sie sich uff heuttige vergleichung in der churfursten rhat gethan. Do were durch den meintzischen cantzler proponirt worden, daß man die kgl. proposition beratschlagen solte. Daruff hetten anfangs etlich erregt, mit waß maß zu [
So hetten die hessischen bericht, daß in der fursten rhat daß mehrer dahin geschlossen, daß zuvorderst fried und recht aufzurichten sein sollte. Dessen etlich der andern stende gar ubel zufriden gewesen und daß mehr uff ir seyten deutten wolten etc. Hieruff ist von dissen stenden bedacht, wan die andern stende [
Jovis, 22. Martij: Sachsen zaigt an, der gulchischen sach halb were bey chur- und fursten bedacht, daß man heut ein statlichen ausschuß zu der kgl. Mt. und dem H. Granvell verordnen und denen anzaigen solte, die stende hetten die hilf wider den Turcken furgenommen und befunden, daß darin nichts außzurichten, die stende handlen dan samenthaft und einhelliglich, welches aber nit sein und also kein statlich hilf furgenommen werden möge, eß beschehe dan zuvor fridens und rechtens halben notturftige versehung. Und dieweyl sonderlich der gulchisch krieg viel stende hinderstellig machen und also der hilf contra Turcam hoch verhinderlich sein wurde, so were der stende bith, die kgl. Mt. und Granvel wolten die weg suchen und verschaffen, daß alle kriegsrustung von allen thailen abgestelt und die gantz sach uff deß hertzogen erpieten (daß die stende fur erbar und gnugsam hielten) zu einem anstandt gutlicher oder rechtlicher handlung gestelt werde.
Eodem die sein die verordneten zu der kgl. Mt. und dem Granvel obgemelter sachen halben gangen.
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Veneris, 23. Martij: Sachsen: Sie wurden bericht, daß etlich der andern stende practiciren solten, wie sie daß merer, so fridens und rechtens halben mehrmals in der churfursten und fursten rhat gemacht were, widerum ab und hinder sich treiben möchten etc. Daher solten disse stende verwarnet sein und ein yeder in seinem rhat darnach wissen zu richten und bey der vorigen meinung zu pleiben etc.
Saturni, 24. Martij: Die von den hessischen Räten erstellte Rechnung der „ordinarien und kleinen anlagen “ wurde von den Bundesständen angenommen und unterschrieben. Anfragen der Stände zu einzelnen Posten in der Abrechnung, vor allem Diskussion um die Stellung und Bezahlung Sebastian Aitingers innerhalb des Bundes bzw. als Beauftragter Lgf. Philipps von Hessen.
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Demnach sein disse stende zu den andern in gemeine versamlung gangen. Ist inen durch den mentzischen cantzler anzaigt worden, wie daß volgens durch disse stende in ein schrift [Nr. 166] bracht worden etc. Hieruff nemmen disse stend ein bedacht und dretten ab. Bald daruff khame der mentzisch cantzler und etlich mit ime zu dissen stenden in ir stuben und zaigten an, daß disse stende uff yetzig furhalten ein bedacht hetten, were den andern nit zuwider, doch bethen sie, disse [
Item eß weren die stende bericht, daß das brabandisch und gulchisch kriegsvolck nhunmehr in nehe beyeinander, daß man sich teglich deß angriffs muste besorgen. Dieweyl eß dan hochbeschwerlich, daß die sach zu weyther thatlicher handlung solte gerathen, so hetten die stend sich entschlossen, wo die kgl. Mt. irem vertrosten nach heutigs tags nit antwurt gebe, uff morgen umb antwurt widerumb anzusuchen etc.
Daruff zaigten disse stende widerum an, sie wolten die antwurt, sobald eß nach wichtigkheit der sachen muglich, fordern. Dieweyl aber der furhalt etwaß lang und allein muntlich beschehen und aber die puncten desselben wichtig, so begerten sie, man wolte inen nhur die capita desselben schriftlich mitthailen, domit sie in dem verstandt nit irten und sich der antwurt daruff desto statlicher zu entschliessen hetten etc. Gulich betreffen, were dissen stenden nit entgegen, [
Daß prachten der cantzler und die uberigen widerum an die andern stende. Khamen bald widerum und sagten, eß were biß daher nit preuchlich gewesen, daß man von muntlichen furtregen copeyen geben. So weren von dissen stenden der eine sachsisch cantzler35 und ein secretarius am tisch gesessen, die hetten solchen fiertrag geschrieben, und achtet man, disse stende hetten den gnugsam und wol ingenommen. Solte ietzt copey gegeben werden, so muste der fiertrag in ein schrift pracht und den stenden widerum verlesen werden, daß wolte ein verzug geperen etc. Dabey eß also plieben, aber eß weren blawe [= blaue, erdichtete] antwort, dan solcher fiertrag were vorher in ein schrift gestelt und protocollirt, demnach geschehe ain umbfrag. Uff solchen furhalt wurde bedacht, daß der ausschuß gesterckt und durch denselben beratschlagt werden sollte, waß daruff weyther zu thun.
