Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer

In § 36 des Nürnberger Reichsabschieds vom 26. Aug. 1542 war der 14. Nov. 1542 als Termin für den Beginn des nächsten Reichstags festgelegt worden, der abermals in Nürnberg stattfinden sollte. Kg. Ferdinand befand sich in einer schwierigen Situation, da er auf Grund beträchtlicher Verzögerungen beim Posttransport – bedingt durch Schlechtwetter und den wieder aufflammenden Krieg zwischen Habsburg und Frankreich – keine Nachrichten und Instruktionen für den Reichstag von seinem Bruder aus Spanien erhielt. So drängte er Karl V. am 27. Sept. 1542, wegen der Wichtigkeit der anstehenden Probleme den Reichstag persönlich zu besuchen oder möglichst bald ksl. Kommissare zu ernennen und deren Vollmachten und Instruktionen zu übersenden (Nr. 1). Erst am 31. Okt. 1542 ließ Karl V. seinen Bruder endgültig wissen, dass er wegen der französischen Bedrohung an den Grenzen seines Reiches nicht zum Reichstag kommen und stattdessen Granvelle entsenden werde, um den Reichsständen die ksl. Intentionen darzulegen. Die Instruktionen für die ksl. Kommissare überließ er dem Ermessen seines Bruders (Nr. 5).

Kg. Ferdinand sah sich wegen der Verhandlungen über das Winterlager der Truppen in Ungarn und wegen der Beratungen über die Türkenhilfe mit seinen Erblanden genötigt, den Reichstagsbeginn vom 14. Nov. auf den 14. Dez. 1542 zu prorogieren. Er ersuchte die Kreisfürsten und andere Fürsten, persönlich und pünktlich in Nürnberg zu erscheinen (Nr. 23). Ebenso teilte er dem präsumptiven ksl. Kommissar Pfgf. Friedrich die Prorogation des Reichstags mit (Nr. 4). Am 18. Nov. 1542 beklagte sich Ferdinand bei seinem Bruder über fehlende Instruktionen für den Reichstag (Nr. 8). Erst Ende Dez. 1542 kamen die von Granvelle aus Genua übersandten lange erwarteten Vollmachten für die ksl. Kommissare in Nürnberg an und der König gab seiner Freude über das baldige Kommen des ksl. Generalorators Ausdruck, mit dem er den Reichstag vorbereiten wollte (Nr. 17). An Pfgf. Friedrich übersandte er umgehend die ksl. Bestellung zum Reichstagskommissar (Nr. 16).

Um den Kf. von Sachsen und den Lgf. von Hessen nachdrücklich zum persönlichen Besuch des Reichstags aufzufordern und sie von einer Unterstützung des Hg. von Jülich abzuhalten, entsandte Kg. Ferdinand seinen Rat Dr. Andreas von Könneritz am 8. Nov. 1542 zu den beiden Fürsten (Nr. 6). Kf. Johann Friedrich hatte dem König schon vor dem Eintreffen Könneritz' seine Bedenken wegen des Reichstagsbesuchs dargelegt (Nr. 11), die er in der Antwort an Könneritz wiederholte (Nr. 10). Auch das Drängen des kgl. Rates Hans Hofmann auf ein persönliches Erscheinen des Kurfürsten blieb ohne Erfolg (Nr. 11). Am 21. Dez. 1542 beauftragte der König Dr. Andreas von Könneritz abermals mit einer Werbung bei Kursachsen (Nr. 15), die Johann Friedrich wieder negativ beantwortete (Nr. 19). Die Schmalkaldener waren bestrebt, wegen des sich verschärfenden bewaffneten Konflikts zwischen Jülich und Burgund von Kg. Ferdinand Geleitbriefe für sich und ihre Anhänger für die Reise zum Reichstag zu erhalten (Nr. 12). Auch Hg. Wilhelm ersuchte um sicheres Geleit für seine Räte (Nr. 13) und lehnte mit Hinweis auf die burgundischen Angriffe sein Kommen nach Nürnberg ab. Kg. Ferdinand replizierte auf das Geleitansuchen Kursachsens und Hessens (Nr. 20) und stellte Geleitbriefe für die Räte der Schmalkaldischenen Bundesstände (Nr. 21) und für die jülichschen Gesandten aus (Nr. 22).

