Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil

1.1. Aktionen König Maximilians im Reich/Verhandlungen mit Reichsständen

Nr. 1 Instruktion Kg. Maximilians für Mgf. Kasimir von Brandenburg-Ansbach, Johann Truchseß Frh. von Waldburg-Zeil, Wolfgang von Zülnhart (Domdechant zu Augsburg), Degen Fuchs von Fuchsberg (kgl. Hauptmann zu Kufstein) und Hans von Landau (kgl. Vogt zu Triberg) als Gesandte zum Schwäbischen Bundestag in Schwäbisch Hall

Nr. 2 Weisung Kg. Maximilians an Mgf. Kasimir von Brandenburg-Ansbach, Johann Truchseß Frh. von Waldburg-Zeil, Wolfgang von Zülnhart, Degen Fuchs von Fuchsberg und Hans von Landau

Nr. 3 Antwort des Schwäbischen Bundes an die kgl. Gesandten

Nr. 4 Entwurf/Memorial Kg. Maximilians für das RT-Ausschreiben

Nr. 5 RT-Ausschreiben Kg. Maximilians

Nr. 6 Bedenken kgl. Räte zum Entwurf Kg. Maximilians für ein Ausschreiben an die Reichsstände

Nr. 7 Ausschreiben Kg. Maximilians an die Reichsstände

Nr. 8 Kg. Maximilian an Reichsstände

Nr. 9 Instruktion Kg. Maximilians für Gf. Philipp von Hanau-Lichtenberg1 als Gesandten nach Frankfurt [bzw. für Hartwich Brekewolt als Gesandten nach Lübeck]2

Nr. 10 Antwortschreiben Kf. Joachims I. von Brandenburg an Kg. Maximilian

Nr. 11 Bericht Peter Voelschs (kgl. Rat) an Kg. Maximilian

Nr. 12 Antwort des Frankfurter Bürgermeisters [Johann vom Rhein] und einiger Ratsherren an den kgl. Gesandten Gf. [Reinhard] von Hanau

Nr. 13 Aufzeichnung über einen Vortrag des kgl. Gesandten Hartwich Brekewolt an Bürgermeister und Rat der Stadt Lübeck

Nr. 14 Antwortschreiben Hg. Heinrichs V. von Mecklenburg an Kg. Maximilian

Nr. 15 Ladungsschreiben Kg. Maximilians an Reichsstände

Nr. 16 Mandat Kg. Maximilians an die Reichsstände

Nr. 17 Instruktion Kg. Maximilians für Bf. Georg von Trient als Gesandten zu Hg. Albrecht IV. von Bayern

Nr. 18 Kg. Maximilian an Kf. Friedrich III. und Hg. Johann von Sachsen

Nr. 19 (Fiktives?) Mandat Kg. Maximilians an Reichsstände, hier an Ebf. Ernst von Magdeburg

Nr. 20 Aufzeichnung über Verhandlungen der kgl. Gesandten Ernst von Welden (kgl. Pfleger zu Seifriedsberg) und Balthasar Wolf von Wolfsthal (kgl. Pfleger zu Donauwörth und Weißenburg) mit dem Rat der Stadt Nürnberg

Nr. 21 Kg. Maximilian an einen weltlichen Reichsfürsten

1.2. Beziehungen König Maximilians zum europäischen Ausland

Nr. 22 Bericht Dr. Pietro Pasqualigos an den Dogen von Venedig

Nr. 23 Bericht Dr. Pietro Pasqualigos an den Dogen von Venedig

Nr. 24 Weisung des Dogen und der Signorie von Venedig an Dr. Pietro Pasqualigo

Nr. 25 Instruktion Kg. Maximilians für Kaspar von Winzer (kgl. Rat und Pfleger zu Dürnstein) als Gesandten zu Pfgf. Philipp, Administrator des Bm. Freising

Nr. 26 Bericht Dr. Vincenzo Querinis und Dr. Pietro Pasqualigos an den Dogen von Venedig

Nr. 27 Bericht Dr. Vincenzo Querinis und Dr. Pietro Pasqualigos an den Dogen von Venedig

Nr. 28 Kredenzbrief Kg. Maximilians für Luca de Renaldis als Gesandten zu Papst Julius II.

Nr. 29 Bericht Dr. Vincenzo Querinis an den Dogen von Venedig

Nr. 30 Bericht Dr. Vincenzo Querinis an den Dogen von Venedig

Nr. 31 Bericht Dr. Vincenzo Querinis an den Dogen von Venedig

Nr. 32 Bericht Dr. Vincenzo Querinis an den Dogen von Venedig

Nr. 33 Bericht Bf. Christoph Raubers von Laibach (kgl. Gesandter an der Kurie) an Kg. Maximilian

Nr. 34 Bericht Bf. Christoph Raubers von Laibach an Kg. Maximilian

Nr. 35 Bericht Dr. Vincenzo Querinis an den Dogen von Venedig

Nr. 36 Bericht Dr. Vincenzo Querinis an den Dogen von Venedig

Nr. 37 Bericht Daniel Ruhes (kgl. Sollizitator in Rom) an Kg. Maximilian

Nr. 38 Rat der Stadt Genua an die Kff.1 

Nr. 39 Bericht Dr. Vincenzo Querinis an den Dogen von Venedig

Nr. 40 Bericht Dr. Vincenzo Querinis an den Dogen von Venedig

Nr. 41 Bericht Dr. Vincenzo Querinis an den Dogen von Venedig

Nr. 42 Bericht Dr. Vincenzo Querinis an den Dogen von Venedig

Nr. 43 Instruktion Kg. Maximilians für Dr. Heinrich Hayden, Camillo de Montibus, Leonhard Rauber, Georg Moysse und Dr. Johannes Räbler als Gesandte nach Venedig

1.3. Verhandlungen König Maximilians mit den Eidgenossen

Nr. 44 Abschied des eidgenössischen Tages in Einsiedeln

Nr. 45 Abschied des eidgenössischen Tages in Baden/Aargau

Nr. 46 Abschied des eidgenössischen Tages in Zürich

Nr. 47 Weisung Kg. Maximilians an Ulrich Frh. von Hohensax

Nr. 48 Ausschreiben Kg. Maximilians an die eidgenössischen Orte

Nr. 49 Reaktionen eidgenössischer Orte auf das Ausschreiben Kg. Maximilians (25. März-3. Mai) (Aktenreferat)

Nr. 50 Abschied des eidgenössischen Tages in Luzern

Nr. 51 Abschied des eidgenössischen Tages in Baden/Aargau

Nr. 52 Vollmacht Kg. Maximilians für Bf. Matthäus von Sitten und Georg auf der Flüe/Supersaxo