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Eodem die nachmittag haben die andern stende in gemeiner versamlung replicirt und die unser nach kurtz gehabtem bedacht alsbald triplicirt. Ist ein freyer und reutterischer [= tapferer] actus gewesen ex parte nostra, wie disse beyde darnach in ein ungeverliche schrift gezogen zu einer gedechtnuß [Nr. 169].
[
Martis, 3. Aprilis: Haben sich ermelte stende ainer meinung, waß sie disser beyder puncten in dem abschiedt außtrucklich haben wolten, waß auch der amotion der yetzigen beysitzer halben bey der kgl. Mt. nochmals ad partem zu suchen, verglichen und solichs deß tags der kgl. Mt. muntlich und schriftlich anpracht [Nr. 171], daruff ir Mt. ain bedacht genommen.
Veneris, 6. Aprilis: Ist verlesen worden deß ausschuß bedencken in causa Eßlingen contra Wirtenperg36 Waß den gesanten von Eßlingen uff ir ansuchen zu antwurten und in der sachen furzunemmen sein solte etc. verlesen worden et placuit.
Ist anregung beschehen deß Bf. von Munsters innemmens halb und sich befunden, daß fast alle gesanten deß [
Eß ist auch die pomerisch sach contra Denmarck uff die pan pracht und anzaigt worden, daß der pomerisch gesant uff die declaration tringe etc. Eß hat sich aber in der umbfrag befunden, daß uber einer oder zwen gesanten deßhalben noch keinen bevelch gehabt. Derhalben bedacht, daß die sach noch etlich tag in ruwe gestalt wurde, ob den gesanten noch bevelch khome etc.
Saturni, 7. Aprilis: Hat die kgl. Mt. dissen stenden uff hievor den 3. huius genommen bedacht uff domals ir beschehen anpringen und suchen muntlich antwurt geben lassen, wie die hernach summatim et per capita uff daß bapyr pracht [Nr. 173]. Daruff sich die stende alsbald deß tags widerumb ainer schriftlichen meinung zur antwurt verglichen [Nr. 174].
[
Jovis, 12. Aprilis: Sachsen zaigt an, wie die andern stende in den sachen so weyt furgeschritten, daß sie nhun auch zu dem abschiedt (wie hie die sachsischen bericht weren) greiffen wolten. Dieweyl sie sich dan in der handlung fridens und rechtens dermassen erzaigt, wie man wuste, sich auch expresse vernemmen lassen, daß sie uff die declaration [RTA JR Bd. XI, Nr. 949] nichts geben wolten, so wolte dissen stenden uff solchen abschiedt allerley zu bedencken sein etc. Darum solten sich die stende in iren bevelhen ersehen und daruff bedacht sein, waß derhalben furzunemmen sein wolte.
Item eß solte sich auch niemanten auß dissen stenden der hilf halben in particular handlung, die veleicht gesucht werden möchten, furen lassen, sonder in solchem beyeinander sten und pleiben. So were zu hoffen, disse stende wurden noch fridens und rechtens halben ire notturft erhalten, darzu sie aber gar nit khommen wurden, wo sie sich trennen und etlich sich in die hilf begeben solten.
Item ist ein supplication deß pomerischen gesanten [Nr. 292] verlesen worden, darin er nochmals declarationem bith.
[
Daruff unanimiter bedacht deß ersten halben, daß sich niemant auß dissen stenden absondern und in particular handlung begeben. Auch durch den ausschuß bedacht werden sollte, im fall do der abschiedt dermassen geschaffen sein wurde, daß er dissen stenden unannemlich, weß man sich alsdan dargegen mit protestiren oder anderm disser stende notturft nach hette zu halten etc.
Pommern halben: Dieweyl man befunde, daß man auß mangel bevelchs noch zur zeyt zu der declaration nit khommen khonte, daß dann auch durch den ausschuß bedacht werden solte, wie der pommerisch gesant mit glimpfiger antwurt lenger aufgehalten wurde etc.