Nach Erhalt des kgl. Prorogationsschreibens begründeten und entschuldigten Bf. Konrad von Würzburg (Nr. 14) und Hg. Moritz von Sachsen (Nr. 18) ihr Fernbleiben vom Reichstag. Angesichts der zahlreichen Absagen der Reichsfürsten wandte sich Kg. Ferdinand drei Tage nach seiner Ankunft in Nürnberg nochmals in einem allgemein gehaltenen Schreiben an mehrere Fürsten, um sie zum persönlichen Besuch des Reichstags zu bewegen (Nr. 23). Nochmalige spezielle Ersuchen um persönlichen Reichstagsbesuch ergingen an Lgf. Philipp von Hessen (Nr. 24), der kurz darauf seine Absage bekräftigte (Nr. 27), an Bf. Konrad von Würzburg (Nr. 25) und an Hg. Moritz von Sachsen (Nr. 28). Die Kreiseinnehmer beschrieb der König für den 12. Febr. 1543 nach Nürnberg wegen Rechnungslegung für einen Vergleich der Kreise über die Türkenhilfe von 1542 (Nr. 26).

Nr. 1 Kg. Ferdinand an Karl V. – Wien, 1542 Sept. 27

Nr. 2 Kg. Ferdinand an die Kreisfürsten wegen Prorogation des Reichstags – Wien, 1542 Okt. 20

Nr. 3 Kg. Ferdinand an die Kurfürsten und Fürsten wegen Prorogation des Reichstags – Wien, 1542 Okt. 20

Nr. 4 Kg. Ferdinand an den präsumptiven Reichstagskommissar Pfgf. Friedrich wegen Prorogation des Reichstags – Wien, 1542 Okt. 20

Nr. 5 Ks. Karl V. an Kg. Ferdinand – Barcelona, 1542 Okt. 31

Nr. 6 Instruktion Kg. Ferdinands für eine Werbung seines Rates Dr. Andreas von Könneritz bei Kf. Johann Friedrich von Sachsen und Lgf. Philipp von Hessen – Wien, 1542 Nov. 8

Nr. 7 Kf. Johann Friedrich von Sachsen an Kg. Ferdinand: Gründe für sein Fernbleiben vom Reichstag – Lochau, 1542 Nov. 11

Nr. 8 Kg. Ferdinand an den sächsischen Rat Georg von Carlowitz betr. die Themen des künftigen Reichstags und die Teilnahme Hg. Moritz’ – Pressburg, 1542 Nov. 14

Nr. 9 Kg. Ferdinand an Karl V. – Pressburg, 1542 Nov. 18

Nr. 10 Antwort Kf. Johann Friedrichs von Sachsen auf die Werbung des kgl. Rates Dr. Andreas von Könneritz (Nr. ) – Lochau, 1542 Nov. 29

Nr. 11 Bericht des kursächsischen Rates Erasmus von Könneritz an Kf. Johann Friedrich von Sachsen über ein Gespräch mit dem kgl. Rat Hans Hofmann im Vorfeld des Reichstags – o.O., o.D. (Wien, 1542 Nov./Dez.)

Nr. 12 Kf. Johann Friedrich von Sachsen und Lgf. Philipp von Hessen an Kg. Ferdinand: Bitte um Geleit für die Räte der Schmalkaldischen Bundesstände zum Reichstag – 1542 Dez. 7

Nr. 13 Hg. Wilhelm von Jülich an Kg. Ferdinand: Gründe für sein Fernbleiben vom Reichstag, Bitte um Geleit für seine Räte – Düsseldorf, 1542 Dez. 10

Nr. 14 Bf. Konrad von Würzburg an Kg. Ferdinand: Gründe für sein Fernbleiben vom Reichstag – Schloss Aschach, 1542 am St. Lucientag Dez. 13

Nr. 15 Kg. Ferdinand an Dr. Andreas von Könneritz: Auftrag für eine nochmalige Werbung bei Kf. Johann Friedrich von Sachsen – Wien, 1542 Dez. 21

Nr. 16 Kg. Ferdinand an Pfgf. Friedrich: Übersendung der ksl. Bestellung zum Reichstagskommissar – Wien, 1542 Dez. 26