Nr. 53 Bericht Dr. Erasmus Toplers an die Nürnberger Hh. Älteren

Anmerkungen

a
 Leon] In D irrtümlich: Bern. B, C wie A.
1
 Kgl. Gesandte hatten zuletzt auf einem Schwäbischen Bundestag in Donauwörth Ende August 1506 beantragt, für den Fall eines feindlichen Angriffes während des kgl. Romzuges Vorkehrungen zu treffen. Die Versammlung griff in ihrer Antwort am 31.8. den instruktionsgemäßen Hinweis der Gesandten auf, daß diese Angelegenheit das ganze Reich angehe, und erklärte, daß nur ein gemeinsamer Beschluß aller Reichsstände den frz. Kg. und die Eidgenossen wirkungsvoll abschrecken könne. Man erinnerte auch an die von ständischer Seite geübte Kritik am Alleingang des Schwäbischen Bundes im Schweizerkrieg. Da Kg. Maximilian gemäß der Ankündigung seiner Gesandten ohnehin möglichst bald einen RT einberufen wollte, schlugen die Bundesstände vor, sein Anliegen dort vorzubringen, und sagten die Unterstützung durch ihre Gesandten zu. Gleichzeitig wurde die auf dem Ulmer Bundestag gemachte Hilfszusage [Nr. 3, Anm. 1] erneuert (Schwäbischer Bundesabschied, Kop. Donauwörth, montag nach St. Bartholomäus; HStA München, KÄA 2013, fol. 193–196’, hier fol. 193’-194’; HStA Stuttgart, J 9, Nr. 25, Stück-Nr. 42).
1
 Gesandte Kg. Maximilians baten auf dem Schwäbischen Bundestag in Ulm gegen Ende Juli 1506 um Bundeshilfe für den Fall, daß die Erbländer, das Reich oder Bundesmitglieder während des geplanten Romzuges angegriffen würden, um den Kg. von seinem Unternehmen abzubringen. Sie eröffneten außerdem ihren Auftrag, diesbezüglich auch bei der Niederen Vereinigung (vgl.Matzinger, Geschichte II; Mertens, Reich, S. 222–229) vorstellig zu werden. Die versammelten Stände sagten für den Fall eines Angriffes auf die Erblande ihre Hilfe gemäß der Bundesordnung zu, bekundeten aber auch ihre Erwartung, daß die übrigen Reichsstände im Verteidigungsfalle ebenfalls Hilfe leisten würden (Schwäbischer Bundesabschied, Kop. Ulm, St. Jacobs tag im schnit [25.7.]1506; HStA München, KÄA 2013, fol. 191–192; StdA Augsburg, Lit. 1505–1507, Fasz. [14] Schwäbischer Bund (Jan.-Okt. 1506), unfol.; HStA Stuttgart, J 9, Nr. 25, Stück-Nr. 42. Knappes Regest: Klüpfel, Urkunden I, S. 552f.).
2
 Siehe Nr. 2, Anm. 1.
3
 Gemäß Carl (Bund, S. 458f.) ist dies so nicht richtig.
1
 Ein Archivarsvermerk datiert das Stück auf den 23.10. An diesem Tag erhielt Kg. Maximilian die Nachricht vom Tod seines Sohnes Philipp (Wiesflecker, Maximilian III, S. 304; Hollegger, Maximilian, S. 167; Krendl, Verhandlungen, S. 220). Richtiger ist wohl: um den 23.10. Der Entwurf entstand schon vom Schriftbild her zweifellos mit Unterbrechungen.
a
 klaene anzal] Korrigiert aus: anzal.
b
 IIII kotembre] Korrigiert aus: XII monad. – Kotembre = Quatember.
2
 Beschluß des Kölner RT zur Bewilligung einer einjährigen Ungarnhilfe von 4000 Mann (RAb vom 31.7.1505; Heil, RTA-MR VIII/1, Nr. 366, hier S. 526f., Pkt. 3).
c
 Fmm. und] Einfügung am Rand. 
d
 auch] Danach gestrichen: der freyen.
3
 Schreiben Kg. Maximilians an die in Ofen versammelten ungarischen Stände vom 18.4.1506 (Szalay, Geschichte III/2, S. 123f.; Fessler, Geschichte III, S. 280; Fuchs, König, S. 155; Leipold, Ostpolitik, S. 208; Wiesflecker, Maximilian III, S. 329).
4
 Resolution Kg. Maximilians an die auf dem Kölner RT versammelten Stände vom 24.7.1505 (Heil, RTA-MR VIII/1, Nr. 358, S. 500f., Pkt. 2); Mitteilung des Straßburger Gesandten Ott Sturm über den kgl. Vortrag (ebd. 2, Nr. 756, S. 1072).
5
 Vertrag von Hagenau, 4.4.1505 (Regest: Heil, RTA-MR VIII/1, Nr. 75, S. 222–226); Beeidigung durch Kg. Maximilian und Kg. Philipp von Kastilien, Hagenau, 4.4.1505 (ebd., Nr. 77, S. 227); Garantieerklärung Kg. Maximilians, Hagenau, 9.4.1505 (ebd., Nr. 90, S. 243f.).
e
 peybesen] Danach gestrichen: halber kristenhait, so.
6
 Mit Ausnahme von Maximilian I. und seinem Sohn Philipp waren keine Monarchen in Hagenau anwesend. Vgl. Wiesflecker, Maximilian III, S. 135–139.
7
 Anwesend waren als Gesandte kgl. Häuser die französische Delegation (z. B. Bericht der venezianischen Gesandten vom 1.4.1505; Heil, RTA-MR VIII/1, Nr. 72, S. 219) und der spanische Gesandte Pedro de Ayala (Bericht der venezianischen Gesandten vom 31.3.1505; ebd., Nr. 71, S. 218, Pkt. 2. Wiesflecker, Maximilian III, S. 136).
8
 Gemeint sind der päpstliche Legat Mariano de Bartolini (z. B. Weisung Papst Julius’ II. an Bartolini vom 16.4.1505; Heil, RTA-MR VIII/1, Nr. 317, S. 428) und der frz. Delegationsführer Kardinal George d’Amboise, Legat des Hl. Stuhls in Frankreich (Wiesflecker, Maximilian III, S. 136).
9
 Als einziger Kf. war Ebf. Jakob von Trier auf dem Hagenauer Tag anwesend. Zu dessen Aufenthalt in Hagenau: Heil, RTA-MR VIII/1, S. 215–222 passim, 227f., 233, 236, 239, 245–247, 251).
10
 Gemeint ist der zwischen Philipp dem Schönen und Karl von Egmond geschlossene Vertrag von Tiel vom 28.7.1505 (Frz. Druck: Molinet, Chroniques, S. 556–560). Vgl. dazu Nijhoff, Gedenkwaardigheden VI/1, S. LXXXIf.; Struick, Gelre, S. 65f.; Mayer, Beziehungen, S. 146; Cauchies, Philippe, S. 173.
11
 Lehenbrief Kg. Maximilians für Kg. Philipp von Kastilien über das Hm. Geldern und die Gft. Zutphen vom 4.4.1505 (Regest: Heil, RTA-MR VIII/1, Nr. 76, S. 226).
12
 Vgl. zu dem durch Karl von Egmond im Mai 1506 eröffneten und nach dem Tod Kg. Philipps von Kastilien durch Waffenstillstand vom 14.10.1506 beendeten Geldernkrieg: Struick, Gelre, S. 80–104; Redlich, Vermittlungspolitik, S. 144–147; Mayer, Beziehungen, S. 154–158; Wiesflecker, Maximilian III, S. 287f.
13
 Im Sommer 1506 hielten sich zwei frz. Gesandtschaften im Reich auf: François de Rochechouart, Antoine Du Prat und der kgl. Sekretär Antoine Jourdan wurden auf ihrer Reise zu Kg. Maximilian auch bei Bf. Albrecht von Straßburg, Mgf. Christoph von Baden und Hg. Ulrich von Württemberg vorstellig (Auton, Chroniques IV, S. 51–61; Le Glay, Négociations I, S. LXXX-LXXXII; Richter, Beziehungen, S. 147–149; Fuchs, König, S. 112–115; Simon, Beziehungen, S. 10f.; Wiesflecker, Maximilian III, S. 276f.). Eine zweite Gesandtschaft – bestehend aus Philippe de Commynes, Pierre de la Vernade, François de Loynes und dem kgl. Sekretär Jean Poncher – referierte ihre Instruktion vermutlich Ende Juni/Anfang Juli u.a. vor Räten Hg. Wilhelms von Jülich (Beglaubigungsschreiben Kg. Ludwigs von Frankreich an Hg. Wilhelm von Jülich [und andere Kff. und Ff.] für seine Gesandten, Montils-les-Tours, 31.5.1506, dt. Übers.; HStA Düsseldorf, Jülich-Berg I, Nr. 272, fol. 13–14. Eh. Aufzeichnung des Jülicher Kanzlers Wilhelm von Lüninck über den Vortrag der frz. Gesandten, s.d.; ebd., fol. 15–16’). Sehr wahrscheinlich waren es auch diese Gesandten, die am 15.7. einen Vortrag vor Deputierten des Frankfurter Rates hielten (ISG Frankfurt, BMB 1506, fol. 23’, 25’). Der kgl. Rat Heinrich Hayden warnte einen ungenannten Kf., wohl Ebf. Hermann von Köln, am 3.7. vor den Absichten der zu dieser Zeit in Köln oder Bonn weilenden frz. Gesandten. Deren Mission diene dazu, die Haltung der Kff. gegenüber Kg. Maximilian zu erkunden, die Unterstützung für den röm. Kg. und seinen Sohn Philipp zu hintertreiben und schließlich den Bruch des Hagenauer Vertrages durch Kg. Ludwig zu beschönigen (Kop. Mecheln; HHStA Wien, Maximiliana 43, Fasz. V/6, fol. 40–43).
f
 ier] Danach gestrichen: treffenlich.
14
 So wies die Signorie ihren Gesandten am kgl. Hof, Pietro Pasqualigo, am 17.2.1506 an, Kg. Maximilian mitzuteilen, daß man die angeforderten Galeeren bereitstellen und ihn auch sonst bei seinem Romzug in jeder Weise unterstützen werde, und lud den Kg. ein, mit seinem Gefolge in Venedig Station zu machen (ital. Kop.; AS Venedig, Senato, Deliberazioni (Secreta) 1504–1506 (reg. 40), fol. 154’-155’, hier 154’-155). In einem zweiten Schreiben erhielt Pasqualigo jedoch Befehl, Maximilian davon zu überzeugen, den Seeweg zu nehmen. Darin relativierte der Magistrat auch die Ernsthaftigkeit seiner Einladung nach Venedig (ital. Kop., 17.2.1506; ebd., fol. 155’-156). Laut Weisung an den venezianischen Orator in Frankreich, Alvise Mocenigo, hatte Pasqualigo am 6.2. berichtet, daß der röm. Kg. um zwei große Galeeren und um Geleitbriefe für den Zug seines übrigen Gefolges durch venezianisches Territorium – a via pacifica et quieta – ersuche. Venedig habe deshalb dem Ersuchen stattgegeben (ital. Kop., 19.2.1506; ebd., fol. 156’). Tatsächlich wurden alle lokalen Stellen informiert, daß der röm. Kg. mit einem Großteil seines Gefolges den Seeweg nehmen werde. Für die restlichen Gefolgsleute sollten die Verkehrswege instandgesetzt werden. Die lokalen venezianischen Befehlshaber wurden auch angewiesen, deren Durchzug keinesfalls zu behindern, sondern das kgl. Gefolge vielmehr in jeder Weise zu unterstützen (lat. Kop., 18.2.1506; ebd., fol. 156–156’). Zwei Monate später stellte die Signorie in einer weiteren Weisung an Pasqualigo klar, daß die Einladung nach Venedig allein aus dem Grund erfolgt sei, um Maximilian die gleiche Ehrerbietung erweisen zu können wie bekanntermaßen seinerzeit dessen Vater. Bezüglich des vom röm. Kg. gegenüber Pasqualigo angesprochenen Verdachts Papst Julius’ II. in bezug auf den Romzug verwies die Signorie darauf, daß andere italienische Machthaber die päpstliche Auffassung teilen könnten, nachdem bereits das Gerücht umlaufe, daß der röm. Kg. mit Truppen und nicht wie sein Vater friedlich – was bislang allgemein erwartet worden sei – nach Italien kommen werde. Es heiße, der frz. Kg. verlege aus diesem Grund bereits Truppen nach Mailand und ziehe nach Lyon und notwendigenfalls noch weiter. Ein Bündnis Venedigs mit dem röm. Kg. – Maximilian und Matthäus Lang hatten Pasqualigo laut einer Weisung Venedigs an Alvise Mocenigo jeweils in vertraulichen Unterredungen angekündigt, daß der Kg. nach dem Abschluß eines Vertrages mit Ungarn ein Bündnis mit der Serenissima unter Einbeziehung des Papstes schließen wolle (ital. Kop., 18.4.1506; ebd., fol. 164’-165, hier 164’) – hätte zweifellos ein Gegenbündnis aller anderen Staaten zur Folge und brächte die Gefahr eines Krieges zwischen den christlichen Fürsten mit sich, der erfahrungsgemäß die Türken auf den Plan rufen würde mit dem Ziel, die christliche Religion auszulöschen. Pasqualigo sollte deshalb Kg. Maximilian bitten, sich Gedanken über einen Weg zur Beseitigung des Unfriedens zwischen den christlichen Staaten zu machen und entweder friedlich nach Italien zu kommen, wie dies sein Vater getan und er selbst bislang angekündigt habe, oder eine andere Möglichkeit zu finden, den Papst und die übrigen italienischen Fürsten zu beruhigen (ital. Kop., 18.4.1506; ebd., fol. 163’-164). Laut Weisung vom 17.8. sollte Mocenigo über einen Bericht Pasqualigos Mitteilung machen, wonach der röm. Kg. seine Meinung, über das Meer nach Rom zu reisen, geändert und beschlossen hatte, non andar modo quieto, ma cum exercito potente, per piùi sua securità. Venedig empfahl Kg. Ludwig, sich nach Lyon zu begeben und eine Nachricht über seinen Zug nach Italien mit einem großen Heer zu lancieren (ital. Kop.; ebd., fol. 189’).
15
 Der spätere Papst Julius II., Giuliano della Rovere, Kardinal von S. Pietro in Vincoli, war 1494 nach Frankreich geflohen. Er hatte an den Italienkampagnen Karls VIII. und Ludwigs XII. teilgenommen und war in dieser Zeit wiederholt als Sachwalter französischer Interessen aufgetreten (Pastor, Geschichte III/1, S. 385f.; Brosch, Julius, S. 55–58, 64–72, 85f.; Shaw, Julius, S. 81–115; Fusero, Giulio, S. 177–199).
16
 Diesen Standpunkt hatte Papst Julius beispielsweise gegenüber Gesandten Kg. Maximilians Anfang März 1506 vertreten (Sanuto, Diarii VI, Sp. 310; Stelzer, Maximilian, S. 56; Wiesflecker, Maximilian III, S. 346f.).
17
 In seiner Weisung an Alvise Mocenigo vom 17.8. kündigte die Signorie an, die venezianischen Truppen in Alarmbereitschaft zu versetzen (ital. Kop.; AS Venedig, Senato, Deliberazioni (Secreta) 1504–1506 (reg. 40), fol. 189’). Der Statthalter zu Friaul [Pietro Cappello] erhielt Weisung zur Aufstellung einer Truppe von 1500–2000 Mann und zu anderen geeigneten Maßnahmen, um Übergriffe der als barbare und indomite qualifizierten kgl. Truppen zu unterbinden (ital. Kop., 20.8.1506; ebd., fol. 189’-190’). Laut Ratsbeschluß vom gleichen Tag erhielten Bartolomeo d’Alviano und andere venezianische Truppenführer Befehl, mit ihren Einheiten nach Friaul zu ziehen, um das venezianische Territorium zu sichern (ital. Kop.; ebd., fol. 190’). Am 23.8. wurden Maßnahmen zur Sicherung der Romagna beschlossen (ital. Kop.; ebd., fol. 193’). Zwei Tage später erging der Beschluß zur Anwerbung weiterer 200 Reiter und 2000 Fußsoldaten (ital. Kop.; ebd., fol. 194). Vgl. Bembo, Historia VII, pag. 157–158.
18
 = aus bewegnis: auf Veranlassung, auf Initiative (Grimm, Deutsches Wörterbuch I, Sp. 1774).
19
 Kein Nachweis möglich.
20
 Kardinalbf. Melchior von Brixen, Teilnehmer an der Gesandtschaft nach Venedig im Okt./Nov. 1506, war anschließend gemäß Weisung Kg. Maximilians (Kg. Maximilian an Paul von Liechtenstein, Kop. Rottenmann, 20.10.1506; ÖNB Wien, Cod. ser. n. 2646, fol. 137–138) zu Papst Julius nach Bologna weitergezogen (Ulmann, Maximilian II, S. 289; Stelzer, Maximilian, S. 176f.).
g
 weylent] Einfügung am Rand. 
h
–h muem ... gemachel] Einfügung am Rand, korrigiert aus: beyb [= Weib]. – Gemeint ist die Eheschließung zwischen Kg. Ferdinand von Aragon und Germaine de Foix, einer Nichte Kg. Ludwigs von Frankreich.