Eodem die nachmittag ist durch die sachsischen anzaigt worden, wie der churfurst und lantgraff inen, den rheten, schriftlich zu erkhennen geben, daß sich yetzunt an dem Thuringer wald allerlay ungewonlicher reuterey eraigen solte, dergestalt daß der churfurst verursacht worden, derends strayffen zu lassen, wie er auch noch thet, darunder seine rheutter oder bevelchsleuth ainen salbaader [= alberner Schwätzer] antroffen, der sich so argwonig erzaigt, daß sie den angenommen und etlich brieff, die hie bey ime befunden, dem churfursten [
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Zaigten demnach an, daß der ausschuß bedacht hette, daß wider den abschiedt diß reichstags furzunemmen und zu protestiren sein möchte, wo derselbig – wie zu besorgen – dissen stenden zuwider und beschwerlich ergen solte etc. Solichs solte auch in ein schrift pracht und den stenden widerum furgehalten werden.
Item ist verlesen worden deß ausschuß bedencken [Nr. 275], warum und daß disse stende, so sie wider den hieigen reichsabschiedt protestirten, in demselben beyeinander sten und sich kainer durch particular handlung in die hilf betheidigen lassen und also von stenden absondern etc. Et placuit unanimiter omnibus, soli Augustani oblique responderunt.
Item eß solten auch die stende uff obgesetzten fall disses reichsabschieds halben, und do einer in craft desselben oder umb nithaltung willen desselben beschwert wurde, fur einen man sten und einander mit hilf, rhat und beystandt nit verlasen. Et placuit.
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Item ist verlesen worden, waß die burger von Metz an die gesanten deß lantgraven, Hg. Ulrichs von Wirtenperg, der sthet Straßburg und Franckfurt geschrieben und begert und waß der ausschuß der sachen zuguttem bedacht hat37. Et placuit.
17. Aprilis: Sachsen zaigt[an]: Nachdem gesterigs tags allen stenden uff heut were angesagt zu beratschlagen, waß sich gemeine stende uff des ksl. Mt. orators proposition und beger deß Kg. auß Franckrich und Hg. zu Gulich halben [Nr. 197] halten und vernemmen lassen wolten etc., so solte bedacht werden, ob sich disse stende in solche beratschlagung mit den andern auch solten oder on nachtheil bißher geubter handlung möchten[einlassen] etc.
Und ist bedacht, dieweyl man sich hievor in der gulgischen sagen [!] umb fridens willen ingelassen, daß eß dan bey der ksl. und kgl. Mtt., auch bey meniglich ein seltzams ansehen haben und dissen stenden grosen unglimpf und verdacht geperen wurde, wo sie sich hierin solten sondern, dieweyl auch diß der ksl. Mt. suchen ein privatsach und particular handlung were und disser stende bevelch allein dahin gestalt, sich der turckenhilf und gemeiner reichshendel halben on erlangt fridens und rechtens nit inzulassen, so möchten sich disse stende in [
18. Aprilis: Hat kgl. Mt. disse stende zu sich erfordern und den erstlich muntlich anzaigen lassen, wie daß hernach in ein schrift [Nr. 180] verfaßt worden, auch darneben ubergeben lassen, waß die andern stende ir Mt. der hilf halben wider den Turcken gewilligt und geschlossen hetten [Nr. 94] und dan ein schrift, welchermassen die puncten fridens und rechtens und etliche andere artickel in dissen abschiedt solten versehen werden [Nr. 179].
Diß alles ist alsbald bey den stenden verlesen und dem ausschuß zu erwegen bevollen worden etc.
19. Aprilis: Ist verlesen worden deß ausschuß bedencken obbemelter handlung halben, nemlich auß waß ursach der kgl. Mt. furschlag dissen stenden nit [
Ist auch bedacht, dieweyl sich die sachen dermassen zutrugen, daß auch der ausschuß ein protestation wider den abschiedt nach notturft bedencken und stellen solte etc.
Veneris, 20. Aprilis: Hat der verordnet ausschuß disser stende die obgemelt antwurt [Nr. 183] der kgl. Mt. ubergeben. Daruff ir Mt. nach kurtz gehabtem bedacht widerum muntlich anzaigen ließ: Ir Mt. sehe disser stende wegerung und abschleglich antwurt nit gern [...]38.
[23. April] [
Martis, 24. Aprilis: Ist der ausschuß beyeinander gewesen. Hab ich inpackens halben nit darin sein mogen.