Nr. 17 Kg. Ferdinand an Karl V. – Wien, 1542 Dez. 29

Nr. 18 Hg. Moritz von Sachsen an Kg. Ferdinand: Gründe für sein Fernbleiben vom Reichstag – Dresden, 1543 Jan. 2

Nr. 19 Antwort Kf. Johann Friedrichs von Sachsen auf die abermalige Werbung von Dr. Andreas von Könneritz (Nr. ) – Torgau, 1543 Jan. 6

Nr. 20 Kg. Ferdinand an Kf. Johann Friedrich von Sachsen und Lgf. Philipp von Hessen wegen des Geleits für die Schmalkaldischen Bundesstände – Eferding, 1543 Jan. 7

Nr. 21 Geleit Kg. Ferdinands für den Kf. von Sachsen, den Lgf. von Hessen und andere Schmalkaldische Bundesstände für die Reise zum und vom Reichstag – Peuerbach, 1543 Jan. 8

Nr. 22 Geleit Kg. Ferdinands für die Gesandten Hg. Wilhelms von Jülich – Nürnberg, 1543 Jan. 19

Nr. 23 Nochmalige Aufforderung Kg. Ferdinands an verschiedene Reichsfürsten zum persönlichen Besuch des Reichstags – Nürnberg, 1543 Jan. 20

Nr. 24 Kg. Ferdinand an Lgf. Philipp von Hessen: Nochmalige Aufforderung zum persönlichen Besuch des Reichstags – Nürnberg, 1543 Jan. 20

Nr. 25 Kg. Ferdinand an Bf. Konrad von Würzburg: Antwort auf Nr. , nochmalige Aufforderung zum persönlichen Besuch des Reichstags – Nürnberg, 1543 Jan. 20

Nr. 26 Ausschreiben Kg. Ferdinands an die Kreiseinnehmer auf den 12. Febr. 1543 zur Rechnungslegung über die Türkenhilfe – Nürnberg, 1543 Jan. 20

Nr. 27 Lgf. Philipp von Hessen an Kg. Ferdinand: Antwort auf Nr. , Gründe für sein Fernbleiben vom Reichstag – Kassel, 1543 Jan. 31

Nr. 28 Kg. Ferdinand an den ksl. Kommissar Bf. Christoph von Augsburg: Aufforderung zu raschem persönlichen Erscheinen auf dem Reichstag – Nürnberg, 1543 Febr. 3

Nr. 29 Kg. Ferdinand an Hg. Moritz von Sachsen: Antwort auf Nr. , abermalige Aufforderung zum persönlichen Besuch des Reichstags – Nürnberg, 1543 Febr. 9