21
 Satz bricht ab; zu ergänzen wohl: nach Rom ziehen.
i
 karnerischen] Korrigiert aus: osterreichischen. – Karnerisch = Kärntner. 
j
 haupt] Irrtümlich gestrichen.
k
 hett] Danach gestrichen: das er uns myt nichte lasse. 
l
 beylent] Sehr wahrscheinlich spätere Ergänzung am Zeilenende.
m
 erlegt] Danach gestrichen: und sein geraysigen. Der Text ist im folgenden – nach einer offenkundigen Pause – mit ruhigerer Hand fortgesetzt.
n
 haben] Danach gestrichen: In der aller unßer italiänischen widerwertikait.
22
 Spielt an auf die Gefangensetzung Ludovico Sforzas im Jahre 1500.
o
–o und ... Ungern] Einfügung am Rand. 
23
 Gemeint ist die Mission der frz. Gesandten Valéran de Sains, H. von Marigny, und Accurse Mainier im Spätsommer 1506 (Sanuto, Diarii VI, Sp. 420; Naschenweng, Beiträge III, S. 182).
p
 ier] Danach (unvollständig) gestrichen: ains taels oder.
24
 Gemeint ist der Wiener Vertrag zwischen Kg. Maximilian und Kg. Wladislaw von Ungarn vom 19.7./5.8.1506 (Fuchs, Maximilian, S. 166; Wiesflecker, Maximilian III, S. 334f.; Hollegger, Maximilian, S. 177; Szalay, Geschichte III/2, S. 126f.; Fessler, Geschichte III, S. 281f.).
25
 Preßburger Vertrag vom 7.11.1491 (Druck: Bak, Königtum, S. 154–157; Firnhaber, Beiträge, Nr. LXIX, S. 469–490; DuMont, Corps III/2, Nr. CXLV, S. 263–269. Vgl. Turba, Geschichte, S. 331–334; Wiesflecker, Maximilian I, S. 303–305).
q
 auf] Korrigiert aus: hie.
r
–r Italia ... gelegen] Einfügung am Rand. 
s
 uns] Danach gestrichen: erfreut.
26
 Schreibfehler; richtig: und.
27
 Text bricht ab. Die Fortsetzung auf der nächsten Seite ist – wohl nach einer weiteren Unterbrechung – mit deutlich unruhigerer Hand geschrieben.
t
–t mit ... mach[t]] Einfügung am Rand. 
u
 beylent] Einfügung am Rand.
28
 Zu den Bemühungen Kg. Maximilians um ein Bündnis mit den Eidgenossen ab Dez. 1505 vgl.Eidgenössische Abschiede III/2, Nr. 231, S. 328, Pkt. h; Nr. 237, S. 334, Pkt. g; Nr. 248, S. 345, Pkt. c, S. 345f. Anm. zu c; Nr. 253, S. 351, Pkt. a; Gagliardi, Anteil, S. 605–609; Kohler, Suisses, S. 30–35. Zu den diesbezüglichen Verhandlungen im Vorfeld des Konstanzer RT vgl. Nrr. 44f.
v
–v und ... sunen] Einfügung am Rand. 
29
 = der Böse: Kg. Ludwig von Frankreich.
30
 Schreibfehler, richtig: sie.
31
 Abbildung dieser Seite bei Wiesflecker, Maximilian III, vor S. 273; Hollegger, Maximilian, S. 168 Abb. 10; Buck, Nation, S. 46 Abb. 3.
w
 reichstet] Danach gestrichen: und ain osterreichische stat.
x
–x Stet ... euch] Irrtümlich gestrichen.
y
–y mals ... Gott] Einfügung am Rand. 
z
–z Cur ... interpretare] Einfügung am Seitenende.
32
 = Eloi, Eloi, lama sabachthani: Mein Gott, warum hast Du mich verlassen? – die letzten Worte Christi am Kreuz (Ps 22,2; Mt 27,46; Mk 15,34).
aa
–aa in ... morte] Einfügung am Rand, korrigiert aus: vivendo.
33
 Es folgen (fol. 22, 23–33, 35–40, 41–41’, 43–49, 50–51, 52–53, 54–56, 58) Überlegungen Kg. Maximilians zur außenpolitischen Lage, die in keinem direkten Bezug zum projektierten RT stehen.
1
 Das Konzept (H) datiert ebenfalls vom 27.10. Die danach noch benötigte Zeit für die Herstellung der Drucke erklärt die große Differenz zwischen dem Ausstellungsdatum und der Zustellung des Ausschreibens, weshalb im handschriftlichen Zusatz [Pkt. 11] der Termin auf den 7.3. verschoben werden mußte.
2
 Beschreibung des Augsburger Exemplars bei Rosenthal, Einblattdrucke, Nr. 87.
3
 Der Frankfurter Rat beschloß am 7.1. aufgrund des kgl. Ausschreibens [Pkt. 6 – Deßhalben mit ... versehenn.], am 20.1. eine Seelenmesse für Kg. Philipp von Kastilien abzuhalten (ISG Frankfurt, RP 1498–1510, fol. 92’).
4
 Kg. Maximilian hatte die beiden 1492 und 1493 geborenen Brüder im April 1505 für volljährig erklärt (Heil, RTA-MR VIII/1, S. 908 Anm. 1).
5
 Das Ausschreiben nach Konstanz war die letzte RT-Ladung für Braunschweig (Achilles, Beziehungen, S. 35; Täubrich, Herzog, S. 19; Schneidmüller, Reichsnähe, S. 39); drei Tage zuvor, am 24.10., hatte Kg. Maximilian die Privilegien der Stadt bestätigt (Hänselmann, Urkundenbuch I, Nr. CXXIII, S. 276f.). Baumann/Riezler (Urkundenbuch IV, Nr. 423, S. 387) weisen ein an Gf. Wolfgang von Fürstenberg gerichtetes gedrucktes Ausschreiben nach. Auch die Stadt Magdeburg wurde 1507 zum RT eingeladen, nahm aus Rücksicht auf Ebf. Ernst aber nicht daran teil (Asmus, Magdeburg, S. 407; Rogge, Ernst, S. 75). Hoffmann (Verhältnis, S. 21) erwähnt eine weitere Einladung an Danzig, das sich jedoch als dem Kg. von Polen untertänig entschuldigte.
a
–a zů ... etc.] Fehlt in H.
b
 Embieten ... gůtz] Fehlt in H.
c
–c den ... Augspurg] In C: dem Ersamen [handschriftl. Fortsetzung:] unserm lb. andechtigen, N., abt des gotzhaus Verden in Westfalen. In D: den [durch Radierung korrigiert aus: dem] hochgebornen [handschriftl. Fortsetzung:] Albrechten und Wolfgangen, Pfgff. bey Rein, Hgg. in Bayrn, unsern lb. swager, oheim und Ff.In E: dem Edlen [handschriftl. Fortsetzung:] unserm und des Reichs lb. getreuen Johann Gf. zu Nassau, Vianden und Diez. In F: dem hochgebornen [handschriftl. Fortsetzung:] Joachim, Mgf. zu Brandenburg, zu Stetin, Pomern, der Cassuben und Wenden Hg., Bgf. zu Nurmberg etc., des Hl. Röm. Reichs erzcamerer, unserm lb. oheim und Kf.In G: dem Erwirdigen [handschriftl. Fortsetzung:] Philipsen, administrator des stifts Freysing, unserm F. und lb. andechtigen.
d
 den Ersamen] Fehlt in B.
e
–e burgermaister ... Augspurg] Handschriftliche Einfügung. 
f
–f Ersamen ... getrewen] In C: Ersamer, lieber andechtiger. In D: Hochgeborner, lieben oͤheim vnd fuͤrsten. In E: Edler, lieber getrewer. In F: Hochgeborner, lieber oͤheim vnd Churfůrst. In G: Erwürdiger fůrst, lieber andechtiger. In H: Erwirdiger, lb. neve und Kf.– In der Folge werden die immer gleichen Varianten bei der Anrede und daraus resultierende Abweichungen (Singular – Plural) nicht mehr erfaßt.
g
 Ersamen] Fehlt in B.
h
 Marohegkh] In H richtig: Marchegkh [= Marchegg/Niederösterreich].
6
 Schreiben Kg. Maximilians vom 18.4.1506 [Nachweise s. Nr. 4, Anm. 3].
i
 Sygel] Hier endet Fragment 1 und beginnt Fragment 2 des Wiener Konzepts.
7
 Siehe Nr. 4, Anm. 4.
j
–j vnnd ... solchem] In H korrigiert aus: der meynung, sy durch solichs zu bewegen, damit sy.
k
 fürnaͤmsten] In H danach gestrichen: reichisten.
l
 czů] In H danach gestrichen: hauptleuten und gubernanten.
m
–m weilend ... verschriben] Fehlt in H.
8
 Preßburger Vertrag vom 7.11.1491 [Nachweise s. Nr. 4, Anm. 25].
n
–n mit ... jren] In H Einfügung am Rand.
o
–o den ... gůt] In H Einfügung am Rand.
p
 genannt] In H danach gestrichen: entzwischen dene ir wagenpurg und heere lag, getan.
q
–q so ... zeyt] In H Einfügung am Rand.
9
 Wiener Vertrag vom 19.7./5.8.1507 [Nachweise s. Nr. 4, Anm. 24].
10
 Vertrag von Hagenau, 4.4.1505 [Nachweise s. Nr. 4, Anm. 5].
r
 darzů] In H danach gestrichen: etlicher.
11
 Zu den Teilnehmern am Hagenauer Tag vgl. Nr. 4, Anm. 6–9.
s
–s Auch ... meinung] In H Einfügung am Rand.
12
 Robert von der Marck führte im September 1506 ein französisches Hilfskorps für Hg. Karl von Egmond nach Geldern (Blok, Geschichte II, S. 417; Struick, Gelre, S. 100; Meij, Gelderland, S. 32f.; Mayer, Beziehungen, S. 158).
13
 Lehenbrief Kg. Maximilians für Kg. Philipp von Kastilien vom 4.4.1505 [Nachweis s. Nr. 4, Anm. 11].
14
 Nachweise s. Nr. 4, Anm. 13.
15
 Hg. Wilhelm von Jülich unterstützte durch ein Fürschreiben an Kg. Maximilian Simon von Gülge (Guylge) (Propst zu St. Dionysius/Lüttich und Drost zu Palant) als Bevollmächtigten des 1506 gewählten Lütticher Bf. Eberhard von der Marck zum Empfang der Reichsregalien (Or. Kaster, St. Steffanis dach [26.12.]1506; HHStA Wien, Maximiliana 17, Konv. 2, fol. 44–44’).
16
 Lehenbriefe Kg. Maximilians für Kg. Ludwig von Frankreich (Lat. Druck: Léonard, Recueil II, S. 41–43; Lünig, Reichs-Archiv VII, 1. Abt., Anhang, 5. Absatz, Nr. LXIX, S. 8–10; DuMont, Corps IV/1, Nr. XXXIII, S. 60f.; Müller, Reichs-Tags-Staat, S. 427–432. Regest: Heil, RTA-MR VIII, Nr. 86, S. 237f.) und für Kg. Philipp von Kastilien als Vormund seines Sohnes Hg. Karl vom 7.4.1505 (Lat. Druck: Le Glay, Négociations I, Nr. XXII, S. 78–84. Regest: Heil, ebd., Nr. 87, S. 238–240).
t
–t zwischen ... Claudia] Fehlt in H.
u
 steet] Hier endet Fragment 2 und beginnt Fragment 3 des Wiener Konzepts.
v
–v vnser ... reichs] In E Einfügung am Rand, korrigiert aus: die.
w
–w in ... Das] In H Einfügung am Rand, korrigiert aus: kurzlich mit antwurt, auch tapferm widerstand gefasst zu seyn, das.
x
–x das ... Franczosen] In H Einfügung am Rand, korrigiert aus: das er [= Kg. Ludwig von Frankreich].
17
 S.u. Anm. 19.
18
 Vgl. Nr. 4, Anm. 15.
y
–y vnd ... reich] In H Einfügung am Rand.
19
 Einem Emissär F. Rudolfs von Anhalt nach Venedig, der dessen Gesuch um die Genehmigung zum Durchzug von 3000 Mann nach Mantua überbrachte, empfahl der Senat den Seeweg über Triest oder alternativ die Route über Trient – per ambe le dicte doe prime vie siamo contenti accomodar el transito a dicte zente, per la observantia nostra verso la maestà cesarea, et siamo presti mandar l’homo nostro che le conduchi et accompagni. Weniger in Betracht kam nach dem Dafürhalten Venedigs der längere und schwierigere Weg durch Friaul; man wollte Schwierigkeiten mit den undisziplinierten deutschen Truppen vermeiden. Der Senat signalisierte jedoch auch hier – zweifellos nicht ernstgemeintes – Entgegenkommen, falls Kg. Maximilian auf dieser Route bestehen würde (ital. Kop., 14.10.1506, Verm.: De hac autem deliberatione fieri debeat communicatio cum reverendissimo domino cardinale Brixinense, oratore cesareo hic existente; AS Venedig, Senato, Deliberazioni (Secreta) 1504–1506 (reg. 40), fol. 205–205’). Letztlich konnten zwei Gesandte Anhalts im Oktober 1506 als Erfolg nur die Auszahlung von 6000 Dukaten – die Ende August/Anfang September in Venedig vorstellig gewordene kgl. Gesandtschaft hatte 16 000 Dukaten gefordert (Sanuto, Diarii VI, Sp. 405; Leipold, Beziehungen, S. 231) – verbuchen, die Venedig Kg. Maximilian seit dessen Italienfeldzug von 1496 schuldig geblieben war. Vgl. Sanuto, Diarii VI, Sp. 446, 447, 448; Libri commemoriali VI, Nrr. 122f., S. 89; Wiesflecker, Maximilian III, S. 343f.
20
 Kg. Maximilian hatte Mgf. Francesco von Mantua mit Schreiben vom 15.8.1506 über seine Absicht informiert, den Romzug zu absolvieren. Er forderte den Gonzaga auf, seiner Pflicht als Reichsfürst nachzukommen und daran teilzunehmen. Damit verbunden war der Befehl zur Ausrüstung von Truppen (lat. Or. Eisenerz, Vermm. prps./amdrp., Gegenz. M. Lang; AS Mantua, A.G., ser. E.II.2, busta 429, fol. 13–13’). Gemäß Instruktion vom 29.9. sollten Ambrosius Fuchshard, Georg Moysse und Leonhard Rauber Mgf. Francesco über die Vorbereitungen Kg. Maximilians für den Romzug und die in diesem Zusammenhang befohlene Verlegung von Truppen nach Italien informieren. Der kgl. Hauptmann F. Rudolf von Anhalt habe Befehl, in die Mgft. Mantua zu ziehen und dort auf den Kg. selbst oder auf weitere Befehle zu warten. Die Gesandten sollten um Aufnahme dieser Truppen und deren Verpflegung gegen angemessene Bezahlung bitten. Sie sollten außerdem eine weitere Gesandtschaft ankündigen, die den Mgf. als Reichsfürsten – erneut – zur Mitwirkung bei der Durchführung des Romzuges und zur Teilnahme daran auffordern würde (Or. m. S. Graz, Vermm. prps./cdrp., Gegenz. Serntein; HStA Hannover, Cal. Br. 22, Nr. 329, fol. 8–9). Mit Schreiben vom 23.10. informierte Kg. Maximilian seine Gesandten, daß noch keine Antwort auf seine schriftliche Bitte an den Mgf., die kgl. Soldaten unter F. Rudolf von Anhalt in sein Land zu lassen, erfolgt sei, und befahl ihnen, Anhalt durch den kgl. Diener Francesco di Castellalto (Kredenzbrief Kg. Maximilians für dens. als Gesandten zu Mgf. Francesco bzw. in dessen Abwesenheit zum Kardinal [Sigismondo] von Mantua, Or. Scheifling, 23.10.1506; AS Mantua, A.G., ser. E.II.2, busta 429, fol. 16–16’) unverzüglich mitzuteilen, ob der Mgf. die Truppen aufnehmen wolle oder nicht oder was sie diesbezüglich erwarteten (Or. Scheifling, Vermm. prps./cdrp., Gegenz. J. Renner; HStA Hannover, Cal. Br. 22, Nr. 329, fol. 6’, 7). F. Rudolf verwies in einem Schreiben vom 12.11.1506 an Mgf. Francesco auf die frühere Ankündigung des durch sein Territorium zu führenden Romzuges und erklärte die Verzögerung des Unternehmens mit dem Widerstand Frankreichs, zeigte sich jedoch zuversichtlich hinsichtlich des baldigen Aufbruchs der Truppen und forderte den Mgf. auf, die kgl. Soldaten ungehindert durch die Mgft. ziehen zu lassen und für deren Verpflegung und Unterkunft zu sorgen (lat. Or. Trient; AS Mantua, A.G., ser. E.XLIII.3, busta 1407, unfol.). Mgf. Francesco allerdings lehnte die Öffnung seines Territoriums für die Truppen Kg. Maximilians kategorisch ab (Leipold, Venedig, S. 239).
z
–z zů ... vnd] Fehlt in H.
aa
–aa nachdem ... hat] In H Einfügung am Rand, korrigiert aus: durch seinen franzosischen heyrat.
21
 Gemeint ist die Eheschließung zwischen Kg. Ferdinand von Aragon und Germaine de Foix, einer Nichte Kg. Ludwigs von Frankreich.
ab
–ab auch ... worden] In H Einfügung am Rand.
ac
–ac got ... erledigung] In H gestrichen.
ad
–ad zů ... bringen] In H Einfügung am Rand.
ae
 Sweytzer] In H: soldner.
22
 Vgl. Nr. 4, Anm. 23.
af
 vns] In H danach gestrichen: wider ir solich pas furnemen.
ag