Mercurij, 25. Aprilish: Sein verlesen worden zwo schriften[an ksl. Mt.]: Eine, waß deß alhie beschehenen weigern und nitannemmens deß abschieds [Nr. 280], die ander, waß der braunschwigischen defension halben yetzt alsbald der ksl. Mt.[
Post prandium erschien der pomerisch gesant vor dem ausschuß, ubergab ein schrift uff disser stende nesthe antwurt [Nr. 293]. Ist verlesen worden. Daruff der ausschuß antwurt: Eß were an den gesanten und deren herren der declaration halb kein mangel, er hette aber die ursachen vor gehort, warum dieselbig alhie nit beschehen mogen. So were er vertrost, die declaration gewißlich zu entphangen; der ausschuß wolte sich versehen, die Hgg. in Pommern wurden dessen zufriden sein, in betrachtung, daß die zeyt kurtz und die sach lenger dan uff nehsten tag gewißlich nit solte verzogen werden etc. Wo aber er, der gesant, dessen nit gesettigt, wuste man ime nit zu verhalten, daß wir auß mangel bevelchs diß schriftlichi uffsagen nit annemmen khonten, sonder eß an unsere herren und obern gelangen lassen musten.
Pomeranus: Er hette kein andern bevelch, wuste auch anders nit zu handlen, dan wie in der schrift gemelt. Bethe, sein person entschuldigt zu haben. Wo aber disse stende seinen gnedigen fursten und herren[schreiben]j und die uff andere wege berichten oder bewegen wolten, möchte er leiden etc.
Der ausschuß erholt sein vorige anzaig. Und die gesanten wolten die oberhauptleuth bitten, daß die den Hgg. in Pomern schreiben, den abschiedt zu schicken und sie vermogen wolten, biß zu nehstem tag gedult zu tragenk.
Ausstehende Besoldung für Hauptleute des Schmalkaldischen Bundes.
Goßlarisch supplication und beschwernuß verlesen worden [Nr. 418, Art. 21].
Interne Abrechnungen des Schmalkaldischen Bundes.
[
Antwurt der stende, dem lunenburgischen zu geben, verlesen.
Beratung über Abstimmungsmodalitäten und Stimmrechte innerhalb des Schmalkaldischen Bundes.
27. Aprilis: Nachrichten über Kriegswerbungen. Gesandte der evangelischen Stände überreichten Naves eine Kopie ihrer Protestation gegen den Reichsabschied39und baten ihn, sie deswegen beim Kaiser zu entschuldigen [...].
Verlesen worden ein schrift des Kf. zu Sachsen an seine rhete, deß Kg. in Schweden innemmen belangen, item ein schrift gemelts konigs an Sachsen und Hessen. Ist die sach uff hindersichpringen genommen und uff den nehsten tag geschoben. Eß hat aber sein kfl. Gn. bericht, wie die sach yetzundt deß evangelii halben und mit den underthanen in demselben konigreich gestalt und daß man alsbald den krieg wurde haben etc. Darumb eß wol zu bedencken, ob er inzunemmen oder nit, dieweyl er dissen stenden entlegen und ine wenig nutz sein wurde, aber disse stende seinethalben wol in grosse muhe und costen gefurt werden mochten etc.
[
Augspurg erregt widerum sein drey puncten: [1.] Wie eß solte mit den burgern in den stetten gehalten werden, wo sich etlich derselben der brunschwigischen defension halben an dem cammergericht inlassen wurden, waß sich ein rhat darin halten sollte. Begerten deßhalben ein gemainen artickel in den abschiedt zu setzen40, domit eß allenthalb gleich gehalten wurde etc. 2. Item deß kirchenlehens, 3. und dan deß Fuckers halben contra Ulm. Begert uff die alle drey antwurt.
Post prandium ist verlesen ein schreiben von dem landtgraven an seiner fstl. Gn. rhete, darin anzaigt, daß Bastian Schertlin in der verainigten stende schutz und schirm begere. Und bedenck sein fstl. Gn., daß solichs nit abzuschlagen etc. Daruff bedacht, dieweyl zuvor noch niemant in schutz und schirm genommen worden und also niemant wißt, waß ime zu laysten sein wolt oder waß diß vor ein schutz oder schirm sein mochte, so muste zuvorderst darvon geredt werden, waß man bey ime thun solte, wo er sachen halben, darin ime disse stende beistandt leisten khonten, beschwert wurde. Darin khonte man dißmals darvon nit reden, sonderlich dieweyl auch kein gesanter deßhalben bevelch hette etc. Und bedenckt man, so er zu Augspurg burger wurde, were er schon in der verainigten stende schutz und schirm wie ein ander burger daselbst etc.
28. Aprilis: Wirtemperg zaigt an, daß Lic. Mayer41 bey irem gnedigen fursten und herren in solchen ungnaden were, daß, wo der in dem abschiedt gemelt, sie denselben nit anzunemmen wusten. Daruff die sachsischen und hessischen bedacht, daß der in dem abschiedt wol umbgangen, doch H. Jacob Sturm bevelch gegeben werden möchte, mit demselben Mayer, uff den fall daß Dr. Copp42 zu disser schickung nit gepraucht werden khonte, zu handlen etc. Dabey eß plieben.
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