Anmerkungen

1
Briefwechsel zwischen Karl V. und Kg. Ferdinand während des Nürnberger RT 1542, in: RTA JR Bd. XIII, Nr. 155–156, Nr. 158.
2
Gemeint ist die Instruktion Karls V. für Pfgf. Friedrich und Dr. Johann von Naves zu Verhandlungen mit den kursächsischen Gesandten in der Frage der Königswahl, die ursprünglich schon für den RT Nürnberg 1542 gedacht gewesen war. Da die Instruktion in Monzón erst am 11. Aug. 1542 ausgestellt worden war, erhielt sie Kg. Ferdinand erst nach Ende des RT am 5. Sept. 1542 in Wien. Siehe: Wien HHStA, Staatenabt. Frankreich, Berichte und Weisungen 10, fol. 2r–3v (Ausf. chiffr., marg. dechiffr.). Das Thema der Königswahl wurde daher auf den Nürnberger RT 1543 verschoben.
3
Zur verspäteten Ankunft des Gesandten Kgn. Marias in Nürnberg siehe RTA JR Bd. XIII, Nr. 22b, Anm. 1, S. 182f.
4
Karl V. an Kg. Ferdinand betr. die Bedrohung des habsburgischen Territoriums durch den franz. König, Monzón, 1542 Aug. 28, in: Wien HHStA, Hs. blau 596/1, fol. 42v–44v (Kop.).
5
Am 17. Okt. 1542 berichtete Ferdinand an seinen Bruder Karl aus Wien: Et quant à mon allée à lad. prouchaine diette, il ne me sera possible m’y povoir trouver au commancement, car, comme votre Mté scet, il me fault faire assembler les estatz de mes pays pour traicter pour l’ayde, tant pour mectre gens où il sera requis ès garnisons pour cest yver que aussi pour l’avenir. Mais aiant ce achevé et mis ordre partout le mieulx qu’il me sera possible, ne fauldray m’y trouver au plustost que pourray, espérant, Monsr, suyvant que vous ay escript parcy devant, que desia aurez fait dépescher toutes lettres et instructions nécessaires pour lad. journée si qu’elles puissent estre à heure pour évicter confusion. [...]. In: Wien HHStA, Hs. blau 597/2, fol. 68v–71r, hier fol. 70v (Kop.).
1
In manchen Überlieferungen (z.B. in B) ist die Prorogation auf 21. Okt. 1542 datiert. D ist nicht datiert.
1
In manchen Überlieferungen ist die Prorogation auf 21. Okt. 1542 datiert. C ist nicht datiert.
a
–aDiese Passage fehlt in den Schreiben an die Fürsten (B); sie ist nur für die Kurfürsten bestimmt. In C (Reinkonz. fol. 14rv) steht sie mit dem Vermerk: In der churfursten brieff.
b
In C findet sich eine Liste aller Adressaten am Ende des Prorogationsschreibens: An alle chur- und fursten: Kf. von Sachssen, Kf. von Cöln, Kf. von Maintz, Kf. Phaltz, Ff. von Bayern, Mgff. G[eorg] und A[lbrecht] von Brandenburg. Hg. Ulrich von Wirtemberg, Mgf. Ernst von Baden, Lgf. von Hessen, Hg. Otthainrichen, Pfgf. Friderich. Bischoven: Saltzburg, Freysing, Wormbs, Elwang, Wirtzburg, Baumberg [= Bamberg], Speyr, Aichstätt, Augspurg, Straßpurg, Passaw.
1
Als Beilage zu diesem Schreiben übersandte Kg. Ferdinand an Karl eine Kopie des Nürnberger RAb von 1542, aus welcher der Ort des künftigen Reichstags nicht ersichtlich war. Außerdem ersuchte er seinen Bruder, persönlich zum nächsten Reichstag zu kommen oder zumindest rechtzeitig geeignete Vertreter – unter Umständen die ksl. Kommissare des Nürnberger RT 1542 – mit Instruktionen zu entsenden.
2
Siehe die Vollmacht Karls V. für die drei ksl. Kommissare, 1542 Okt. 9 (Nr. 44b, Anm. 2).
3
Der Termin für die Konzilseröffnung in Trient war von Papst Paul III. für den 1. Nov. 1542 festgesetzt worden. Tatsächlich wurde das Konzil jedoch erst am 13. Dez. 1545 eröffnet.
a
–aAus BCD, in A irrtümlich: les bouter.
4
Obwohl der Kaiser seinem Bruder keine formale RT-Instruktion zukommen ließ, teilte er ihm in mehreren Schreiben vor und während des RT immer wieder seine Pläne und Intentionen in Hinblick auf das Reich und die Reichsstände mit. Für die konkrete Durchsetzung dieser als Leitlinie formulierten Intentionen sollte Ferdinand wenn möglich Granvelles Ankunft in Nürnberg abwarten, da dieser am besten über die ksl. Vorstellungen Bescheid wüsste.