–ag So ... versehenn] Die Passage stimmt größtenteils wörtlich mit dem Notifikationsschreiben Kg. Maximilians vom 17.10.1506 überein (Or. Rottenmann, Adressat Bf. Wiguläus von Passau; HStA München, Passauer Blechkastenarchiv 21, Stück-Nr. 42. Kop., mutmaßlicher Adressat: Hg. Albrecht von Bayern; UB Heidelberg, Cod. Pal. germ. 492, fol. 410–411. Kop., s.d.; HHStA Wien, RRB TT, fol. 8–8’, mit Liste der Adressaten: Hg. Albrecht von Bayern, Kf. Friedrich und Hg. Johann von Sachsen, Hg. Georg von Sachsen, Mgf. Christoph von Baden, Ebf. von Trier, Bff. von Brixen, Bamberg, Lavant, Augsburg, Salzburg, Triest, Passau, Chur, Trient, Chiemsee, Regensburg, Seckau, Laibach, Gurk und Freising; ebd., fol. 8’). Das Schreiben ist rückdatiert. Am 17.10 war die Nachricht am kgl. Hof eingetroffen. Kg. Maximilian selbst wurde jedoch erst am 23.10. über den Tod seines Sohnes informiert (Wiesflecker, Maximilian III, S. 304; Hollegger, Maximilian, S. 167).
ah
 Philipsen] In H danach gestrichen: aus diser welt gefordert.
ai
–ai durch ... gefordert] Fehlt in G.
23
 Kg. Maximilian erbat für seinen Sohn die päpstliche Befreiung ab omnibus et singulis poenis purgatorii. Papst Julius bewilligte daraufhin die plenissimam indulgentiam per modum suffragii auctoritate Dei omnipotentis ac beatorum Petri et Pauli apostolorum eius ac nostra (Julius II. an Kg. Maximilian, lat. Konz. Rom, 5.5.1507, Gegenz. Sigismundus [de’ Conti]; ASV Rom, Arm. XL, Nr. 1, fol. 315, Stück-Nr. 42).
aj
 solchs ... bestellen] In C, D, F, G: mit deiner gaistlichait, jr guts nachzuthun, daran sein. In E: mit deinen geistlichen personen, jr guͤtz zu volbringen, bestellen. In H: bey deiner geistlichait, jr guts nachzutun, bestellen.
24
 Vertrag von Blois, 12.10.1505 (Lat. Druck: Léonard, Recueil II, S. 35–40; DuMont, Corps IV/1, Nr. XL, S. 72–74. Vgl. Hillgarth, Kingdoms, S. 593f.).
ak
 berauben] In H sind die beiden folgenden begonnenen Absätze gestrichen: Auch mergemeltem dem Kg. von Frankreich antwurt zu geben. – Dem allem nach und so, wie vor steet, oftgemeltem Kg. von Frankreich.
al
–al die ... söllen] In H Einfügung am Rand.
am
–am in ... halten] In H Einfügung am Rand.
an
–an begerennd ... woͤllennt] In C-H: begerend vnd bittend, du wöllest [In D handschriftlich korrigiert zu: Jr wöllet].
ao
–ao durch ... gewalt] In C-H: in aigner person.
ap
 vnnd] In C-H: Wo du [In D korrigiert zu: Jr] aber auß Eehaffter not, deiner [D: Ewer] person anligend, also nit erscheinen möchtest [D: möchtett], doch dein [D: Ewr] treffenlich Raͤte mitt volmaͤchtigem gewalt an deiner [D: Ewer] stat in solchem schicken.
aq
 Ratslagen] In H danach gestrichen: zu handeln und zu besliessen.
ar
–ar nachdem ... ist] Fehlt in H.
as
–as durch ... müssen] In H Einfügung am Rand, danach folgt: und sunst, wo dieselb ursach nit vorhanden, genaigt weren, in anfang auf gemeltem Reichs tag.
at
–at nit ... kuͤnden] In H korrigiert aus: als wir gedenken, nit sein mag.
25
 Gemeint ist die Finanzierung dieser Truppen mit Geldern aus der Kölner Reichshilfe von 1505.
au
–au gegen ... woͤllenn] In F, H: derselben gnaͤdigklich vnd freundtlich erkennen vnd beschulden und zuguͦt nit vergessen woͤllen.
av
–av euch ... in] In C: dir vnd deinem gotzhauß mit. In D: Euch [handschriftliche Korrektur aus: dein] mit. In E: dir mit. In G: derselben mit.
aw
–aw Und ... besuchen] Fehlt in H.
ax
–ax Darnach ... yetzbestimbten] In E, F: und darzu verordent, das auf demselben.
ay
–ay Darnach ... supra] Fehlt in D.
26
 Zwar ruhte die Rechtsprechung, doch die Kanzlei des Kammergerichts erhielt den Betrieb aufrecht. Johann Storch, Protonotar am Kammergericht, wies Kg. Maximilian mit Schreiben vom 23.1.1507 darauf hin, daß er bereits mehrmals vergeblich um Geld gebeten habe und die Kosten für die Kanzlei nicht länger bestreiten könne. Er ersuchte deshalb erneut um Geld für die Bezahlung des Personals und für seinen eigenen Unterhalt (Or., s.l., jedoch wohl Regensburg; HHStA Wien, Maximiliana 17, Konv. 4, fol. 23–23’).
az
 verhalten] In D-G danach: euch [E-G: dich] darnach wissen zu richten und.
a
 sei] Danach gestrichen: durch die im guts vergunnen.
b
–b in ... mundlich] Einfügung am Rand.
1
 Der venezianische Gesandte Pietro Pasqualigo berichtete am 3.1.1507 aus Innsbruck über eine Unterredung mit Matthäus Lang. Demnach plante Kg. Maximilian nach wie vor, durch Savoyen nach Nizza zu ziehen und dort seine Truppen nach Rom einzuschiffen. Venedig wurde gebeten, dafür eine seiner großen Galeeren zur Verfügung zu stellen. Pasqualigo wurde angewiesen, deren Bereitstellung zuzusagen (Antwortschreiben der Signorie an Pasqualigo, ital. Kop. Venedig, 11.1.1507; AS Venedig, Senato, Deliberazioni (Secreta) 1504–1506 (reg. 40), fol. 219’).
2
 Jiménez hatte Kg. Philipp im Juli 1506 50 000 Dukaten [= 100 000 fl.] ausbezahlt und den Unterhalt von 6000 Fußsoldaten für den Einsatz gegen Oran zugesagt (Bowd, Reform, S. 48).
3
 Zum Abschluß des Kölner RT kam Kg. Maximilian am 31.7. oder 1.8.1505 auf das Projekt eines Kreuzzuges zu sprechen. Von einem bevorstehenden Unternehmen Kg. Philipps verlautete dabei allerdings nichts (Heil, RTA-MR VIII, Nr. 345, Pkt. 14, fol. 16–16’; Nr. 785, Pkt. 3, fol. 163’-164).
4
 Gemäß Weisung Kg. Maximilians sollte Wilhelm von Pappenheim unverzüglich mit sechs Pferden nach Nürnberg aufbrechen und von dort gemeinsam mit Ernst von Welden weiterreisen, der Befehl zu Verhandlungen mit Kf. Friedrich und Hg. Johann von Sachsen habe. Eine Instruktion für die Verhandlungen und 100 fl. Zehrungsgeld sollten Pappenheim nachgeschickt werden (Mundum mit Korrekturen und Ergänzungen, Salzburg, 29.11.1506; HHStA Wien, Maximiliana 17, Konv. 2, fol. 15–15’).
5
 Am gleichen Tag beschloß der Frankfurter Magistrat, über das kgl. Ausschreiben zu beraten (ISG Frankfurt, BMB 1506, fol. 81).
6
 Das Datum bezeichnet entweder die Übergabe oder die erstmalige Beratung des Kölner Magistrats über das Ausschreiben.
1
 Die Formulierung der Vorlage läßt keine eindeutige Klärung zu, ob das Schriftstück hier nur auf das RT-Ausschreiben [Nr. 5] Bezug nimmt oder zugleich auch auf das Schreiben Kg. Maximilians vom 30.11.1506 [Nr. 7].
2
 Auch der kgl. Landhofmeister in Tirol, Michael von Wolkenstein, wurde beauftragt, ein Gutachten über diese Frage zu erstellen, nemlich wa ir kgl. Mt. iren furgenomen romzug hin und herwider mit lieb sicher nicht volpringen mocht, ob dan dij kgl. Mt. mit gebalt und dem schbert, doch durch rat ir kgl. Mt. rät und haubtleut untersteen soll, an dem gemelten hinein- und herwiderziechen durchzuprechen. Er empfahl, angesichts der bedenklichen Verhältnisse in Italien mit befreundeten christlichen Kgg. und mit den Reichsständen über eine Hilfe für den Romzug zu beraten, um mit einer für einen mächtigen röm. Kg. und künftigen Ks. angemessenen Heeresmacht ausgestattet zu sein. Hinsichtlich der Frage eines gewaltsamen Durchbruchs plädierte Wolkenstein für Beratungen mit den kgl. Räten und Hauptleuten. Vor Antreten des Romzugs sollte der Kg. für die Sicherheit seiner Kinder [gemeint sind Ehgin. Margarethe und die Enkelkinder] sowie der Erblande Österreich und Burgund Sorge tragen, dort alle Angelegenheiten für die Dauer seiner Abwesenheit regeln und einen Geldvorrat für einen eventuellen Angriff feindlicher Nachbarn anlegen (eh. Or., s.l., s.d., jedoch um den 21.1.1507; TLA Innsbruck, Maximiliana XIV/Misc., Kart. 33, VI. Teil, fol. 447–448’).
3
 Mit einem beigefügten, vom 22.1. datierenden Schreiben instruierte der Kg. die ftl. Adressaten jeweils, ihr Gutachten gemeinsam mit drei oder vier geheimen Räten zu erstellen, diese bei ihrem Diensteid zur Verschwiegenheit bis zum Abschluß des RT zu verpflichten und auch selbst Stillschweigen zu bewahren (Or., Innsbruck, Vermm. prps./amdrp., Gegenz. Serntein, Adressat: Kf. Joachim von Brandenburg; GStA Berlin, I. HA, Repos. 10, Nr. 2 M, fol. 2–2’. Or. Innsbruck, Vermm. prps./amdrp., Gegenz. Serntein, Adressat: Hg. Albrecht von Bayern; HStA München, KÄA 3136, [nach fol. 230½]).
4
 Entsprechende Schreiben gingen nachweislich auch Kf. Jakob von Mainz – er entschuldigte die Verschiebung des geplanten Schiedstages zwischen Stadt und Klerus von Worms mit der Aufforderung zum persönlichen Erscheinen auf dem RT (Kf. Jakob an Bürgermeister und Rat der Stadt Worms, Or. m. S. Steinheim, sambstags nach dem sontag judica [27.3.]1507; StdA Worms, 1 B, 1927,3, Nr. 175) –, Hg. Heinrich von Mecklenburg [vgl. Nr. 14] und der Stadt Worms zu (Eintrag im Tagebuch des Reinhard Noltz; StdA Worms, 1 B, Nr. 10, pag. 425f.; Boos, Quellen III, S. 513).
1
 Laut dem kgl. Kredenzbrief (Or. Innsbruck, 22.1.1507, Vermm. prps./amdrp., Gegenz. Serntein; ISG Frankfurt, Kaiserschreiben 1374) war Gf. Reinhard von Hanau mit dieser Mission betraut. Tatsächlich wurde die Instruktion an diesen, nicht an Gf. Philipp übersandt (Kg. Maximilian an Gf. Reinhard von Hanau, Or. Innsbruck, Vermm. prps./amdrp., Gegenz. Serntein; StA Marburg, Best. 81, A/205/3, Stück-Nr. 42. Kop.; ISG Frankfurt, Kaiserschreiben 1375. Regest: Janssen, ebd., Nr. 898, S. 699).
2
 Der kgl. Rat Peter Voelsch wurde mit einer entsprechenden Instruktion nach Straßburg geschickt [vgl. Nr.  11].
3
 Die Instruktion nennt als Adressaten nur einen Bürgermeister, laut dem Kredenzbrief Kg. Maximilians [s. Anm. 1] war wahrscheinlich Johann vom Rhein gemeint (so auch Janssen, Reichscorrespondenz II, Nr. 897, S. 699). Gf. Reinhard lud indessen am 26.2. (feria sexta post invocavit) beide Frankfurter Bürgermeister [Johann vom Rhein und Gilbrecht von Holzhausen; ISG Frankfurt, Ratswahlen und Ämterbestellungen 1, pag. 149; Lersner, Chronica, S. 272] sowie die Ratsherren Karl von Hindersberg, Jakob Heller, Klaus von Rückingen und Ludwig Martorf zu der Unterredung ein. Am 2.3. wurde beschlossen, dem Gf. eine schriftliche Stellungnahme zu schicken (ISG Frankfurt, BMB 1506, fol. 94’). Am folgenden Tag informierte der Frankfurter Magistrat Gf. Reinhard durch einen beigefügten Zettel [Nr. 12] über seine Stellungnahme mit der Bitte um Mitteilung an Kg. Maximilian (Or., mittwochs nach dem sontag reminiscere; StA Marburg, Best. 81, A/205/3, Stück-Nr. 3. Kop.; ISG Frankfurt, Kaiserschreiben 1378; Druck: Janssen, ebd., Nr. 900, S. 700).
4
 Mit Schreiben vom 22.1. erteilte Kg. Maximilian Brekewolt den Auftrag, gemäß der mitgeschickten Instruktion tätig zu werden (Or. Innsbruck, Vermm. prps./amdrp., Gegenz. Serntein; StdA Lübeck, ASA Ex. 2295, unfol.). Dem Schreiben lag außerdem der an einen ungenannten Lübecker Bürgermeister adressierte Kredenzbrief für Brekewolt zu Beratungen in einer Angelegenheit, betreffent unser, des Hl. Reichs und teutscher nacion ere und wolfart, bei (Or. Innsbruck, präs. 5.3.1507, Vermm. prps./amdrp., Gegenz. Serntein; ebd., unfol.). Man wird davon ausgehen, daß alle vier Bürgermeister [Johann Hertze, Hartwig von Stiten, Tidemann Berck und David Divessen; Fehling, Ratslinie, Nrr. 571, 575f., 581; Schäfer, Hanserecesse, Nr. 243, § 7] sowie der Rat kontaktiert wurden. Vgl. Nr. 13.
1
 Liegt nicht vor. Vgl. jedoch Nr. 9.
1
 In seinem irrtümlich auf den 1.3. (montag noch dem sontag reminiscere) datierten Bericht an Kg. Maximilian schloß sich Gf. Reinhard der Frankfurter Position an (Konz., StA Marburg, Best. 81, A/205/3, Stück-Nr. 42. Kop.; ebd., A/223/4, unfol.). Der Kg. drückte am 8.4. seinen Dank aus (Or. Straßburg, Verm. amdrp., Gegenz. Serntein; ebd., A/205/3, Stück Nr. 6).
1
 Z. B. Verlautbarung Kg. Maximilians auf dem Kölner RT vom 1.8.1505 (Heil, RTA-MR VIII/1, Nr. 345, S. 475f.).
2
 Luca de Renaldis verhandelte zwar als kgl. Gesandter Anfang 1503 in Rom über das Jubelablaßgeld und erreichte auch begrenzte Zusagen, so die Erlaubnis für Kg. Maximilian zur Entgegennahme von 10 000 fl. aus den in den Erbländern eingesammelten Geldern; ob aber Alexander VI. tatsächlich darüber hinaus dem röm. Kg. mündlich die Verfügung über das gesamte Ablaßgeld gestattete, läßt sich nicht verifizieren. Die schriftliche Genehmigung des Papstes stand jedenfalls vorläufig noch aus. Papst Julius II. überließ Maximilian schließlich das Ablaßgeld unter der Bedingung, daß er nach Rom käme, um bei der Rückgewinnung der von Venedig besetzten Romagna zu helfen (Leipold, Ostpolitik, S. 173f., 178f.; Mehring, Kardinal, S. 372). Doch hatte er den Lübecker Magistrat auch angewiesen, die von Peraudi in der Stadt deponierten Jubelablaßgelder bis zu einer anderweitigen Verfügung durch den Papst sorgfältig aufzubewahren (lat. Or. Perg. m. S., Rom, 15.6.1505; StdA Lübeck, Bullae papales, Nr. 98).
3
 Gemeint ist der Landshuter Erbfolgekrieg (1504/1505).
4
 Gemeint ist der mit dem Vertrag von Tiel für die Habsburger siegreich beendete Geldernkrieg von 1505.
5
 Gemeint ist der Landshuter Erbfolgestreit.
6
 Vgl. Heil, RTA-MR VIII/1, Nr. 641 Anm. 1, Nr. 654 (Reverse für Köln und Speyer vom 2.6. bzw. 28.7.1505).
7
 Liegt nicht vor.
8
 Gemäß dem Präsentatvermerk auf dem Kredenzbrief Brekewolts [Nr. 9, Anm. 4], der zweifellos auch für die Verhandlungen über das Jubelablaßgeld galt.
a
 heutigen] In B Einfügung am Rand.
b
 die Kff.] Einfügung am Rand.
1
 Hg. Heinrich, Jahrgang 1479, regierte Mecklenburg seit Ende 1503 gemeinsam mit seinem Brüdern Erich und Albrecht sowie seinem Onkel Balthasar.
c
–c und ... besonderen] In B Einfügung am Rand.
1