5
Karl V. suspendierte die für 16. Juni 1542 angesetzte Visitation des RKG am 7. Mai 1542. Siehe dazu RTA JR Bd. XIII, Einleitung S. 71f.
1
Siehe auch den kursächsischen Bericht über die Werbung von Dr. Könneritz, o. O., o.D. (ca. 1542 Nov. 29), in: Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 463–466, Nr. 163, fol. 23r–29v (Kop.).
2
Dr. Andreas von Könneritz scheint seine Werbung am oder kurz vor dem 29. Nov. 1542 bei Kf. Johann Friedrich vorgetragen zu haben, denn die schriftliche Antwort des Kurfürsten ist mit 29. Nov. 1542 datiert (Nr. 10).
a
Es folgt ein gestr. Absatz mit einem marg. Vermerk, der darauf hindeutet, dass Könneritz im Namen Kg. Ferdinands auch eine Werbung bei den rheinischen Kurfürsten vorbringen sollte: Nota: In der vier Kff. am Reyn instruction. Und wiewol wir irn Ll. den tag unsrer ankhunft geen Nuermberg alß obsteet auf den 14. diß monats zugeschriben, so mochte sich doch dieselb treffenlicher unserer gescheft halben umb etlich wienig tag verlengern, yedoch seyen wir entschlossen, auf N. tag diß monats mit der hilf und gnad des Almechtigen gewißlich zu Nuermberg antzekhommen. Und soll darauf unser rat bei irn Ll. mit allem vleiß vermanen, anhalten und begern, das ire Ll. auf obbestimpte zeit auch gewißlich zu Nurmberg ankhomen und solche ir ankhonft lenger nit anstöllen, sich auch derohalb nichtzit verhindern lassen wolten, damit in den hochwichtigen des Hl. Reichs und gantzer teutscher nation beschwerlichen obligen desto statlicher und bei guetter zeit furgangen und gehandelt werden, wolches sonst, so ire Ll. personlich nit entgegen sein, so ansehenlich und furtreglich nit beschehn mochte. Daran werden ir Ll., neben dem das solches irer Ll. selbß und gemainer reichßstende hochste notturft ervorderte, röm. ksl. Mt. sonder annemigs und freuntlichs gevallen ertzaigen, wolches auch ir L. und ksl. Mt. ungetzweifelt gegen iren Ll. in freuntschaft und gnaden bedenckhn werde. Und was ime, unserm rath, von bemelten churfurstn und yedem in sonderhait in antwurt begegent, das soll er uns unvertzogenlich berichtn. An dem allem thuet er unsern willen und mainung.
3
Siehe Nr. 134.
4
Siehe die Nürnberger Verhandlungen im Juli/Aug. 1542 betr. das durch Kursachsen und Hessen eroberte Herzogtum Braunschweig, in: RTA JR Bd. XIII, Kap. VI, S. 669–738.
1
Beilage: Lateinische Kurzfassung des Schreibens.
2
Die Foliierung ist z.T. fehlerhaft.
3
Verhandlungen Hans Hofmanns mit Kf. Johann Friedrich und seinen Räten von 7. bis 9. Jan. 1542 in Torgau, bei denen ein Stillstand in allen Streitpunkten (u.a. in der Wahlfrage und im Konflikt mit Jülich) vereinbart wurde, der bis Fastnacht 1543 (Febr. 6) dauern sollte. Siehe dazu G. Mentz, Johann Friedrich der Großmütige, Teil 2, S. 310ff.
a
–aAus B, A om.
4
Siehe oben Anm. 3.
b
–bAus B, A om.
1
Georg von Carlowitz an Kg. Ferdinand, o.D. (1542 Anf. Nov.), gedr. bei: E. Brandenburg, Politische Korrespondenz, Bd. 1, Nr. 405, S. 498–501.
1
Stilus gallicus; es handelt sich um den 17. Jan. 1543.
2
Über den misslungenen Sturm des Reichsheeres auf Pest und den Rückzug der Armee nach Gran siehe den Bericht des obersten Feldherrn Kf. Joachim von Brandenburg von 1542 Okt. 9, in: RTA JR Bd. XIII, Nr. 85, S. 546f.
3
Dr. Andreas von Könneritz: siehe seine Instruktion für die Werbung bei Kursachsen und Hessen (Nr. 6).
4
Granvelle führte die vom König dringend erwarteten Vollmachten und Instruktionen für den RT auf dem Seeweg von Barcelona nach Genua mit sich und sandte sie gleich nach seiner Ankunft in Genua an Ferdinand. Die große Verspätung entschuldigte er mit dem Schlechtwetter, das seine rechtzeitige Überfahrt von Spanien nach Italien verzögert hatte: Granvelle an Kg. Ferdinand, Genua, 1542 Dez. 17, in: Wien HHStA, Belgien PA 34/1, fol. 158r–163v, hier fol. 159r und fol. 163r (Kop. z.T. chiffr. u. dechiffr.): Et pour ce dépesche ce courier exprès avec aussi les povoir[s] et lettres pour la prouchaine diette pour en ordonner suyvant les lettres de sad. M impériale ce qu’elle verra convenir et estre plus expédient. [...]. Sire, votre Mté trouvera les lettres de l’empereur et le dépesche que j’envoyerai pour les estatz de vieille date, mais il ny a heu remède de pouvoir plustôt passer ny les envoyer pour avoir esté – dois mon partement de Barsellonne – tousiours le temps contraire et pour lequel les galères sont esté rebouttées.
1
Siehe Nr. 7, Anm. 3.
2
Die Kff. von Köln, Trier, Pfalz und Mainz.
3
Lgf. Philipp von Hessen, die Gff. von Nassau und die Gff. von Neuenahr.
4
Siehe die verschiedenen Rechtfertigungen Kursachsens und Hessens wegen des braunschweigischen Feldzugs: siehe RTA JR Bd. XIII, Nr. 134, Nr. 137–138.
a
In B: bewusten.
5
Zur Reise Hg. Wilhelms von Jülich nach Frankreich im April 1541 und zur dortigen Feier seiner Vermählung mit Jeanne d’Albret, Nichte Kg. Franz’ I. von Frankreich und späte Kgn. von Navarra, am 14. Juni 1541 siehe: P. Heidrich, Der geldrische Erbfolgestreit, S. 52f.
1
Im Abschied des Schmalkaldischen Bundestages von Schweinfurt (1542 Nov. 15) war beschlossen worden, dass die Bundeshauptleute für sich und andere Bundesmitglieder, auch für die nicht reichsunmittelbaren Bundesstädte, bei Kg. Ferdinand um Geleit zum Reichstag ansuchen sollten: Und pitten die stendt untertheniglich, das der Kf. zu Sachssen und Lgf. zu Hessen etc. fur sich und irer mitverwanten stende dahin furdern, das sie und ire mitverwanten, sonderlich die, so zu dem Reich nit gehörig, uff dem reichstag gehn Nurmbergk vergleitet komen mögen. In: Wien HHStA, RK RA i.g. 13e/Konv. 4, fol. 13r–27v, hier fol. 23v (Kop.). Kg. Ferdinand stellte die Geleitschreiben am 8. Jan. 1543 aus (Nr. 21), verlangte von Kursachsen und Hessen jedoch angesichts der Bedrohung des Reiches eine nähere Spezifizierung jener Stände, die Geleitschreiben benötigten und keine unmittelbaren Reichsglieder waren (Nr. 20). Zur Bedeutung des Geleitrechts für die Reise zum Reichstag siehe E. Eltz, Die Reise zum Reichstag, S. 195–221, bes. S. 207–212.
2
Ein ausgefertigtes Exemplar dieses Geleitansuchens ist im HHStA Wien weder in der Mainzer Erzkanzlei noch in der Reichskanzlei auffindbar.
a
–aMarg. nachgetr.
b
–bMarg. nachgetr.
1
Laut Hg. Wilhelm von Jülich ist das kgl. Schreiben auf den 23. Okt. datiert, während die Prorogationsschreiben für die meisten anderen Reichsstände auf 20. Okt. 1542 datiert sind.
1
Amt und Schloss Mainberg befanden sich ursprünglich im Besitz der Gff. von Henneberg-Schleusingen und gelangten 1542 im Tausch gegen die dem Hochstift Würzburg unterstehende Stadt Meiningen an Bf. Konrad von Würzburg.
1
Die Angabe der Malstatt des künftigen Reichstags fehlte in der Kopie des Nürnberger RAb von 1542, die dem Kaiser übersandt worden war. Siehe dazu die Vollmacht Karls V. für die drei Kommissare (Nr. 44b, Anm. 2).
a
Aus BC, A om.
2
Siehe die letzten drei Absätze des Schreibens Karls V. an Kg. Ferdinand von 1542 Okt. 31 (Nr. 5).
3
Dr. Andreas von Könneritz; siehe dazu die Instruktion Nr. 6.
b
Aus BC, in A: taille.
1
Der Geleitbrief Kg. Ferdinands für die jülichschen Gesandten wurde erst am 19. Jan. 1543 ausgestellt (Nr. 22).