 Der oberste ksl. Sekretär, Niklas Ziegler, hatte am 12.3. an Lgf. Wilhelm von Hessen geschrieben, dass Kg. Maximilian nach Konstanz reisen werde, daselbst mit den Aidsgenossen tag ze laisten und sunst mit des Reichs Kff., Ff. und stenden auf dem ausgeschriben Reichs tag in desselben Reichs obligen handeln und furnemen tun. Seine Tochter Ehgin. Margarethe werde zusammen mit einigen vornehmen Räten bis auf weiteres die Angelegenheiten in den Niederlanden regeln (Or. Straßburg; StA Marburg, Best. 2, Nr. 109, fol. 196–196’, 197’). Auch Erasmus Topler hatte am 14.3. an den Nürnberger Rat berichtet, daß der Kg. seine ursprüngliche Absicht, unverzüglich in die Niederlande zu reisen, geändert habe und nach eigenem Bekunden zum RT nach Konstanz ziehen wolle (Gümbel, Berichte, Nr. 7, hier S. 282).
2
 Siehe Nr. 16, Anm. 1.
a
–a nach ... aufzubrechen] In C entsprechend: bevollmächtigte Gesandte zu ihm nach Konstanz abzufertigen.
1
 Kg. Maximilian hatte mit Instruktion vom 18.3. seine Tochter Ehgin. Margarethe, Hg. Wilhelm von Jülich, Mgf. Christoph von Baden, F. [Rudolf] von Anhalt und seinen Rat Dr. Sigmund Pflug als Gesandte zum Ständetag nach Löwen abgeordnet. Sie sollten sein Bedauern erklären, die der burgundischen Kondolenzgesandtschaft in Hagenau gemachte Zusage über seine persönliche Teilnahme an der Versammlung nicht einhalten zu können, und dies mit gravierenden Neuigkeiten entschuldigen, die nach der Abreise der Gesandten am kgl. Hof eingetroffen seien: Er habe erfahren, daß der frz. Kg., der ihm feindlich gesinnt sei, in Frankreich und in der Schweiz (lighes des Suyches) insgeheim Truppen sammle, um nach Italien zu ziehen. Der Papst sei der Überzeugung, daß dies in der Absicht geschehe, sich seiner Person und somit des Hl. Stuhls zu bemächtigen – zu dessen Schaden und zum Nachteil des röm. Kg., des Hl. Reiches, der Erblande und der ganzen Christenheit. Der Papst sei deshalb vorzeitig von Bologna nach Rom zurückgekehrt. Um die Interessen der Kurie, deren oberster Vikar er sei, des Reiches und der ganzen Christenheit vertreten zu können, sei er jetzt unabkömmlich. Er habe außerdem erfahren, daß die Eidgenossen, die von jeher Rebellen gegen das Reich und Todfeinde der Häuser Österreich und Burgund gewesen seien, auf Veranlassung des frz. Kg. und seiner Agenten im Begriff stünden, den Krieg gegen Deutschland und Burgund zu erneuern. Et que plus est, nous savons que nostre journée impériale de Constance, dont espérons et tenons fermement q’un grant bien, honneur et utilité en aviendra pour nous, nostredict Saint Empire, nosdicts enfans et maisons d’Austrice et de Bourgoingne et consequament de ladicte chrétienneté, tomberoit à néant et seroit de mil fruit et effect, car nous avons nouvelles, que les princes d’icellui Saint Empire y viennent à grande diligence, à quoy ne nous seroit possible de jamais recouvrer, qui nous tourneroit à domaige intollerable, inextimable et irrecuperable, auquel par nostredicte demeure par deçà nous obvions, pourveons et remedions indubitament, car nous tenons en amitié et bonne intelligence nostredit saint père, les Venissiens et quasi toutes les Ytailes ensemble toute la Germaine, et si avons bon espoir par le moyen de ladite journée de gaigner et retirer à nous et de nostre bende et alyance lesdicts lighes. Ce que ne pourrions faire par aler par-delà, ainsi seroit le tout en confusion et perplexité, dont nosdict pays de par-delà seroient tailliez de supporter la plus grande partie du fair et charge. Die niederländischen Stände sollten dies bedenken und im übrigen seine Tochter Margarethe als Statthalterin akzeptieren. Kg. Maximilian sagte außerdem zu, sofort nach der in Kürze zu erwartenden Erledigung seiner Angelegenheiten in die Niederlande zu kommen (frz. Or. Straßburg; AD Lille, B 18826/24419. Vollmacht Kg. Maximilians für Ehgin. Margarethe, frz. Konz., s.d.; ebd., B 18847/29747. Vgl. Gachard, Analectes historiques II, Nr. XVIII, S. 41–43, 44–46; Quinsonas, Materiaux III, S. 181–195; Laurent, Recueil I, S. 8–10; Kooperberg, Margaretha, S. 197f.). Mgf. Christoph konnte dem ihm durch Hans von Reichenburg übermittelten kgl. Auftrag nicht sofort nachkommen. In einer Instruktion für seinen vermutlich im Frühsommer 1507 zur Zeit des Konstanzer RT bei Kg. Maximilian vorstellig gewordenen Gesandten Johannes von Emershofen begründete er dies mit einer Erkrankung. Er forderte aber auch unter Hinweis auf seine finanzielle Verlegenheit mehr Geld und erbat eine Instruktion zur Spezifizierung seines Auftrages (undat. Kop.; HHStA Wien, Maximiliana 40, Fasz. II/2 Baden, fol. 10–12).
2
 Kaspar von Winzer berichtete am 8.3. aus Hagenau an Hg. Albrecht von Bayern, daß Kg. Maximilian um zwei Tage Bedenkzeit für seine Entscheidung über den Landshuter Erbfolgestreit gebeten habe. Der Kg. eröffnete Winzer vertraulich, daß er zuerst die niederländischen Gesandten abfertigen werde und sich entschieden habe, nicht in die Niederlande zu reisen, sondern nach einem mehrtägigen Aufenthalt in Luxemburg nach Konstanz zu ziehen; er werde 2000 Knechte nach Spanien und 6000 in die Niederlande schicken. Er selbst wolle in das welsch land ziehen. Am Tag des Berichts wurde Bf. Christoph von Laibach als kgl. Gesandter zu Kg. Ferdinand nach Neapel abgefertigt (eh. Or. m. S., montag nach oculi; HStA München, KÄA 1238, fol. 188–189’, hier 188–188’, 189).
a
 In C] ihnen.
b
–b seine ... Reiter] In C: ihre Bürger.
3
 Der Kleine Rat der Stadt Konstanz hatte bereits am 6.3. beschlossen, den Kriegsdienst für Frankreich bei Androhung des Verlusts des Zunft- und Burgrechts sowie der Ausweisung der Angehörigen aus der Stadt zu untersagen (act. sambstag vor oculi; StdA Konstanz, B I 25, fol. 219, 219’).
4
 Beilage zum Ausschreiben Kg. Maximilians an die Eidgenossen vom 13.3.1507 [Nr. 48].
5
 Die vorliegende Abschrift des am 6.4. in Mülhausen zugestellten Ausschreibens übersandten Bürgermeister und Rat noch am gleichen Tag nach Basel. Da nach Meinung des Mülhäuser Magistrats das kgl. Mandat etwas ufrur und widerwertigkeit anzeigt, sich ouch den widerwertigen reden, so bißher ußgeschollen, zum teil verglicht, haben wir uns merglichen zu besorgen, das solichs nit on merklich widerwertigkeiten ende nemen, sunder understanden werde, durch soliche verrustung uns ilends mit macht zu uberfallen, damit uns kein zitliche entschuttung hilflich sin möge. Mülhausen bat das verbündete Basel um Beratung über das Mandat und um die Entsendung von Truppen im Ernstfall. Die Stadt glaubte sich zwar ausreichend mit Geschützen versehen, es fehlte aber an Mannschaften. Mülhausen setzte Basel außerdem in Kenntnis, daß man einem kurzfristig einberufenen Tag der Städte in der Landvogtei Hagenau der sorglichen, untruwen leuf, ouch unserer merklichen anligenden gescheften halben fernbleiben werde und sich entschuldigt habe. Dann soliche tagsatzung etwas swer und ernstlich gescheften angezeigt (Or., zinßtag nach ostern; StA Basel, Mülhausen D 1, unfol.; Druck: Mieg, Politique, Nr. 12, S. 51f.).
1
 Vermutlich in Zusammenhang damit steht die Weisung Kg. Maximilians an den Innsbrucker Kammermeister Ulrich Möringer, Leonhard von Völs eine Quittung über 300 fl.rh. in Abschlag der Landsteuer zu übergeben. Völs sollte diese Summe an Jörg von Liechtenstein aushändigen, sobald dieser mit 600 Knechten nach Italien aufbrechen würde (Or. Villingen, 25.4.1507, präs. 8.5., Vermm. prps./cdrp., Gegenz. Serntein; HHStA Wien, Maximiliana 17, Konv. 4, fol. 114–114’).
2
 = Stillhalten, Verzögerung (Lexer, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch I, Sp. 285f.).
3
 Vgl. den Bericht Bf. Georgs und Wolfgangs von Zülnhart vom 28.3.1507 [Nr. 77].
1
 Vgl. den Bericht Toplers vom 31.3.1507 [Nr. 133].
1
 Die Datierung ist natürlich falsch. Kg. Maximilian hielt sich zum angegebenen Termin nicht in Konstanz, sondern in Straßburg auf. Für einen Fehler spricht auch die Nachricht über den Aufenthalt Kg. Ludwigs von Frankreich in Grenoble, die bis zum 9.4. keinesfalls den kgl. Hof erreicht haben konnte. Terminus ante quem wäre jedenfalls der 11.5. An diesem Tag traf die Nachricht von der Kapitulation Genuas in Konstanz ein [Nr. 665, Pkt. 4]. Auffällig ist, daß das Mandat ausschließlich in den Überlieferungen Brandenburg-Ansbachs und Würzburgs vorliegt, was auch auf andere suspekte Stücke (Nrr. 38, 151) zutrifft.
2
 Vgl. dagegen Nrr. 4 [Pkt. 7], 5 [Pkt. 4Und solch ... bescheyden müssen.].
3
 Über den feierlichen Einzug Kg. Maximilians in Genua am 27.9.1496 und die Schlüsselübergabe berichtete der venezianische Gesandte Francesco Foscari (Wiesflecker, Regesten II/1, Nr. 4384, S. 100).
4
 Tatsächlich hatte sich Philipp von Kleve um die Beruhigung der Lage in Genua bemüht und zwischen Adel und Volk zu vermitteln versucht. Der Vorwurf der Bestechlichkeit war – anscheinend nicht zu Unrecht – von seiten der Adelspartei erhoben worden, die Kleve die Begünstigung der Popularen unterstellte. Die unklare Haltung des Statthalters und das Mißtrauen der Aufständischen führten dazu, daß er Ende Oktober 1506 Genua verlassen mußte. Vgl. Pandiani, Anno, S. 22–78 passim, bes. S. 40f.
5
 Philipp von Kleve war im Juni 1488 auf die Seite der gegen Kg. Maximilian revoltierenden Flamen übergetreten. Er begründete dies mit dem Bruch des am 16.5.1488 mit Flandern geschlossenen Vertrags durch Maximilian, für dessen Vollzug Kleve gebürgt hatte (Wolf, Doppelherrschaft, S. 224f.).
6
 Ein entsprechender Beschluß der in Konstanz versammelten Stände ist – auch für einen späteren Zeitpunkt – nicht nachweisbar.
1
 Beschluß des Nürnberger Rates vom 14.4.1507 entsprechend der Antwort an die beiden kgl. Gesandten (StA Nürnberg, Rst. Nürnberg, Ratsverlässe 476, fol. 7’). Vgl. Egersdörfer, Städte, S. 26 Anm. 2.
1
 Wahrscheinlich ist Nr. 19 gemeint.
2
 Es handelt sich um Macé de Villebresme, der in Begleitung des Bailli von Charolais, Claude de Salins, Gesandter Ludwigs XII. beim röm. Kg. war (Auton, Chroniques IV, S. 153f.; Lanzer, Gesandten, Nr. 3.71). Kg. Maximilian hatte Salins zuvor nach Frankreich entsandt, um den grundlosen Bruch des Bündnisses von 1504/05 zu kritisieren und die Einstellung der Unterstützung für Karl von Egmond anzumahnen. In der Instruktion für Salins beteuerte der röm. Kg. seinen Willen zur Fortsetzung freundschaftlicher Beziehungen. Zugleich bat er um Beistand gegen Kg. Ferdinand von Aragon, dem er Absichten zur Usurpierung des kastilischen Thrones unterstellte. Im übrigen forderte er Kg. Ludwig auf, seinen Verpflichtungen aus dem Hagenauer Vertrag von 1505 – mit Ausnahme der Heiratsvereinbarung – und den aus der Belehnung mit Mailand resultierenden Pflichten gegen das Reich nachzukommen. Einzelheiten sollten durch Räte beider Seiten auf einem Tag in der Reichsstadt Verdun geregelt werden (Instruktion für Salins als Gesandten zum kgl. Kammerdiener François du Chesnay (de Schanetz) und zu Kg. Ludwig von Frankreich, frz. Konz. mit eh. Ergänzungen Kg. Maximilians, Innsbruck, 8.1.1507; HHStA Wien, Belgien PA 1, Konv. 1, fol. 77–79). Salins wurde nach einleitenden Beratungen mit du Chesnay am 10.2. in Bourges bei Kg. Ludwig vorstellig (Auton, ebd., S. 151–153). Laut Berichten des mantuanischen Gesandten antwortete dieser bezüglich Gelderns, Hg. Karl nicht im Stich lassen zu können (Giulio Gonzaga an Mgf. Francesco von Mantua, jew. ital. Or. m. S., Bourges, 25.2./1.3.1507; AS Mantua, A.G., ser. E.XV.3, busta 631, fol. 11–11’; 12–12’).
3
 Gemeint sind wahrscheinlich Jaime de Albión und Giovanni Cossa (Ochoa Brun, Historia, App. I, S. 179). Vgl. zur Unterredung zwischen dem Kardinal und Salins gegen Ende März in Lyon Auton, Chroniques IV, S. 155.
1
 = Tlemcen/Algerien. Vgl. Hakluyt, Voyages IV, S. 37f.
2
 Gemäß Instruktion Kg. Maximilians vom 15.9.1504 sollten seine Gesandten den Beitritt des Kg. zum siebenjährigen Waffenstillstand zwischen dem Osmanischen Reich und Ungarn (20.8.1503) erklären (Gröblacher, König, S. 160–163; Babinger, Zwischenspiele, S. 328–330; Müller, Erbfeind, S. 257f.). Über den von Kg. Maximilian behaupteten Vertragsschluß liegen keine Unterlagen vor. Er hatte allerdings bereits kurz nach der Rückkehr seiner Gesandten aus der Türkei während des Hagenauer Tages 1505 eine entsprechende Mitteilung an die venezianischen Gesandten gemacht (Heil, RTA-MR VIII/1, Nr. 91, S. 244f.). Gröblacher (ebd., S. 162) geht davon aus, „daß Sultan Bayezid den erbetenen ‚willbrief’ über die Einbeziehung des Römischen Königs in den siebenjährigen Waffenstillstand und auch ein Schreiben an Maximilian übergeben hat“.
3
 Kein Nachweis. Da der bestehende Waffenstillstand erst 1510 auslaufen sollte, erscheint zumal angesichts der Vorgänge in Ungarn ein vorzeitiger erneuter Vertragsabschluß unwahrscheinlich.
4
 Kg. Wladislaw versicherte in einem Schreiben vom 18.6. an den Dogen, daß die ihm gezahlten Gelder ausschließlich zu den im Vertrag bestimmten Zwecken ausgegeben wurden (Libri commemoriali VI, Nr. 136, S. 93).
5
 Die Signorie hatte gegenüber den beiden Gesandten Kg. Maximilians im Nov. 1506 dessen Durchzug mit großer Heeresmacht verweigert und statt dessen – wie schon gegenüber den Gesandten Moysse, Fuchshard und Rauber Anfang Sept. 1506 (lat. Entwürfe für die Antworten an die Gesandten bzw. an Moysse, 5.9.1506; StA Venedig, Senato, Deliberazioni (Secreta) 1504–1506 (reg. 40), fol. 195’-196; 196–196’. Entsprechende Mitteilung an P. Pasqualigo, 6.9.1506; ebd., fol. 196’-197. Sanuto, Diarii VI, Sp. 411f.; Lutter, Kommunikation, S. 74f.) – dem Kg. einen Krönungszug mit kleinem Gefolge nahegelegt. Das vorgeschlagene Bündnis wurde als gleichermaßen unnötig angesichts der guten bilateralen Beziehungen wie destablisierend in Hinblick auf die Verhältnisse in Europa abgelehnt. Statt dessen sollte Maximilian einen Kreuzzug unternehmen (lat. Entwurf für die Antwort an Bf. Melchior von Brixen und Ebf. Jakob von Trier, 17.11.1506; StA Venedig, ebd., fol. 209–209’. Entsprechende Mitteilung des Dogen an den Orator in Frankreich, Alvise Mocenigo, ital. Kop., 19.11.1506; ebd., fol. 201–211. Lutter, ebd., S. 75, 130–134; Wiesflecker, Maximilian III, S. 356; Pernthaller, Bestrebungen, S. 75f.; Leipold, Beziehungen, S. 232f., 236f.; Ulmann, Maximilian II, S. 294f.; Wolff, Beziehungen, S. 89f.).