2
Eberhard von der Thann kam bereits am 16. Dez. 1542 in Nürnberg an, Mag. Franz Burkhard am 19. Dez.
1
Kg. Ferdinand hielt die Ausstellung von Geleitbriefen für unnötig, da mit dem Ausschreiben zum Reichstag oder einem persönlich gehaltenen Einladungsschreiben des Kaisers oder Königs an die Reichsstände de facto das freie Geleit verbunden war, außer es handelte sich um in Acht und Bann stehende Stände. Siehe dazu: E. Eltz, Die Reise zum Reichstag, S. 208.
2
Eine nicht datierte Notiz eines hessischen Rates gibt Aufschluss über die am RT erfolgte kgl. Antwort auf das Geleitansuchen: Daß gleidt belangende hath die röm. kgl. Mt. durch den vicecanczler meineß behaltenß ungeferlich dise antworth geben lassen: Daß ire kgl. Mt. solch gleidt uff die stat Goslar, alß die dem Reich ane mittel underworfen undt zugethan, gentzlich undt in all weg gezogen undt vorstanden haben wöll. Diewyl aber die andern sehe- undt handtstett den chur- und fursten vorwanth undt zugethan, wie sie sich deß, alß man von der turkenhulf gehandlet, klerlich haben vornhemen lassen, so achteten ihr kgl. Mt. von unnötten, dieselben zu disem reichstag zu vorgleiten. Hetten sich auch nicht vorsehen, das die chur- und fursten zu Sachsen undt Hessen bei seiner Mt. derhalben hetten ansuchung thuen söllen aber [= oder] inen solches auch zu thuen geburt. In: Wien HHStA, RK RA i.g. 13f/Konv. 2, fol. 13rv (Kop.)
1
Stadt in Oberösterreich im Bezirk Grießkirchen. Vgl. dazu das auf 7. Jan. 1543 in Eferding datierte Schreiben Kg. Ferdinands (Nr. 20), in welchem er das erbetene Geleit für die nicht dem Reich unterstehenden Stände an deren namentliche Nennung knüpfte.
1
Siehe die Liste der Adressaten am Ende des Aktenstücks.
2
Hg. Ulrich dachte nicht an einen persönlichen Besuch des Reichstags und begründete dies gegenüber dem Kf. von Sachsen am 23. Jan. 1543 mit seinem schlechten Gesundheitszustand: Hiruff wollen wir euer L. freuntlicher meynung nit verhalten, das wir solichen reichstag aigner person noch zur zeit zu besuchen nit gesinnet, es sey dan, das sich die gelegenheyt unsers leibs in ander weg schicken wurd, dan uns der Kg. von Cippern[mundartlich für: Zipperlein, Gicht] dermassen überfallen, das uns dohin zu khumen nit thuenlich sein will. So köndten wir auch der geprengs und anders halb, dasjenig uns nach erheyschung ze thun gepürte und zustünd, keynswegs erstatten. In: Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 421–434, Nr. 154/3, fol. 72rv (Ausf.).
a
In C folgt danach: in alle kraiß des Hl. Röm. Reichs.
1
Hg. Wilhelm von Jülich hatte sich im Okt. 1542 anlässlich des Einfalls burgundischer Truppen in Jülich an Kf. Hermann von Köln und Lgf. Philipp von Hessen mit der Bitte um Hilfe gewandt. Dieser Bitte kamen beide Fürsten nach und fertigten eine gemeinsame Gesandtschaft zu Kgn. Maria ab, welche die Vermittlung der Fürsten in diesem Konflikt anbieten sollte. Die erste Phase der Vermittlungsverhandlungen, die einen viermonatigen Waffenstillstand ab 1. Nov. 1542 zum Ziel hatten, scheiterten jedoch Ende Okt. 1542, und der bewaffnete Konflikt wurde von beiden Seiten fortgesetzt. Auf Grund der von ihm angebotenen Vermittlung rechnete der Landgraf während der Fortdauer des Konflikts ständig mit einer Reise in die Niederlande, um neben dem Kf. von Köln an den Verhandlungen persönlich teilzunehmen. Damit entschuldigte er auch sein Fernbleiben vom Reichstag. Siehe dazu: G. Below, Landtagsakten von Jülich-Berg, Bd. 1, S. 434 und S. 439, Anm. 1; P. Heidrich, Der geldrische Erbfolgestreit, S. 71–73; W. Crecelius, Der Geldrische Erbfolgestreit, S. 54f.