6
 Die Signorie hatte Pasqualigo am 21.11. über die Antwort an die kgl. Gesandten und deren weiteres Drängen informiert. Pasqualigo wurde angewiesen, Kg. Maximilian gegenüber darzulegen, daß die seinen Gesandten gegebene Antwort keiner weiteren Erklärung bedürfe (ital. Kop.; AS Venedig, Senato, Deliberazioni (Secreta) 1504–1506 (reg. 40), fol. 211). Bereits am 9.12. bestätigte der Senat den Eingang zweier Berichte Pasqualigos – der letzte datierte vom 1.12. – über seine Unterredungen mit Kg. Maximilian (vgl. Sanuto, Diarii VI, Sp. 505f.) und lobte dessen klugen Vortrag an den Kg., et maxime dove li havete affirmato esser penitus impossibile che nui possiamo ad persuasione de alcun principe del mondo esser rimossi da questa nostra optima dispositione et proposito, nonché ad far né pur pensar alcuna cosa offensiva né contraria a sua maestà (ital. Kop.; ebd., fol. 215’).
1
 Liegt nicht vor. Doch informierte Venedig seinen Gesandten am frz. Hof, Alvise Mocenigo, mit Schreiben vom 4.1., daß man unter anderem durch Berichte des venezianischen Orators an der Kurie [Domenico Pisani; Lanzer, Gesandten, Nr. 11.36] von der Entsendung Arianitis nach Deutschland und eines weiteren Gesandten namens Gabrielletto [= wahrscheinlich Stefano Gabriele Merino] nach Neapel zu Kg. Ferdinand von Spanien erfahren habe. Zum frz. Kg. sei der Ebf. [Pierre Le Filleul] von Aix (monsignor de Aquis) abgefertigt worden. Der Papst plane etwas. Wegen dieser Sache reise auf dessen Betreiben hin angeblich auch der H. de Chaumont [Charles d’Amboise] nach Frankreich. Sie hätten nicht in Erfahrung bringen können, worum es sich genau handle, doch sei es sicher auch zum Nachteil des frz. Kg., perché da quelle sogliono produrse perturbatione, scandali et periculi che, dapoi principiati, se fano molte volte grandissimi et irremediabili (ital. Kop.; AS Venedig, Senato, Deliberazioni (Secreta) 1504–1506 (reg. 40), fol. 218’). Mit Schreiben vom 6.1. stellte die Signorie klar, daß die Absichten des Papstes eindeutig gegen Venedig gerichtet seien – tenta et procura contra el stado nostro cum tuti li mezi a lui possibili. Mocenigo wurde angewiesen, die Pläne des frz. Kg. zu erkunden (ital. Kop.; ebd., fol. 218’-219). Zur Mission Arianitis vgl.Stelzer, Maximilian, S. 164f.; Ders., Arianiti, S. 41–44; Lanzer, Gesandten, S. 137f.; Brunetti, Vigilia S. 10f., 22–25.
a
–a Diese ... hat] Randverm.: Non legatur.
2
 Spielt auf den Geheimvertrag von Blois zwischen Kg. Maximilian und Kg. Ludwig von Frankreich vom 22.9.1504 an (Druck: Léonard, Recueil II, S. 17–21; DuMont, Corps IV/1, Nr. XXX, S. 58f. Regest: Wiesflecker, Regesten IV/2, Nr. 21556, S. 1058f. Vgl. Tautscher, König, S. 147–149; Stelzer, König, S. 42f.; Leipold, Beziehungen, S. 202–204; Wiesflecker, Maximilian III, S. 129f.).
3
 Da Venedig nicht explizit in den Bündnisvertrag von Blois vom 12.10.1505 (Druck: Léonard, Recueil II, S. 35–40; DuMont, Corps IV/1, Nr. XL, S. 72–74) einbezogen war, muß hier der bereits vor dem französisch-habsburgischen Angriffspakt gegen Venedig geschlossene dreijährige Waffenstillstand zwischen Spanien und Frankreich vom 31.3.1504 (Druck: ebd., Nr. XXVI, S. 51–54) gemeint sein.
4
 Anspielung auf das avignonesische Papsttum (1309–1377).
1
 Liegen nicht vor, siehe jedoch Anm. 2.
2
 Laut zwei im Senat abgelehnten Entwürfen für eine Weisung an Pasqualigo berichtete der Gesandte am 28.1. über den Wunsch Kg. Maximilians nach einem Bündnis mit Venedig mit der Zielsetzung eines Einmarsches in das Hm. Mailand und über das Drängen der niederländischen Gesandten am kgl. Hof nach Erscheinen Kg. Maximilians in den burgundischen Erblanden. Im Entwurf Veniers wurde der Vorschlag zu einer Invasion Mailands unter Hinweis auf die Gefährlichkeit eines solchen Unternehmens und die unabsehbaren Konsequenzen zurückgewiesen. Voraussetzung für eine ernsthafte Erörterung des angeregten Bündnisses war die Einbeziehung Kg. Ferdinands von Aragon (ital. Kop., Verm.: Ser Andreas Venerio, consiliarius. – De parte: 7 [Verm. über Neinstimmen und Enthaltungen fehlt.]; AS Venedig, Senato, Deliberazioni (Secreta) 1504–1506 (reg. 40), fol. 228’-229). Laut dem Entwurf Giorgio Emos sollte Pasqualigo Kg. Maximilian der unverbrüchlichen Treue Venedigs versichern. Ein Einmarsch nach Mailand wurde jedoch mit dem Bedürfnis Italiens nach Frieden als unvereinbar erachtet. Im übrigen wurde ebenfalls auf die Rückkehr des Bf. von Laibach zu Kg. Maximilian verwiesen (ital. Kop., Verm.: Georgius Emo, sapiens t[erre] firme; Verm. am Textende: De parte: 5. De non: 8. Non sync[eri]: 3; ebd., fol. 229’).
1
 Mit Instruktion vom 7.3.1507 (Druck: Calogera, Memorie, S. 93–100) hatte Kg. Maximilian Bf. Christoph Rauber von Laibach und Luca de Renaldis zu Verhandlungen mit Kg. Ferdinand von Aragon über die Einrichtung der Regentschaftsregierung in Kastilien und über die Sicherung der Erbfolge Ehg. Karls abgeordnet. Die Gesandten sollten Kg. Ferdinand angesichts seiner engen Beziehungen zu Frankreich und der Schwangerschaft seiner Gemahlin Germaine nachdrücklich davor warnen, die Regentschaft in Kastilien an sich zu ziehen (Weisung Kg. Maximilians an dies., Straßburg, 17.4.1507; Druck: ebd., S. 101–107). Vgl. zu den Verhandlungen Raubers und Renaldis’ mit Kg. Ferdinand in Neapel Zurita, Historia IV, S. 192–202; Fink, Beziehungen, S. 56–59; Krendl, Verhandlungen, S. 229–241.
2
 Gemeint ist Pfgf. Friedrich, der sich mehrere Jahre zur Ausbildung am burgundischen Hof aufgehalten hatte und in Diensten Kg. Philipps gestanden war (Cauchies, Philippe, S. 139; Baar-Cantoni, Religionspolitik, S. 14).
3
 Winzer legte dem Administrator laut Präsentatvermerk am 6.4. den ihm mitgegebenen Kredenzbrief vor (Or. Straßburg, 21.3.5107, Verm. prps., Gegenz. Serntein; HStA München, Hst. Freising, K.blau 220/1, unfol.).
1
 Eine weitere, wohl auf das 18. Jahrhundert zu datierende Abschrift der Gesandtenberichte Querinis wird in der Bibliothek des Museo Civico Correr di Venezia (Sign.: Cicogna, Nr. 2581 (= 1975), fol. 1–233) aufbewahrt (Brunetti, Vigilia, S. 2 Anm. 1; Kristeller, Iter VI, S. 267). Der Band stand für die Einarbeitung in die vorliegende Edition nicht zur Verfügung. Borino (Codices XII, S. 1–3) weist außerdem eine auf das 18./19. Jh. zu datierende Abschrift in der Vatikanischen Bibliothek (Cod. Vat. Lat. 10701) nach.
2
 Nachdem ein erster Senatsbeschluß vom 23.10.1506 nicht umgesetzt worden war, erfolgte die Ernennung Querinis zum venezianischen Residenten am Hof Kg. Maximilians nach erneutem Beschluß vom 29.1.1507 (Brunetti, Vigilia, S. 7; Erdmannsdörffer, Depeschen, S. 58) am 25.2. (Kommission des Dogen Leonardo Loredan, lat. Kop.; AS Venedig, Collegio, secreta, commissioni 1500–1513, fol. 68’-69). Mit Schreiben vom 26.2. teilte Querini mit, daß er sich weisungsgemäß rechtzeitig zum voraussichtlichen Beginn des Konstanzer RT am 7.3. am kgl. Hof einfinden werde (ital. Kop. Bozen; BM Venedig, Cod. marc. ital. VII/989 (= 9581), fol. 2; BFQS Venedig, Cl. IV, Cod. V (= 769), fol. 73). Der bevorstehende RT hatte die Signorie zur Abfertigung ihres außerordentlichen Gesandten veranlaßt (Brunetti, Vigilia, S. 7f.). Zu den Berichten Pasqualigos vom 28.2. (über die Abreise der röm. Kgin. nach Konstanz) und 8.3. (über die Belehnung Bf. Wilhelms von Straßburg) vgl. Sanuto, Diarii VII, Sp. 32, 36f.
3
 Gemeint ist der kgl. Oberhofmeister Gf. Eitelfriedrich von Zollern.
4
 Gemeint ist vermutlich der Großbailli des Hennegau, Guillaume de Croy, der sich im März 1507 als Vertreter der niederländischen Statthalterregierung am kgl. Hof in Straßburg aufhielt.
5
 Vgl. Nr. 19, Anm. 2.
1
 Lehenbrief Kg. Maximilians für Kg. Philipp von Kastilien als Vormund seines Sohnes Ehg. Karl vom 7.4.1505 [Nachweise s. Nr. 5, Anm. 16].
2
 Bezug auf den Postverm. in Nr. 26.
1
 Kg. Maximilian hatte Renaldis im Nov. 1506 zusammen mit dem Bf. von Laibach zu Kg. Ferdinand entsandt, um mit diesem über die Nachfolgefrage in Kastilien und die Beziehungen Kg. Maximilians zu Frankreich zu verhandeln (Zurita, Historia IV, S. 172f.; Rodriguez Villa, Reina, S. 460–465 (Schreiben Kg. Ferdinands an Bartolomé Samper vom 15.3.1507); Krendl, Verhandlungen, S. 223–228; Fink, Beziehungen, S. 52–56; Naschenweng, Beiträge I, S. 137–139).
2
 Entsprechende Kredenzbriefe waren auch an die Kardinäle Melchior von Meckau, Bf. von Brixen (Brixinensi), Ebf. Oliviero Carafa von Neapel (Neapolitano), Bernardino López de Carvajal (St. Crucis), Gian Antonio Sangiorgi (St. Georgii), Bf. Pietro Isvalies, [bis 24.7.1506] Ebf. von Reggio di Calabria (Regino), Bf. Galeotto Franciotti von Lucca (St. Petri ad Vincula), Bf. Gabriele de’ Gabrielli von Urbino (Urbinati), Jorge da Costa (Portugalensi), Bf. Francesco Soderini von Volterra (Volterano) und Giovanni Colonna (Columna) adressiert (lat. Konz. mit ex.-Verm., s.l., s.d.; HHStA Wien, Maximiliana 17, Konv. 4, fol. 77–77’ unten). Mit Schreiben vom gleichen Tag wurde Renaldis entgegen einer früheren kgl. Weisung beauftragt, nicht mit Kg. Ferdinand von Neapel nach Spanien zu reisen, da andere Gesandte dorthin abgeordnet worden waren, sondern sich zum Papst zu begeben und dort als Orator die Angelegenheiten Kg. Maximilians zu vertreten (lat. Konz. mit ex.-Verm., s.l., s.d.; HHStA Wien, Maximiliana 17, Konv. 4, fol. 77’ oben). Spätestens Ende Mai reiste Renaldis aus Rom ab. Am 2.6. verhandelte er in Venedig über eine Durchzugsgenehmigung für das kgl. Romzugsheer (Lutter, Kommunikation, S. 76).
3
 Gemäß archivalischer Einordnung. Naschenweng (Beiträge I, S. 138 Anm. 2) datiert auf den 28.3.
1
 Zur Finalrelation Pasqualigos vor dem Senat am 15.4. vgl. Sanuto, Diarii VII, Sp. 48f.
2
 Vgl. Brunetti, Vigilia, S. 10 Anm. 1.
3
 Dies spielt auf den Anfang März 1505 zwischen Julius II. und Venedig geschlossenen Vertrag zur Beilegung der Streitigkeiten über die Romagna an. Venedig hatte darin eingewilligt, vierzehn Orte einschließlich des zu Cesena und Imola gehörenden Territoriums an den Kirchenstaat zurückzugeben, wohingegen Julius II. durch den Hg. von Urbino zusagen ließ, auf weitere Versuche zum Rückerwerb Riminis und Faenzas zu verzichten. Venedig legte die Vereinbarung in der Folge dahingehend aus, förmlich in den Besitz dieser beiden Städte eingesetzt worden zu sein. Gerade diesen Schritt hatte der Papst jedoch vermeiden wollen (Pastor, Geschichte III/2, S. 721; Brosch, Papst, S. 120f.; Fusero, Giulio, S. 297–304; Seneca, Venezia, S. 73–77; Shaw, Julius, S. 138f.; Stelzer, König, S. 49–51, 54; Leipold, Beziehungen, S. 214–216).
1
 Siehe Nr. 22 [Pkt. 3].
2
 Verweist auf den Postvermerk in Nr. 29.
1
 Bezieht sich auf den Postvermerk in Nr. 31.
2
 Querini wurde darin angewiesen, gegenüber Kg. Maximilian dessen Ruhm und Ehre sowie das Wohlergehen, die Sicherheit und die Ausdehnung der Respublica Christiana als die beiden zentralen Anliegen venezianischer Politik zu definieren. Man habe deshalb bei den in Frankreich und Neapel geführten Bündnisverhandlungen – worüber gerade Berichte der Gesandten Venedigs eingegangen seien – auf der Miteinbeziehung des röm. Kg. insistiert, was die uneingeschränkte Zustimmung der Kgg. von Frankreich und Spanien gefunden habe. Venedig sei zuversichtlich, daß es zum Abschluß dieses Bündnisses zur Aufrechterhaltung des Friedens in der Christenheit und in der Folge zu einem Kreuzzug unter Führung Kg. Maximilians kommen werde. Querini sollte dies dem röm. Kg. darlegen und ihm aufzeigen, daß dies der einzig gangbare Weg zur Wahrnehmung seiner Interessen sei (Venedig an P. Pasqualigo und V. Querini bzw. an Querini allein, ital. Kop., 13.3.1507; BM Venedig, Senato, Deliberazioni (Secreta) 1507–1509 (reg. 41), fol. 18’-19). Aufgrund des inzwischen eingegangenen – nicht vorliegenden – Berichts Pasqualigos vom 28.2., in dem dieser das Ergebnis der gemäß Weisung vom 9.2. [Nr. 24] geführten Verhandlungen mitteilte, bekundeten Doge und Senat ihr Befremden über die Äußerungen Kg. Maximilians in bezug auf Kg. Ferdinand von Aragon, erklärten sich aber für weitere Vorschläge des röm. Kg. offen (ital. Kop., Verm. am Textende: De parte: 42. Volunt quod praesens materia differatur pro nunc. De parte: 118. De non: 3. Non synceri: 6; ebd., fol. 19–19’).
3
 Diesen Vorwurf erhob im März 1507 auch ein Gesandter Kg. Maximilians gegenüber Kg. Ludwig von Frankreich (Ulmann, Absichten, S. 6).
1
 Der im März 1504 an den kgl. Hof entsandte Rotaauditor Bartolini sollte Kg. Maximilian dazu bewegen, Venedig zur Rückgabe der Romagna aufzufordern und gegebenenfalls militärisch gegen die Republik vorzugehen (Brosch, Papst, S. 112; Pastor, Geschichte III/2, S. 719; Fusero, Giulio, S. 299f.; Tautscher, König, S. 145; Stelzer, Maximilian, S. 29, 31–33, 169–171).
2
 Kardinal Sigismondo Gonzaga berichtete am 17.4. über ein in Rom eingetroffenes Schreiben Arianitis, worin dieser die Verstimmung Kg. Maximilians in bezug auf Mgf. Francesco von Mantua meldete und gleichzeitig seine Vermittlung anbot (Nachschrift zu einem Schreiben Sigismondo Gonzagas an Mgf. Francesco von Mantua, ital. Or. Rom; StA Mantua, A.G., ser. E.XXV.3, busta 857, fol. 290–290’).
3
 Juan de Aragón, Gf. von Ribagorza, fungierte von Mitte Juni 1507 bis Dezember 1508 als spanischer Statthalter und bis Oktober 1509 als Vizekönig von Neapel (Pedio, Napoli, S. 186 Anm. 30, 535).
4
 Vgl. die Einträge im Tagebuch des päpstlichen Zeremonienmeisters Paris de Grassis vom 14. und 27.3. (Döllinger, Quellen, S. 378–380. Vgl. Pastor, Geschichte III/2, 743f.; Shaw, Julius, S. 205f.).
1
 Liegt nicht vor.
2
 Vgl. das Protokoll Bf. Christophs von Laibach und Lucas de Renaldis über die in Neapel geführten Verhandlungen mit Kg. Ferdinand von Spanien, Anf. Apr.-4.6.1507 (lat.; AG Simancas, patr. real, leg 56, fol. 46–76. Regest: Wiesflecker, Regesten V/2 (in Vorbereitung durch M. Hollegger). Auswertung durch Krendl, Verhandlungen, S. 231–241; Fink, Beziehungen, S. 55–59). Kg. Ferdinand gab den Gesandten Kg. Maximilians ein Schreiben mit, worin er ankündigte, daß diese ihn über seine Stellungnahmen zu den unterbreiteten Vorschlägen unterrichten würden. Zugleich versicherte er den Habsburger seines Interesses an der Nachfolge Ehg. Karls in Spanien: Muy afectuosamente vos rogamos que tengáys por certissimo que en las cosas que tocan á la seguridad de la successión del illustrissimo principe don Carlos, nostro muy caro y muy amado nieto, y á todo su bien nos tenemos la misma voluntad que vuestra serenidad y mayor, si mayor puede ser y assi lo vereys por la obra plaziendo á nuestro Señor. Y tengo yo por certissimo que á los que mas esto pesara serán aquellos que agora trabajan de daros a entender lo contrario (span. Or. Neapel, 4.6.1507, eh. Unterz. Kg. Ferdinand, Gegenz.: Miguel Pérez de Almazán (kgl. Sekretär); HHStA Wien, Habsburgisch-Lothringische Familienurkunden, Nr. 911. Fehlerhafter Teilabdruck: Bauer, Anfänge, S. 12 Anm. 1). Sicherlich vor Eingang dieses Schreibens in Konstanz kündigte Kg. Maximilian Juan Manuel und den kastilischen Granden seine Ankunft in Begleitung Ehg. Karls in Kastilien an. Demnach beabsichtigte der Kg., in zwei Wochen von Konstanz nach Brabant aufzubrechen. Manuel sollte bis seinem Eintreffen die Interessen Kgin. Johannas und des Ehg. wahrnehmen (Konstanz, 12.6.1507; Druck: Zurita, Historia IV, S. 239. Vgl. Schmid, Maximilian, S. 29; Cauchies, Philippe, S. 216; Aram, Governing, S. 197).
1
 Liegt nicht vor.
2
 Liegt nicht vor.
1
 Liegt nicht vor.
1
 Wolff (Beziehungen, S. 87) gibt fälschlich den ebenfalls in Rom weilenden kgl. Agenten Luca de Renaldis als möglichen Verfasser des Schreibens an.
2
 Am 28.3. war in Genua feierlich die Kriegserklärung an Frankreich verkündet worden (Pandiani, Anno, S. 231).
3
 Etliche Familienmitglieder der Sauli, einer genuesischen Bankiersfamilie, hatten zur Zeit des Aufstandes führende Positionen inne. Julius II. setzte sich in einem Schreiben vom 20.5. an Ludwig XII. für die Sauli ein (Pandiani, Anno, S. 412 Anm. 1).
4
 Tatsächlich trafen im März/April 1507 aus Rom bzw. Civitavecchia wiederholt Truppentransporte sowie Lieferungen von Pulver und Kriegsmaterial in Genua ein (Pandiani, Anno, S. 226, 250, 257, 380f., 386f., 391, 395).
5
 Wahrscheinlich ist Aix-les-Bains gemeint.
6
 Die Zerstörung der frz. Herrschaftsinsignien in Genua ist verbürgt (Pandiani, Anno, S. 231, 384), ihre Ersetzung durch den Reichsadler erwähnt sonst nur – als Behauptung der Adelspartei gegenüber Kg. Ludwig – Guicciardini (Storia II, S. 723). Vgl. auch Nr. 657 [Pkt. 6].
7
 Es handelt sich jedenfalls um ein Mitglied der Familie Giustiniani. In Frage kommen vor allem der genuesische Flottenkommandant Brizio (für den der Beiname „il Gobbo“ verbürgt ist; Sanuto, Diarii VII, S. 108f., 216) und Silvestro Giustiniani, der tatsächlich mit Truppen in Genua erwartet wurde (Pandiani, Anno, S. 251, 397), außerdem der Truppenführer Greghetto (auch Greco) und Galeazzo Giustiniani (ebenfalls genannt „il Gobbo“).
8
 Auf der Rückseite sind die Punkte des Antwortschreibens an Ruhe vermerkt: Im widerzuschreiben, kgl. Mt. hab seins anzaigens gn. gefallen, mit beger, dz er alzeit in dergleichen hendeln sein fleissig aufmerken hab und alwegen die kgl. Mt. des grunds bericht. Im auch zu verkunden, dz kgl. Mt. ytz 3000 knecht verordent hab, die gestracks in Ytalien ziehen und auf dem weg sein, aber nit auf die pass, als er in disem schreiben anzaigt, dann sy mochten daselbs nit sicher durchkumen. Ferrer, dz er hetz den babst und all cardinal wider Fr[ankreich] und dz Genua getrost werde, dann kgl. Mt. well Fr[ankreich] bald angreifen und Genua helfen. – Tatsächlich beschränkte sich die Hilfe Kg. Maximilians für Genua auf ein Vermittlungsangebot an Ludwig XII. und die Bitte an Kg. Ferdinand, Frankreich nicht gegen die Aufständischen zu unterstützen (Ulmann, Maximilian II, S. 307f.; Stelzer, Maximilian, S. 66; Schmid, König, S. 40f.).
1
 Möglicherweise handelt es sich bei dem Schreiben um eine Fälschung. Wie das ominöse Ausschreiben Kg. Maximilians an Ebf. Ernst von Magdeburg [Nr. 19] ist es lediglich in zwei voneinander abhängigen Überlieferungen imStA Nürnberg und im StA Würzburg erhalten (was auch für Nr. 151 zutrifft) und trägt das gleiche Ausstellungsdatum. Allerdings wäre der Verfasser außergewöhnlich gut informiert gewesen, und Querini bezeugt für den 26.4. die Ankunft eines genuesischen Gesandten – vielleicht Paolo Battista Giustiniani [Nr. 358] – in Konstanz [Nr. 657, Pkt. 6].
a
 referri] In B: referre.
2
 Liegen nicht vor. Pandiani, Anno, gibt keinen Hinweis auf eine Kontaktaufnahme der Aufständischen mit Kg. Maximilian. Recherchen im HHStA Wien und im TLA Innsbruck blieben ebenso ergebnislos wie eine Anfrage an das AS Genua.
3
 Schreiben des neugewählten Rates an Kg. Ludwig von Frankreich vom 21.7.1506 (ital. Druck: Pandiani, Anno, S. 422–424. Pacini, presupposti, S. 175). Im August entsandten die Popularen Dr. Nicolò Oderico zu Kg. Ludwig, um die Gründe für die Vorgänge in Genua darzulegen (ebd., S. 19f. Instruktion für Oderico vom 6.8.1506; lat. Druck, ebd., S. 431–440. Pacini, presupposti, S. 159f., 170f.).
4
 Der frz. Statthalter von Genua, Philipp von Kleve, H. von Ravenstein, traf nach ersten Vermittlungsbemühungen zwischen Adel und Volk am 29.8.1506 in Genua ein. Seine Maßnahmen zur Beruhigung der Lage erwiesen sich jedoch als unzureichend, der Adel beschuldigte ihn der Parteilichkeit zugunsten der Popularen. Gleichzeitig jedoch zunehmenden Verdächtigungen und Drohungen seitens der Aufständischen ausgesetzt, verließ der Statthalter Genua am 25.10. wieder. Vgl. Pandiani, Anno, S. 22–78 passim; Coles, crisis, S. 37–39.
5
 Gianluigi Fieschi war Ende Oktober 1506 an den Hof Kg. Ludwigs geladen worden. Im Gegenzug entsandte die Popularenpartei zwei weitere Oratoren, Paolo de Franchi und Simone Giovo, nach Frankreich (Auton, Chroniques IV, S. 105 Anm. 1; Pandiani, Anno, S. 82f., 344. Instruktion für die beiden Gesandten vom 12.11.1506; ital. Druck: ebd., S. 457–470. Pacini, presupposti, S. 163).
6
 Die Gesandten der Popularen zu Kg. Ludwig beklagten wiederholt, nicht zur Audienz zugelassen zu werden (Pandiani, Anno, S. 122, 155 Anm. 2, 179, 362. Vgl. Pacini, presupposti, S. 177–181).
7
 Anfang Februar 1507 traf aus Mailand die Nachricht in Genua ein, daß Ludwig XII. beschlossen habe, die Popularen zu Rebellen zu erklären (Pandiani, Anno, S. 185, 367).
8
 Vgl. Nr. 33 [Pkt. 4 – Der Kg. von Aragon ... untersagt.].
9
 Ende Februar/Anfang März 1507 wurden sämtliche in Mailand befindlichen Anhänger der Popularen festgenommen und ihre Güter beschlagnahmt (Pandiani, Anno, S. 215, 376, 523; Sanuto, Diarii VII, Sp. 25, 27).
10
 Der auf der Seite der Adelspartei stehende Kommandant des Castelletto, Galeazzo Salazar, ließ am 7.2.1507 zum Sonntagsgottesdienst in der Kirche San Francesco versammelte Anhänger der Popularen gefangensetzen. Ab Ende Februar beschoß er mehrmals die Stadt vom Castelletto aus. Über die Grausamkeiten Salazars gegen seine Gefangenen beklagten sich die Bürger am 8.3. in einem Schreiben an den frz. Statthalter von Mailand, Charles d’Amboise (Pandiani, Anno, S. 189, 221f., 230, 370, 374, 376, 378, 383, 523f.; Senarega, De rebus Genuensibus, S. 111 mit Anm. 4, 112 mit Anm. 1; Guicciardini, Storia II, S. 722; Auton, Chroniques IV, S. 128).
11
 Der Stellvertreter Kleves, Philippe de Roquebertin, verließ Ende Februar 1507 Genua (Pandiani, Anno, S. 211f.).
12
 = heimlich.
13
 Die in das Castelletto geflohenen frz. Bürger ergaben sich nach der Zusicherung, ihr Leben zu verschonen, am 12.3. den Aufständischen. Dennoch wurden sie hingerichtet (Auton, Chroniques IV, S. 140–143; Terrasson de Fougères, Royauté, S. 283).
14
 Tatsächlich mußten auf dem Weg zum mailändischen Statthalter Charles d’Amboise (Großmeister von Frankreich) befindliche Gesandte der Popularen wegen ihrer Bedrohung durch genuesische Adlige umkehren (Pandiani, Anno, S. 216, 376f.; Sanuto, Diarii VII, Sp. 31f.).
b
 ipse] In B: ipsis.
c
 portas] Korrigiert aus, in B: portis.
d
 animo] In B danach, in A gestrichen: tanquam suum.
1
 Arianiti war nach dem Tod Mgf. Bonifaz’ von Montferrat (1494) von dessen Witwe testamentarisch zum Statthalter und Vormund ihres Sohnes Wilhelm bestellt worden. Nach dem französischen Einzug in Mailand wurde Arianiti verhaftet. Seine Bemühungen um Rehabilitierung nach erfolgreicher Flucht blieben vergeblich (Babinger, Ende, bes. S. 35–38, 48f.; Stelzer, Arianiti, S. 31).
2
 Vgl. Nr. 29, Anm. 3.
1
 Vgl. Nr. 29, Anm. 3.
a
–a in ... sichern] Randverm.: Nota. – Das Argument stimmt passagenweise wörtlich mit den Ausführungen im kgl. Mandat vom 9.4. [Nr. 19, Pkt. 1] überein.
b
–b Zwar ... bedurft] Randverm.: Nota. – Das Argument stimmt passagenweise wörtlich mit den Ausführungen im kgl. Mandat vom 9.4. [Nr. 19, Pkt. 1] überein.
c
 Heer] Danach gestrichen: des wir den mererteil gewiss sein.
d
–d Die ... ihm] Einfügung am Rand. 
e
–e Er... zuführen] Ergänzung von anderer Hd., korrigiert aus folgendem durchgestrichenen Abschnitt (Verm.: Auszulassen all.): Damit Venedig und andere dem frz. Kg. bis zu seinem Eintreffen Widerstand leisten können, hat er 3000 Knechte nach Trient geschickt, die von dort aus weiter nach Italien ziehen sollen. Falls Venedig oder andere italienische Staaten auf diese Truppen zurückgreifen wollen, sollen sie dies dem kgl. Hauptmann [Leonhard Rauber] mitteilen. Da er die Kosten allein bestreiten muß, benötigt er Unterstützung. Die Gesandten sollen deshalb nachdrücklich um eine Hilfe von 50 000 Dukaten bitten, die ihm wie auch Venedig selbst von Nutzen sein wird. Für den Fall, daß Venedig oder andere Staaten den frz. Kg. selbst angreifen wollen, was gut wäre, verfügt er über weitere 3000 Reiter und 7000 Fußknechte, die in kurzer Zeit in Trient sein und ihnen zu Hilfe eilen können. Venedig soll ggf. die kgl. Kommissare Hg. Heinrich von Braunschweig und Mgf. Kasimir von Brandenburg in Trient verständigen; diese werden ihnen die benötigte Zahl an Truppen zuführen. – Randverm. von anderer Hand: In Ytalien, ob sy der bedurften, ansprechen die haubtleut.
1
 Am 14.4. informierte Kg. Maximilian die Innsbrucker Raitkammer und Martin Aichorn (kgl. Hauskämmerer zu Innsbruck) über die Entsendung Leonhard Raubers mit 1000 [!] Knechten nach Italien und wies sie an, unverzüglich Waffen und Ausrüstung nach Trient vorauszuschicken (Kop. mit imit. Gegenz. M. Treitzsaurwein, Straßburg, präs. Innsbruck, 19.4.1507; TLA Innsbruck, Oberösterreichische Kammer-Kopialbücher, Bd. 33, fol. 124’-125. Verm. über den Beschluß der Raitkammer: Fiat cito laut des bevelchs und dan furlon durch hauscamer zu bezalen.).
f
–f als ... volks] Korrigiert aus: als tirannen.
2
 Leonhard Rauber berichtete am 7.5., daß ihm der Podestà von Rovereto [Giovanni Francesco Pisani] den Durchzug verweigere; er sei mit seinen Knechten nach einigem Hin und Her in Rovereto untergekommen. Der Statthalter und die Einwohner verhielten sich ihm gegenüber freundlich, aber die Gemeinde (parisen [wohl abgeleitet von parése/palése; Battaglia, Dizionario XII, S. 397ff.]) und der Pfleger zu Kastelkorn ließen allerorten die Sturmglocken schlagen und wappneten sich gegen ihn. Sie hätten 2000–2500 Mann aufgeboten, obwohl er ihnen mitgeteilt habe, daß er nicht in ihrem Gebiet lagern werde. Dennoch hätten sie alle Pässe und Flußübergänge gesperrt. Der Statthalter habe ihm angeboten, ihn auf dem Wasserweg nach Venedig bringen zu lassen, doch die Gemeinde und der Pfleger von Kastelkorn lehnten dies ab. Der Statthalter habe deshalb nach Venedig um Instruktionen geschrieben [vgl. Nr. 667, Anm. 2 (Weisung vom 8.5.)]. Seine Knechte litten Not. Bologna, Ferrara, Mantua, Florenz und Pescia wollten ihn und seine Truppen ebensowenig aufnehmen wie voraussichtlich Ancona. Sollte Camillo [de Montibus] ihm melden, daß ihm auch keine andere italienische Kommune Aufnahme gewährt, will er wenigstens dafür Sorge tragen, daß die Knechte sich nicht in fremde Dienste begeben, sondern sie nach Hause beurlauben (Or. Rovereto (Raffreyd), freytag nach des hl. kreuzerfindung tag; HHStA Wien, Maximiliana 17, Konv. 4, fol. 135–136’. Druck: Chmel, Urkunden, Nr. CCXIX, S. 284–287. Vgl. Leipold, Beziehungen, S. 243; Naschenweng, Beiträge I, S. 98f.). Am 24.5. bestätigte Rauber den Empfang einer am 23.5. (hl. pchingstag) eingegangenen kgl. Weisung, sich unverzüglich zurückzuziehen und die Knechte nach Kempten zu führen, um sie dort zu entlassen. Er mußte indessen melden, daß er aufgrund von Berichten eines Boten Camillos de Montibus (kamylus) und seines eigenen, zum Dogen abgefertigten Boten sowie aufgrund von Mitteilungen des mantuanischen Kanzlers [Stazio Gadio] wie auch aus anderen Gründen bereits am 20.5. (pchinzttag vor pchingsten) aus dem Territorium Venedigs abgezogen sei und die Knechte am 22.5. (sambstag vor pchingsten) entlassen habe (Or. m. ex.-Verm. auf dem Umschlag, Trient, montag nach pfingsten; ebd., fol. 152).
1
 Zur Problematik der Edition s. Jucker, Gesandte, S. 33–60.
2
 Gemeint sind die seit Dez. 1505 geführten Verhandlungen [Nachweise s. Nr. 4, Anm. 28].
3
 Gemäß Eidgenössische Abschiede III/2 (S. 355) wurde der Tag auf den Drei-Königstag, den 6.1.1507, anberaumt.
1
 Zu den bzgl. des Konstanzer RT irrelevanten Beratungspunkten siehe Eidgenössische Abschiede III/2, Nr. 261 (Pkt. a-c, g-i, l-q).
2
 Dies geht jedenfalls aus der schriftlich fixierten Antwort der Züricher Tagsatzung vom 14.12.1506 so nicht hervor. Demnach wurde lediglich die Anfrage zur Beratung durch die einzelnen Orte und zur anschließenden Beantwortung auf dem Badener Tag in den Abschied aufgenommen (Eidgenössische Abschiede III/2, Nr. 259, S. 358).
3
 Siehe ebd., Nr. 261 (Pkt. e).
4
 Gemeint ist der Pensions- und Bündnisvertrag zwischen Kg. Ludwig XI. von Frankreich und den Eidgenossen vom 26.10.1474/2.1.1475 (Druck: Eidgenössische Abschiede II, Nrr. 53f., S. 917–919; Thommen, Friedensverträge, S. 142–145), der „Grundlage fast aller folgender Verträge [der Eidgenossen] mit der französischen Krone bis ins 17. Jahrhundert“ wurde (ebd., S. 146). Das 1507 noch bestehende Bündnis mit zehnjähriger Laufzeit schlossen die Eidgenossen am 16.3.1499 mit Kg. Ludwig XII., der den Vertrag am 6.5. ratifizierte (Druck: Eidgenössische Abschiede III/1, Beilage Nr. 34, S. 755–757; Lünig, Reichs-Archiv VII (Part. Spec. Cont. I, Anh., 4. Absatz), Nr. XLIIX, S. 225f.; Thommen, Friedensverträge, S. 156–160. Vgl. Gagliardi, Anteil I, S. 285f.; Dierauer, Geschichte II, S. 404; Braun, Eidgenossen, S. 268f.).
5
 Der Gesandte Basels war instruiert, die von Kg. Maximilian gewünschte Einung wegen des Bündnisses mit Frankreich abzulehnen. Er sollte sich indessen dafür aussprechen, nach dessen Auslaufen über eine Einung mit den der Eidgenossenschaft benachbarten habsburgischen Territorien vom Arlberg bis an den Eckenbach zu verhandeln (Kop., s.d., jedoch 6.1.1507 oder kurz davor; StA Basel, Eidgenossenschaft E 1, fol. 134’-136’, hier 134’-135).
6
 Das Datum ist im Züricher Exemplar (s.o.) nachträglich zu lichtmeß [2.2.] korrigiert und zusätzlich vermerkt: Die am 28.2. (reminicere) in Baden zusammenkommenden eidgenössischen Gesandten werden über die Entscheidung der Obrigkeiten dem Bf. von Konstanz schriftliche Mitteilung machen. Falls weitere Verhandlungen darüber notwendig sind, soll zum 11.4. (quasimodogeniti) ein weiterer Tag ausgeschrieben werden. Vgl. Eidgenössische Abschiede III/2, S. 361, Anm. zu k.
1
 Siehe dazu Eidgenössische Abschiede III/2, Nr. 263, S. 362 (Pkt. a/b). Vgl. Mossmann, Cartulaire IV, Nrr. 1971, 1973, S. 451–455; Mieg, Politique, S. 7–9, 12, 46–50; Sieber-Lehmann, Schimpfen, S. 120–134.
2
 Der Tag zu Luzern beschloß nach kontroverser Debatte am 24.2. durch Mehrheit die Bewilligung der erbetenen Knechte (Kop., Mathye; StA Bern, A IV 10, pag. 102–105; Eidgenössische Abschiede III/2, Nr. 264, S. 363f.). Schultheiß und Rat der Stadt Bern machten in ihrem Ausschreiben vom 1.3. an die Stadt- und Landgemeinden kein Hehl aus ihrem Mißfallen an dieser Entscheidung: Und wiewol wir der sach gern welten vertragen beliben und die unsern anheimisch behalten, so uns aber nit wil gebüren, uns von andern unsern lb. Eidgnossen zu sundern oder dem abzustand, so wir mit inen verbrieft und besigelt, haben wir der obbemelten vierhundert man einen uszug getan und uch in sölichem N. man zugeordnet. Doch sollte darauf geachtet werden, daß über das Bern auferlegte Kontingent hinaus keine weiteren Knechte an dem Zug teilnähmen (Kop., mentag nach reminiscere; StA Bern, A III 14, fol. 262’). Entsprechend hieß es in einem Schreiben an die Orte Uri und Luzern vom 4.3.: Und wiewol wir desselben und derglichen unruw möchten vertragen beliben, jedoch als die, so uch und andern uwern und unsern lb. Eydgnossen nutzit abziechen söllen noch wellen, haben wir süliches in dem namen Gotz angenomen und die unsern dargeben und verordnet. Die beiden Orte sollten jedoch mit den frz. Gesandten über die festgestellte nicht genehmigte Anwerbung von Knechten sprechen (Kop., donstag vor oculi; StA Bern, A III 14, fol. 263’-264. Or.; StA Luzern, AKT A 1 F 1, Schachtel 27 A, Fasz. Frankreich, Kriege, Friedensschlüsse etc., 1500–1510, unfol.).
1
 Gemeint ist die zuletzt im Vertrag von Hagenau 1505 enthaltene, explizit auch auf Italien bezogene Verpflichtung Kg. Ludwigs, sich nicht in Angelegenheiten des Reiches einzumischen (Heil, RTA-MR VIII/1, Nr. 75, hier S. 223, § 5).
2
 Am 27.3. bestätigte Kg. Maximilian den Empfang eines Berichts Firmians, wonach etliche Eidgenossen die Absicht hätten, in seine Dienste zu treten. Firmian erhielt Weisung anzukündigen, daß der Kg. nach den Osterfeiertagen Gesandte in die Schweiz abordnen werde, um darüber und über andere Punkte zu verhandeln (Konz. mit ex.-Verm., Straßburg; TLA Innsbruck, Maximiliana XIII/296, Fasz. Beziehungen zur Schweiz, 1496–1511, unfol.).
1
 Kgl. Gesandte hatten auf einem Eidgenössischen Tag zu Zürich am 15.12.1503 um die Stellung von 6000 Knechten für den bevorstehenden Romzug sowie um Aufkündigung des Bündnisses mit Frankreich ersucht und die Übernahme der frz. Jahrespension in Höhe von 36 000 fl. angeboten (Eidgenössische Abschiede III/2, Nr. 154, hier S. 249, Pkt. d; Wiesflecker, Regesten IV/2, Nr. 20834, S. 908).
2
 Dem Stück liegt in der Züricher Überlieferung das Ausschreiben Kg. Maximilians vom 20.3. (Adressat hier: Bürgermeister und Rat der Stadt N.) [Nr. 16] bei.
1
 Basel an Zürich, 26.3.1507 (Kop., fritag vor palmarum, Unterz. P. Offenburg; StA Basel, Missiven A 23, pag. 282).
2
 Bürgermeister und Rat der Stadt Basel an Hans Kilchmann et al., 30.3.1507 (Konz., zinßtag nach palmarum; ebd., pag. 283–284).
3
 Hans Kilchmann et al. an Bürgermeister und Rat der Stadt Basel (Or. m. S., vor Genua, donstag vor dem meydag; StA Basel, Politisches M 1, Stück-Nr. 42).
4
 Schultheiß und Rat der Stadt Bern an Hauptmann und Räte des Berner Kontingents, 25.3.1507 (Konz., unser lb. frowen tag der verkundung; StA Bern, A III 14, fol. 268’; Gagliardi, Anteil, S. 622 Anm. 52).
5
 Bern an Fribourg bzw. Solothurn, 25.3.1507 (Kop., annunciationis Marie; StA Bern, A III 14, fol. 269–269’; Gagliardi, Anteil, S. 622 Anm. 52).
6
 Bern an Zürich bzw. Luzern, 25.3.1507 (Or., annunciationis Marie; StA Luzern, AKT A 1 F 1, Schachtel 27 A, Fasz. Frankreich, Kriege, Friedensschlüsse etc., 1500–1510, unfol. Kop.; StA Bern, A III 14, fol. 270–270’; Gagliardi, Anteil, S. 622 Anm. 52). Zu den Antworten Zürichs und Luzerns s. ebd., S. 623f. Anm. 54.
7
 Bern an Fribourg bzw. Solothurn, 26.3.1507 (Kop., fritag vor palmarum; StA Bern, A III 14, fol. 271’; Gagliardi, Anteil, S. 623 Anm. 54).
8
 Undat. Instruktion Berns für Peter Achshalm (Kop., s.d., jedoch wohl 26.3.1507; StA Bern, A IV 10, pag. 111–112).
9
 Bern an Hauptmann, Räte und Bürger im Feld, 26.3.1507 (Kop., fritag vor palmarum; StA Bern, A III 14, fol. 272; Gagliardi, Anteil, S. 623 Anm. 54).
10
 Schaffhausen an Zürich, 5.4.1507 (Konz., mentag in der osterwochen; StA Schaffhausen, Missiven 1507, unfol.).
11
 Wahrscheinlich handelt es sich um Niklaus Ochsenbein (HBLS V, S. 330).
12
 Solothurn an Hauptmann Babenberg et al., 26.3./21.4.1507 (jeweils Kop., fritag vor dem balmtag/mitwuchen vor St. Jörien tag; StA Solothurn , Missivenbuch 1506–1510, AB 1,3, pag. 335–336; 339–340; Gagliardi, Anteil, S. 623 Anm. 53, S. 630 mit Anm. 68).
13
 Dies spielt entweder auf den Italienzug Kg. Maximilians von 1496 (HBLS VI, S. 529) oder auf den Schweizerkrieg von 1499 an, in dem Stein als Berner Truppenkommandeur fungierte (Feller, Geschichte, S. 487).
14
 Solothurn an Bern, 1.5.1507 (Konz., meytag; StA Solothurn , Missivenbuch 1506–1510, AB 1,3, pag. 342–343; Gagliardi, Anteil, S. 647 mit Anm. 90). Vgl. auch das Schreiben Solothurns an seine Truppen im Feld vom 10.5. (ebd., S. 646f. mit Anm. 89, 648 mit Anm. 93).
15
 Bern an Solothurn, 3.5.1507 (Or., inventionis crucis; StA Solothurn , Eidgenössische Abschiede 1507–1510, AG 1,5, pag. 35–36; Gagliardi, Anteil, S. 647f. mit Anm. 91).
16
 Abt von St. Gallen an Zürich, 3.4.1507 (Kop., hl. osterabend; StA Zürich, B VIII 272, Stück-Nr. 42).
17
 Zürich an Abt von St. Gallen, 5.4.1507 (Kop., montags in osterfirtagen; StA Zürich, B VIII 272, Stück-Nr. 42).
18
 Schwyz an Glarus, 23.4.1507 (Or., Georgii; StA Zürich, B VIII 272, Stück-Nr. 42).
1
 Liegt nicht vor. Vgl. jedoch den Bericht des Fribourger Gesandten Hans Krummenstoll vom 6.4.1507 (Gagliardi, Anteil, S. 626 Anm. 60).
2
 Siehe dazu Eidgenössische Abschiede III/2, Nr. 268, hier S. 366 (Pkt. c/d).
1
 Die Datierung auf den 11.4. findet sich ausschließlich in A nach Pkt. 4.
2
 Auf fol. 174–175’ befindet sich das Reinkonzept zu dieser Passage.
a
–a Der ... an] In B, C weniger differenziert.
3
 Kgl. Gesandte hatten vor der Tagsatzung auch mit einzelnen Orten verhandelt (Gagliardi, Anteil I, S. 648–650). So entsandte Kg. Maximilian seine Räte Christoph Schenk von Limpurg, Dr. Hans Schad und Hans von Landenberg nach Solothurn (Kgl. Kredenzbrief für dies., Or. Straßburg, 6.4.1507, Vermm. prps./amdrp., Gegenz. Serntein; StA Solothurn , Eidgenössische Abschiede 1507–1510, pag. 23. Eidgenössische Abschiede III/2, S. 266, Anm. a, führt irrtümlich Hans von Landau anstelle Landenbergs auf).
4
 Solothurn informierte Kg. Ludwig von Frankreich durch den Schultheiß Niclaus Conrad über die Anträge des röm. Kg. auf den letzten eidgenössischen Tagen (Kredenzbrief für Conrad, frz. Kop. Solothurn, l’antépénultime jour d’avrilz [28.4.]1507; StA Solothurn , Missivenbuch 1506–1510, AB 1,3, pag. 341).
b
–b Die ... angesetzt] In B, C weniger differenziert.
5
 Vgl. Nr. 50 [Pkt. 2].
6
 Schultheiß und Rat der Stadt Bern erinnerten Hauptmann und Räte ihres Kontingents an den Beschluß des Badener Tages und das entsprechende Ausschreiben an die eidgenössischen Knechte, daß sie im Dienst des frz. Kg. bleiben sollten, sich jedoch entsprechend dem Luzerner Abschied keinesfalls an Unternehmungen gegen die Kurie und das Reich beteiligen dürften – wie sie dies bereits bei ihrer Verabschiedung geschworen und die eidgenössischen Boten den kgl. Gesandten zugesagt hätten. Auch sollten sie darauf achten, daß die Knechte an dehein ort und end werden gefürt, dadurch si schaden und verlust möchten empfachen. Im übrigen sollten sie bei den frz. Hauptleuten und Schatzmeistern die bislang unterbliebene Rückzahlung der von Bern geleisteten Anzahlung für den Sold ihrer Knechte in Höhe von 1000 Sonnenkronen anmahnen (Kop., fritag nach dem suntag quasimodogeniti [16.4.]1507; StA Bern, A III 14, fol. 275; Gagliardi, Anteil, S. 627f. Anm. 61).
7
 Die Punkte 1–3 basieren auf einer nur in der Züricher Überlieferung erhaltenen Fassung (Druck unter Angleichung an das Neuhochdeutsche: Eidgenössische Abschiede III/2, S. 369). Die weniger detaillierten Varianten des Tagsatzungsabschiedes aus Luzern (B) und Glarus (C) sowie Basel, Bern, Schaffhausen und Solothurn entsprechen der Wiedergabe in den Eidgenössischen Abschieden III/2, Nr. 270, Pkt. a-c.
c
–c Zürich ... wurde] Fehlt in B, C.
d
 wurde] Danach folgt gestrichen: Die frz. Gesandtschaft rechtfertigte ihren Kg. gegenüber den Anschuldigungen in den Mandaten Kg. Maximilians an Eidgenossen und Reichsstände, er würde sich gegenüber dem Reich feindselig verhalten und die Kaiserwürde usurpieren wollen. Die Gesandten baten – unter Hinweis auf den an die eidgenössischen Söldner ergangenen Befehl, bis auf weiteren Bescheid nicht weiterzuziehen –, den Knechten die Weisung zu erteilen, dorthin zu ziehen, wohin sie beschieden würden. Der frz. Kg. werde ihnen dann ihren Sold bezahlen und diese Truppen keinesfalls gegen das Reich einsetzen. – Nach erfolgter Beratung gab die Tagsatzung den Knechten in Diensten Kg. Ludwigs die Weisung, ze dienen an die end und ort, dahin er ir begert hab, sich jedoch keinesfalls gegen das Reich einsetzen zu lassen, wie dies der Luzerner Abschied besage. Darüber wurde auch der frz. Gesandtschaft Mitteilung gemacht. Vgl. Eidgenössische Abschiede III/2, Nr. 270, S. 368 (Pkt. b).
1
 Vgl. Nr. 166b, Anm. 9.
2
 Das vorliegende Exemplar war für Bf. Mätthäus bestimmt. Eine gleichlautende Urkunde für Flüe war mit der Zusage versehen, binnen 14 Tagen in Konstanz 10 000 fl.rh. zur Verteilung an die Orte Luzern, Uri, Schwyz und Unterwalden zu hinterlegen (Büchi, Kommentare I, S. 66 Verm.).
1
 Vgl. zu dem Vorgang Nr. 46 mit Anm. 1. Ergebnis der Verhandlungen war ein Schiedsvertrag (Basel, 23.4.1507) zwischen Basel und Mülhausen auf der einen und Kg. Maximilian auf der anderen Seite (Druck: Thommen, Urkundenbuch IX, Nr. 336, S. 306–309; Mossmann, Cartulaire IV, Nr. 1975, S. 459–463).
2
 Zu den weiteren Punkten des Schreibens siehe Nrr. 59, 98.